Die schiefe Bahn

Geheimnis erzählt

Wir standen in unseren Gruppen und sahen Alvaro und Francisco an. Keiner sagte was, bis ich das Wort ergriff: "Was sollen wir jetzt tun?" Alvaro meinte: "Könnt euch wieder setzen. Wir haben jetzt zwei Gruppen. Die Gruppe Clyde und die Gruppe Miles, ihr zwei seid die Anführer. Und wir wissen jetzt, dass wir aufpassen müssen, wenn zwei aus einer unterschiedlichen Gruppe beieinander sind, damit es keine Schlägereien gibt. Miles, wolltest du noch was sagen bevor Clyde dich unterbrochen hat?" "Ähm, na ja, ich bekomme einen Sohn, Connor, mit Lara und er kommt ungefähr am 10.10 auf die Welt." Keiner sagte noch was dazu und wir lernten uns in der Gruppe weiter kennen. Als Richie erzählte, rutschte mir ein: "Schwuchtel." heraus und Richie begann zu flennen. Ich sagte: "Jetzt heul doch nicht rum. Kannst ja mit Manu vögeln, ups, geht ja nicht, der hat keinen Schwanz mehr." Alvaro sah mich streng an: "Miles, es reicht. Geh raus." Beim rausgehen sagte ich zu den anderen: "Ihr seid doch alle Hurensöhne." Francisco kam mir hinterher und stellte sich vor mich damit ich stehen blieb. Er meinte: "Ich denke du hast Redebedarf..." Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn an. Er sagte: "Setzt dich auf den Boden und dann erzählst du mir alles, ok?" Ich nickte etwas und setzte mich auf den Boden. Ich erzählte Francisco alles und dann fragte Francisco: "Und jetzt? Was wollt ihr jetzt machen?" "Ich warte bis ich raus komm, spiele dann paar Auftritte und kaufe ein Haus für Lara, Connor und mich." "Du weißt dass das nicht geht. Du würdest nie genug Geld bekommen in deinem Alter und ihr seid noch zu jung um alleine zu leben." "Das hat ja euch dann nicht mehr zu interessieren." "Du bist uns aber wichtig Miles, wir alle werden dich weiterhin im Auge behalten." Mir wurde alles zu viel und ich ging ohne ein Wort zu sagen in Richtung Zimmer. Ich sah, dass der Aufpasserraum offen war und ich ging hinein und packte meine Sachen in meinen Rucksack. Dann ging ich zum Ausgang, doch die Tür war verschlossen. Ich hämmerte dagegen und rutschte an der Tür herunter. Ich zog meine Knie an und legte meinen Kopf darauf. Ich heulte und irgendwann kam wer. Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. "Alles gut." Es war Derek. Ich sah auf, schüttelte den Kopf und legte den Kopf wieder auf meine Knie. Derek meinte: "Komm, lass uns in dein Zimmer gehen. Du kommst hier eh nicht raus." Ich rührte mich kein Stück. "Komm schon. Bitte." Derek stand auf und zog mich auf die Beine. Langsam trottete ich in mein 'Zimmer' und dann wurde ich plötzlich wütend. Auf mich, auf alle hier, überhaupt auf alles und jeden. Ich schlug mit dem Fuß an die Wand. Danach mit den Fäusten. Ich lief wie verrückt im Zimmer herum und rüttelte an der verschlossenen Zimmertür. Derek versuchte mich zu beruhigen: "Ganz ruhig Miles. Dir passiert nichts. Lass dass." Ich hörte nicht auf und so drückte Derek den Not-Knopf. Wenige Minuten später kam ein Mann herein. Er sagte zu mir: "Miles, ich bin Nils, ich bin Polizist. Beruhig dich, was ist denn los?" Ich reagierte nicht sondern schlug auf die Wang ein. Nils kam plötzlich zu mir, nahm mich im Polizeigriff und drückte mich in einer Ecke auf den Boden. Er stützte seine Knie auf mich und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Dann kam Derek mit einer Spritze: "Sooo, ganz ruhig, gleich ist es besser." Er spritzte mir dass Zeug und redete mir gut zu, während ich völlig außer Atem, aufgebracht und bewegungsunfähig unter Nils saß. Langsam begann die Spritze zu wirken und ich beruhigte mich. Derek checkte meinen Puls und gab dann Nils ein Zeichen, dass er mich auslassen konnte. Ich wunderte mich, dass ich von dem Zeug nicht einschlief, müde oder high wurde, sindern einfach nur ruhig. Derek setzte sich neben mich: "Was ist los?" "Nichts..." "Francisco macht sich Sorgen und hat gesagt es wäre gut dass ich mal mit dir rede. Also irgendwas muss ja sein." Ich zuckte mit den Schultern. Nach weiterem zureden von Derek erzählte ich ihm alles. Derek blieb der Mund offen stehen und meinte am Schluss: "Das ändert natürlich die Sache... Krass..." "Und was soll ich jetzt tun?" "Denk an Connor und versuche zu kooperieren. Wenn das alles klappt bist du pünktlich zu Connors Geburt draußen." Ich nickte nachdenklich. Derek meinte: "Es ist natürlich kacke wenn ihr in eurem Alter ein Kind bekommt, aber es gibt so spezielle Unterkünfte für junge Eltern, wo denen dann auch geholfen wird. Und ich sag dir was: Ein Kind zu haben, ist das schönste auf der Welt."