Flughafen

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Simon und ich rannten ewig durch den Wald, bis wir uns sicher waren, dass uns keiner folgte. Wir zogen uns die Kapuzen über und gingen in die Stadt, um ein wenig zu klauen. Ich zeigte Simon, wie man aus einer Handtasche am besten die Geldbörse stahl und nach einiger Zeit beherrschte er es auch richtig gut. Nach zwei Stunden hatten wir 5.000€ gestohlen, denn es waren viele Touristen mit vollen Geldbeuteln unterwegs. Wir riefen ein Taxi und liesen uns zum Flughafen fahren. Die Fahrt kostete nicht viel und wir waren schnell am Flughafen. "Wo wollen wir jetzt hin?" fragte Simon mich, während wir die Tafel ansahen, wo die ganzen Flüge darauf standen. "Keine Ahnung, wo wolltest du schon mal hin?" "Australien?" "Zu weit weg und kostet zu viel..." "Hey, wie wäre es mit der USA?" "Coole Idee, lass mal schauen, wo wir heute noch hin können... New Orleans wäre gut!" "Jo, kannst du Englisch?" "Ja klar, du?" "Nicht so..." "Ich kann es gut genug, ich übersetze dir." Wir gingen zu einem Schalter, wo wir die Flugtickets kauften. Dann gingen wir zur Kontrolle durch. Wir wurden abgetastet und durften dann weiter, da wir nichts bei uns hatten, außer Handys und Geldbeutel. Wir hatten noch ewig Zeit bis der Flieger kam und trieben uns in den Geschäften am Flughafen herum. Wir kauften uns jeweils einen braunen Rucksack von Supreme, die richtig teuer waren, ich kaufte mir einen braunen Supreme Hoodie im Supreme Laden. Dann holte ich mir noch ein schwarzes Nike Cap und eine Jogginghose, die ebenfalls von Nike war. Ich kaufte auch noch Yeezys in weiß und schwarz, ein weites, dunkelrotes Achsel-T-Shirt und eine schwarze, chillige schlabber Short. Simon kaufte sich ungefähr das gleiche und wir gaben von den 4.000€, die wir noch übrig hatten, 2.600€ aus. Dann kauften wir uns noch etwas bei MC Donalds zu essen und in einem anderen Laden Cola und Wasser. Wir hatten Angst, dass uns das Geld ausgehen könnte und klauten nochmal. Diesmal bekamen wir richtig viel, denn die Leute hatten alle 1.000€-2.500€ in ihren Geldbeuteln. Wir klauten uns nochmal 6.000€ zusammen, rannten dann auf die Toiletten und zogen unsere neuen Sachen an, damit uns keiner mehr wieder erkannte. Dann sprinteten wir zu unserem Flieger, den wir fast verpassten. Wir waren die letzten, zeigten unsere First-Class Tickets her und wurden in dem Flieger gelassen. Erschöpft ließen wir uns in die Erste Klasse Sessel fallen und grinsten uns an. "Das war irre!" lächelte Simon und ich konnte nur zustimmen. Die Flieger hob ab und der 15 Stunden Flug begann. Die erste Zeit schliefen wir, danach stopften wir uns mit Essen voll, war wirklich genial schmeckte und sahen danach fern. Dann fragte mich Simon plötzlich: "Warum bist du in der JP gelandet?" "Es ist schwierig, also..." Ich erzählte ihm die ganze Geschichte und fragte ihn, warum er dort war. Er antwortete: "Meine Eltern waren beide Soldaten und im Irak stationiert. Eine Bombe hat in ihr Lager eingeschlagen und sie sind gestorben. Ich bin in eine Pflegefamilie gekommen und dort wurde ich geschlagen. Ich durfte nicht zur Schule, weil sie Angst hatten, ich erzähle es wem und hockte zwei Jahre in meinem Zimmer. Irgendwann hatte ich die Gelegenheit abzuhauen und wollte mich umbringen. Die Polizei hat mich aber davon abgehalten und ich wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ich dummerweise dem Psychiater erzählt habe, dass ich nicht mehr leben will und der hat mich sofort eingewiesen. Ich hatte nie so viel Mut, von da abzuhauen, und Köpfchen erst recht nicht." "Tut mir leid, Simon, mit deinen Eltern und so..." "Kein Ding. Lass uns einfach Spaß haben." "Jo, lass die Party und das größte Abenteuer unseres Lebens erleben!" Wir redeten noch ein wenig, danach hörten wir deutschen Radio. Es kam eine Meldung: "Heute Vormittag sind zwei Jugendliche aus der JP Köln entflohen. Es handelt sich um Miles Miller und Simon Godziek. Fotos von ihnen können sie im Internet auf der Webseite www.newskoelndeutschland.de/gesucht/milessimon finden. Es wird schon überall nach ihnen Gesucht, doch es wurde noch keine Spur von ihnen gefunden. Wenn Sie sie gesehen haben, oder Hinweise haben, wo sie sich Aufhalten könnten, rufen sie bitte die 99999/111111 an. Vielen Dank." Wir hatten es beide gehört, sahen uns an und lachten. Dann kam eine Durchsage: "The Airplane is landing in a few minutes in New Orleans. Please stay on your seats. Thanks for flying with us. Have a great day."
Eine Viertelstunde später standen wir vor dem Flughafen in New Orleans und die Hitze traf uns wie ein Schlag. Wir riefen uns ein Taxi und liesen uns in das Stadtzentrum fahren. Dort suchten wir uns ein hübsches Hotel, was wir auch schnell fanden. Ein vier Sterne Hotel, wo wir sofort einchecken konnten. Wir zogen uns die kurzen Sachen an und erkundeten danach ein bisschen die Stadt. Wir fanden einen Fitness Bereich mit Fitnessgeräten und Klimmzugstangen, wo ich sofort ein bisschen trainierte. Danach chillten wir noch am Strand und genossen den Sonnenuntergang. Hundemüde machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel und schliefen in dem kuscheligen Hotelbett sofort ein.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt