Krankenhaus

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Doch dann kamen zwei Männer herein. Der eine sagte: "So Polizei Köln, Sondereinheit für Jugendliche. Was gibts?" Ich begann zu laufen so schnell es ging. Mein Bauch tat höllisch weh und die Polizisten waren viel zu schnell. Der blonde der beiden hatte mich schnell am Kragen gepackt und mich auf den Boden gedrückt. "Ich bin Ben Holtmann, der andere ist mein Kollege Bruce Berger. Wie heißt du und wo liegt das Problem, warum haust du ab?" "Ich bin Miles, könnten sie mich bitte loslassen, mein Bauch tut weh." Er ließ mich aus umd ich setzte mich an die Turnhallenmauer. Ben fragte: "Was war denn jetzt?" "Ja fragen sie doch den Arzt da..." "Erstens heiße ich Ben, du kannst mich duzen, zweitens gehen wir jetzt beide zu Phil und dann reden wir. Komm!" Wiederwillig stand ich auf und ging wieder rein zu Phil. Phil erklärte alles und redete dann nochmal mit Ben alleine. Dann kam Ben zu mir: "Also ich geh auch nicht gerne ins Krankenhaus, aber ich seh ja auch, dass es dir nicht so gut geht und es wäre wirklich besser, wenn du mitfahren würdest. Wenn du willst, dann sagen wir es deinen Eltern erstmal nicht, dass du ins Krankenhaus kommst, ja? Und ich komme mit Bruce mit." "Meinetwegen..." "Ja, komm." Ich stieg in den RTW und musste mich auf eine Liege legen. Dann kam Phil wieder und wollte unbedingt mein T-Shirt aufschneiden. Ich wollte das nicht und wehrte mich, weswegen Bruce und Ben mich dann festhielten. Als Phil mein bon Hämatomen übersähtes Sixpack sah, zog er scharf die Luft ein und schaute ein wenig entsetzt. "Miles, wer war das?" Ich schaute weg. "Bitte Miles, dir muss geholfen werden. Sag uns wer es war und die Person wird sofort festgenommen. Das war richtig doll zugeschlagen und getreten, und das nicht nur einmal sondern über längere Zeit hinweg. Du kannst doch das nicht auf dauer aushalten. Und jetzt ist mir auch klar, warum deine Arme so aussehen. Das hält keiner aus..." Ich machte meine Augen zu und hoffte, das Phil mich in Ruhe lassen würde, doch er hörte nicht auf. "Miles, Augen auf. Schau mich an!" Langsam sah ich zu ihm rüber. "Komm, raus mit der Sprache!" forderte Phil, doch ich antwortete trozig: "Ich sag dir garnichts." Ich wurde wütend auf meine Mutter und Robert, auf mich, auf alles. Ich begann zu versuchen, mich von den Gurten zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Ich fragte: "Phil, kannst du mich kurz los machen, ich muss kurz raus." Misstrauisch sah Phil mich an, machte mich jedoch von den Gurten los. Ich stieg aus dem RTW heraus und hämmerte draußen an einen Baum. Ich schlug richtig mit den Fäußten gegen den Baum. Irgendwann überkam mich dann eine emotionale Welle. Ich lies mich an dem Baum herunter gleiten und sah meine Fäuste an. Sie waren aufgeschlagen, von der harten Rinde des Baumes, und bluteten. Ich war in Gedanken versunken, als mir wer plötzlich die Hand auf die Schulter legte. Ich zuckte zusammen und sah mich um. Ben war zu mir gekommen. "He, alles wieder gut?" fragte er und ich nickte. Dann gingen wir wortlos zurück in den RTW. Ich lies mich festgurten, dann wurde mir ein Zugang gelegt und Schmerzmittel gegeben. Phil verband noch meine blutenden Fäuste und dann fuhren wir los. Ich war etwas müde und schloss meine Augen. Sofort sagte Phil laut: "Hey, Augen auf. Lass die Augen auf." Ich wurde sofort aufbrausend und keifte: "Boha, lass mich doch einfach pennen Junge!" "Ne Junge, lass ich dich nicht. Wenn du uns wegkippst, dann merken wir es namlich nicht." Genervt drehte ich mich weg und dah Ben an. Ben meinte: "Ich habe es ja vorher auch mitbekommen, mit deinen Armen und den Hämatomen, also wenn du wen zum reden brauchst, oder mir erzählen willst, wer das war, ich bin da. Wir drängen dich aber zu nichts." Dankbar lächelte ich ihm zu und er lächelte mir aufmunternd zu. Dann waren wir schon an der Klinik angekommen und ich wurde in den Schockraum geschoben. Dort übernahm mich ein anderer Arzt, der sich als Markus Bauer vorstellte. Phil erzählte ihm alles, also wirklich alles. Markus sah sich zuerst meinen Bauch an und machte einen Ultraschall. Er entdeckte nichts und verband nochmal meine Fäuste und untersuchte meine Nase. Er fragte nicht wegen den Hämatomen nach, weswegen ich ihm wirklich dankbar war. Nach den Untersuchungen meinte Markus: "Du musst minderstens eine Nacht zur Beobachtung hier bleiben. Schwester Nancy bringt dich auf dein Zimmer." Ich hatte keine Zeit und lust, zu protestieren und ging deswegen mit der Krankenschwester mit. Auf dem Zimmer bekam ich etwas zu essen und sah den restlichen Tag fern, bis ein Krankenpfleger herein kam und meinte, ich sollte jetzt lieber schlafen. Wiederwillig schaltete ich das Licht aus und schlief schnell ein.

Ich der Nacht erwachte ich schreiend. Ich träumte, dass Robert und meine Mutter auf mich losgingen und mich versuchten, umzubringen. Die Tür ging auf und Markus kam herein: "Alles okay? Du hast geschrien..." "Ja, passt alles, hab nur geträumt." "Wenn was ist, rühr dich." Dann ging er wieder und ich schlief bis zum nächsten morgen durch, als mir das Frühstück gebracht wurde. Ich verschlang es in Rekordzeit. Dann wurde ich entlassen. Mein Bauch hatte sich deutlich gebessert und ansonsten hatte ich auch kaum noch probleme. Ich fuhr mit dem Taxi nach Hause. Als ich die Tür öffnete, stang Robert vor mir: "Wo warst du du nutzloses Monster?" "Weg." "Willst du frech werden, Junge?" "Nein." Roberts Faust landete in meinem Gesicht und ich flüchtete dach draußen. Ich nahm mein BMX und fuhr in den Skaterpark, wo viele meiner Freunde waren. Wir übten ein bisschen BMXn, was mir echt zu schaffen machte, dann kam plözlich Phil um die Ecke. Er erkannte mich und rief: "He Miles, komm mal her!" Langsam fuhr ich zu ihm und er meinte: "Wir haben dich nicht entlassen, damit du hier Fahrrad fährst, du musst dich schonen." Ich sah in die ganze Zeit nicht an, sodass er die neuen Prellmarken in meinem Gesicht nicht sah. Dann wurde er aber aufmerksam: "Schau mich mal an." Ich ignorierte ihn und er forderte mich nochmals auf, ihn anzuschauen. Langsam hob ich meinen Blick und er sah natürlich sofort die neuen Prellmarken. "Miles, wo kommen die her? Die waren gestern noch nicht da! Sag blos nicht, du wärst hingefallen." Sofort wurde ich wieder aufbrausend: "Sag mal, was willst du eigendlich von mir? Lass mich doch einfach!" Ich trat in die Pedale und fuhr weg von Phil, der mir noch hinterher rief, ich aber nur einen Bunnyhop als antwort zog.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt