Als ich angekommen war klingelte ich an der Tür und Tom machte auf. Ich begrüßte ihn mit einer freundschaftlichen Umarmung und meinte: "Hey Kumpel, was geht?" "Hey, alles gut, und bei dir." "Alles super." Wir gingen hinein zu den anderen. Ich begrüßte alle, dann machten wir uns mit den BMX auf den Weg zu dem Platz den Kyle am Telefon gemeint hat. Es war ein kleines Fabrikgelände. Überall waren Kanten und Sachen, über die wir mit den BMX springen konnten. Wir fuhren etwas über das Gelände, bis Emil etwas cooles entdeckte. "Jo Leute, kommt mal her!" Wir fuhren alle zu ihm. Er stand vor einem riesigen Spalt. (Oder Furche oder ka wie man es nennt. So ein langes, breites, mitteltiefes, viereckiges Loch. Ich weiß, ich kann gut erklären...) Sehr riskant zum drüber springen, aber durchaus möglich. Als wir näher an das Loch kamen, sahen wir, dass das Loch mit Klingendraht gefüllt war. Dass machte das darüber springen noch riskanter. "Na? Wer traut sich?" fragte ich und blickte in die Runde. Keiner sagte etwas, bis Tom sagte: "Wenn du es zuerst machst dann mache ich es auch." "Mutig Tom, aber du bist der jüngste von uns, du musst dass nicht machen." meinte ich, doch Tom sprach dagegen: "Ja, genau, immer bin ich der jüngste der nichts drauf hat. Ich will euch beweisen dass ich dass kann oder wenigstens genug Mut dafür habe." Ich zuckte die Schultern, schnappte mein BMX und fuhr weiter nach hinten, um Anlauf zu holen. Mit Vollgas fuhr ich auf das Loch zu und zog im richtigen Augenblick den Lenker hoch. Ich zog auch mein Hinterrad hoch und machte einen Bunnyhop über das Loch. Ich musste zugeben, dass das Loch nicht breiter hätte sein dürfen, aber ich war froh dass ich es geschafft habe. Ich wollte Tom gerade abraten, zu springen, doch er bretterte schon von hinten auf das Loch zu. Er verpasste den richtigen Absprungpunkt und stürzte Kopfüber in das Klingendrahtmeer. "Fuck!" schrie ich und rannte zu dem Loch. Tom lag etwa 1,50m tiefer total verheddert in dem Klingendraht. Er blutete an unzähligen Stellen und verlor sofort das Bewusstsein. "Kyle, du rufst den Rettungsdienst. Emil, du wartest am Eingang auf den Rettungsdienst und bringst sie hier her, und du Oskar, da hilfst mir, Tom zu befreien." schaffte ich sofort an und übernahm das Kommando. Emil rannte sofort zum Eingang, während Kyle irgendwo hinrannte, wo es Internetempfang gab. Oskar trat näher an das Loch und sah dass viele Blut. Ich sah dass er sofort leichenblass wurde und sagte: "Oskar, ich brauche deine Hilfe. Reiß dich jetzt zusammen und kipp nicht um." Oskar verfiel in einen Schockzustand. Er war nicht mehr ansprechbar, setzte sich auf den Boden und starrte in das Loch. Okay, jetzt lag alles an mir. Ich sprang in das Loch, sehr darauf bedacht, mich nicht zu schneiden, was mir ganz gut geling. Ich checkte Tom kurz durch, dann versuchte ich ihn zu befreien, doch die Klingen des Drahtes schnitten sich immer tiefer in seine Haut. Ich sprang aus dem Loch und sah nach Oskar. Er war immer noch völlig neben der Spur und so gab ich ihm eine kräftige Backpfeife, die ibn zurückholte. "Bist du da, Oskar? Geht's wieder?" Er nickte und stand sofort auf. Dann holte er eine Zange, die er in seinem BMX-Reparations-Set hatte. Ich hüpfte zurück in das Loch und schnitt das Gröbste weg. Dann half Oskar mir, Tom aus dem Loch zu heben. Erst jetzt sah ich das Ausmaß der Verletzungen. Sein Gesicht war blutverschmiert und ihm hing ein Hautlappen an der Backe herunter. Sein rechter Oberarm war längs aufgeschnitten, gang geschweigen von den Schienbeinen, bei denen an manchen Stellen der Knochen zu sehen war. Oskar drohte wieder umzukippen und so befahl ich ihm: "Hol sofort Taschentücher, Handtücher, Klamotten und was du sonst noch so findest aus den Rucksäcken! Schnell!" Oskar begann die Suche und ich versuchte die Wunden die am stärksten bluteten zuzuhalten. "Tom, es tur mir so leid, ich hätte dass nicht zulassen dürfen. Es ist meine Schuld. Bitte Kumpel, bitte werde wieder." Dann kam Oskar mit drei Pullis, zwei Handtüchern und einer Packung Tempos zurück. Zwei Pullis wickelte ich so fest es ging um Toms Beine, der andere um seinen Arm. Mit den Handtüchern versuchte ich die Blutungen im Gesicht und am Kopf zu stillen. Die Tempos verteilte ich an vielen blutenden Stellen. Das ganze war aber überhaupt nicht leicht, weil der Klingendraht noch an ihm war und wir es nicht schafften, Tom davon zu befreien. Es dauerte gefühlt Stunden, bis der RTW und NEF endlich eintrafen.
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Die schiefe Bahn
FanfictionEs geht um den 14-Jährigen Miles, der viele Probleme hat. Das ist der Grund, warum er auf die schiefe Bahn gerät und immer mehr mit der Polizei zu tun hat. FF von "Die Straßencops - Jugend im Visier" und auch wieder von "Auf Streife die Spezialiste...