Die schiefe Bahn

New Orleans

Ich wachte als erstes auf und zog den Vorhang bei Seite. Helles Licht flutete das Zimmer, sodass Simon auch aufwachte. "Morgen du Penner." grinste ich, während er sich verschlafen die Augen rieb. "Morgen, was wollen wir heute machen?" "Keine Ahnung, schauen wir ums doch nochmal um hier." "Jo, machen wir." Wir duschten nacheinander (nicht dass hier Missverständnisse aufkommen) und zogen unsere kurzen Sachen an. Danach schaltete ich mein Handy an. 27 vergangene Anrufe von Ben, Alex, Phil, Franco und allen anderen. Genau in diesem Moment klingelte mein Handy erneut und Ben rief an. Ich nahm ab. "Scheiße Miles! Wo seid ihr?" "Da wo wir in Sicherheit sind, wo ihr mich nie findet!" "Miles, wir finden dich sowieso irgendwann. Ganz Köln sucht nach euch." "Jaja, gut, ich lege jetzt auf, sonst könnt ihr mich am Ende noch Orten." "Nein, Miles, bleib dran!" "Wixxer!" Ich legte auf, schaltete mein Handy aus und steckte es in den Rucksack. Wir gingen hinaus auf die Straße und sahen uns ein wenig um. Wir trieben uns den ganzen Tag auf den Straßen herum und sahen uns die Geschäfte an. Hin und wieder kauften wir uns etwas zu essen und genossen unser freies Leben. Wir fanden einen riesigen Skaterplatz, und ich wollte unbedingt dort BMXn. Ich ging zu einem Jungen und fragte: "Hey, i am Miles. I've seen this skaterplace and I want to drive BMX. But i am here for vacation, so i don't have my bike with. Can i lend your bike for 10 minutes?" "Yes, of cause." "Thanks a lot Bro." Ich nahm mir sein BMX und fuhr in dem Skatepark herum. Es war so cool. No Hander, Tailwhip, Barspin, all diese Tricks machte ich und konnte den ein oder anderen beeindrucken. Am Ende gab ich verschwitzt dem Jungen sein BMX zurück und zog mit Simon weiter durch die Straßen. Wir erfuhren, dass es jeden Abend hier eine Straßenparty mit lauter Musik gab und wir entschieden uns, es mal anzuschauen. Davor gingen wir nochmal in das Hotel zurück, um uns schick zu machen. Um 8.00 Uhr gingen wir dann los zu der Party. Es lief richtig coole, laute Musik und alle tanzten. Es waren auch eine Gruppe Mädchen vor Ort. Wir bewegten uns langsam in die Richtung der Mädchen, die sexy Hotpens und bauchfreie Tops anhatten. Sie waren mega hübsch. Ich ging direkt auf sie zu und sagte: "Hey Ladies, who want to dance with me?" Ein Mädchen traf mir besonders ins Auge. Sie hatte hellbraune, lange Haare und ein zierliches Gesicht. Ich hielt ihr die Hand hin, die sie nach kurzem Zögern ergriff und lächelte. Ich zog sie zur Tanzfläche umd wir tanzten erstmal mit Abstand. Dann kam ich ihr langsam näher und irgendwann tanzten wir eng aneinander. Sie legte ihren Kopf an meine Brust und ich wog sie in meinen Armen hin und her. Dann sah sie auf und zog mich von der Tanzfläche zum Meer. Wir setzten uns in den Sand und sahen uns gegenseitig an. Dann fragte ich: "What's your name beautiful girl?" "My name is Lilly, and your?" "I'm Miles." "Where are you from?" "From Germany." "Nice. You are a good dancer." "And you are better." Sie lachte und wir kamen uns immer näher. Ich flüsterte ihr ins Ohr: "You've such beautiful eyes." Sie lächelte und kam mir näher, ich rutschten ebenfalls näher zu ihr und schon küssten wir uns. Irgendwann kam Simon mit einem anderen Mädchen dazwischen und wir gingen noch zusammen am Strand spazieren. Dann mussten die Mädchen wieder nach Hause. Ich bekam ein schlechtes Gewissen wegen Ben und entschloss mich, ihn anzurufen. Er hab schon nach dem zweiten Klingeln ab. "Miles?" "Ja, Ben hör zu. Da wo ich bin geht es mir gut. Ich kann mein altes Leben vergessen und neu anfangen. Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass etwas mit Simon oder mir passiert. Ich passe auch auf Simon auf, also du weißt schon, dass er sich nichts antut." "Miles, sag mir wenigstens wo ihr seid!" "Weit weit weg." Dann legte ich auf. Hundemüde schleppten wir uns zurück ins Hotel, wo wir uns sofort ins Bett schmissen und einschliefen.
Alle Tage verliefen so ähnlich wie dieser. Wir machten die Stadt unsicher, trainierten ein bisschen und waren jeden Tag auf Partys mit den Mädchen. Ich kam Lilly immer näher und alles war super. Besser konnte ich mir ein Leben kaum vorstellen. Doch nach drei Wochen passierte etwas völlig unerwartetes.