Ausgeflippt

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Ich sah genug Wege, wie ich mich hier umbringen konnte, doch die gingen nicht, weil ich an dieses behinderte Bett gefesselt war. Also versuchte ich weiter meine Hände aus den Fesseln zu bekommen. Ich drehte sie ewig hin und her und meine Handgelenke wurden immer heißer und die Haut Brannte stark. Ich verzog mein Gesicht, hörte jedoch nicht auf. Irgendwann bekam das Mark mit und kam zu mir herein. "Miles, was machst du da? Was soll dass bezwecken? Hör bitte auf." Ich machte weiter und er löste die Handfesseln und sah sich meine Haut an, die stark gerötet und an manchen Stellen aufgewetzt war. Mark holte einen Arzt. Ein großer Mann kam herein und stellte sich vor: "Hi, ich bin Derek Sheperd. Du bist bestimmt Miles, oder?" Ich nickte etwas. "Ok, freut mich dich mal zu sehen. Was hast du den angestellt?" "Hm... Nichts." "Nichts? Du kannst mir die Wahrheit sagen. Du bekommst dafür keine Strafen. Und will nur, dass du keine Schnerzen hast. Deswegen behandle ich dich, aber dass kann ich nur vernümpftig, wenn ich weiß, welchen Trick du benutzt hast." zwinkerte er mir zu und ich grinste, sagte aber nichts. Derek sagte: "Na? Was ist jetzt? Erzählst du es mir?" Ich vertraute ihm irgendwie und sagte: "Ja, ich hab halt meine Hand da drin rumgedreht und dann ist es halt heiß geworden." Derek zog die Augenbrauen hoch und nickte: "Auf diese Idee ist hier noch keiner gekommen. Bist n schlauer Kerl, hm?" "Etwas..." "Okay, also ich werde jetzt erstmal die kleinen Wunden hier reinigen und dann bekommst du einen Verband, damit es sich nicht entzündet. Darf ich dass machen?" Ich nickte und Derek lächelte: "Super, Danke." Während der Behandlung redete Derek die ganze Zeit mit mir und baute Vertrauen auf. Am Ende meinte Derek: "Es wäre gut wenn du den zumindest bis morgen dran lässt, ok? Ich kenne euch Jungs gut und weiß dass der nicht lange dran bleibt." Ich nickte, dann stand Derek auf, sagte was zu Mark was ich nicht verstand und ging. Mark meinte zu mir: "Wenn dass weiter gut läuft kann ich dich jetzt defixiert lassen und du kannst irgendwas machen. Auf was hättest du Bock?" "Gitarre spielen." "Geht nicht, zu gefährlich." "Was? Zu gefährlich? Was soll denn da gefährlich sein?" "Du könntest dich mit den Seiten erwürgen." Ich verdrehte die Augen: "Was darf man hier denn machen?" "Falten, Musik hören über die Lautsprecher da oben in der Ecke, lesen, ähm..." "Krass, hier ist es ja echt krank. Ich mache Sport hier am Boden." Mark nickte und ging wieder in sein Aufpasserzimmer. Ich machte Liegestützen, Situps und noch ganz viele Übungen mehr. Am Ende lag ich verschwitzt auf dem Rücken auf dem Boden und streckte meine schnerzenden Muskeln. Ich zog mein T-Shirt aus um mein Sixpack zu präsentieren und legte mich ins Bett. Ich dachte wieder mal nach. 'Ich werde Vater, ich werde bestimmt ein schlechter Vater. Mein Kind wird ein Kind dessen Papa später high in der Wohnung liegt weil er Drogenabhängig ist. Mein Kind wird ein Kind das seinen Papa nicht Papa nennt weil er ihm zu fremd ist.' All diese Horror-Gedanken schossen mir durch den Kopf. 'Ich will kein schlechter Vater sein. Ich will ein Vater sein der mit seinem Kind in Freizeitparks geht, Bücher ließt, Bilder malt, Fußball spielt und noch vieles mehr.' Ich konnte mir nicht vorstellen dass ich das auf die Reihe bekommen würde und viel noch tiefer in das Loch, in dem ich mich seit längerem befand. Ich stand auf, ging zur Tür und zerrte daran, dich sie war verschlossen. Ich hämmerte gegen die kleine Scheibe in der Tür und trat mit dem Fuß dagegen. Mark stellte sich an die Tür und sagte: "Miles, geh von der Tür weg damit ich herein kommen kann!" Doch ich hämmerte heulend weiter und bekann meinen Kopf gegen die Glasscheibe zu schlagen. Schon bald lief mir das Blut herunter. Mark hatte wohl Derek geholt, der nun hinter der Glasscheibe in der Tür zu sehen war. Derek rief: "Geh von der Tür weg Miles. Wir dürfen nicht rein kommen wenn du so drauf bist, sonst müssen wir nen Polizisten holen." Nach weiterem zureden ging ich schließlich zu meinem Bett und Mark und Derek kamen herein. Mir war schwindelig und noch immer tropfte Blut an mir herunter. "Ganz ruhig Miles." sagte Mark als sie auf mich zukamen. Derek sagte: "Was ist los? Warum hast du dass gemacht?" Ich weinte und Mark nahm mich in den Arm. Derek fragte vorsichtig: "Darf ich mir deine Wunde am Kopf anschauen?" Ich nickte und Derek tapte meine Wunde. Als er fertig war schickte er Mark nach draußen und kniete sich vor mich hin. Er sagte: "Miles, warum bist du so ausgetickt? Du warst vorher so brav und hast kooperiert, und plötzlich schlägst du deinen Kopf an die Tür... An was hast du gedacht?" Ich bekam wieder Tränen in den Augen und sah weg von Derek. "Ehy, nicht weinen. Wir bekommen dass wieder hin, ok?" Ich schüttelte den Kopf: "Das wird nicht mehr ok! Ich kann nichts dagegen tun! Es ist dann da und..." "Was ist da?" hakte Derek nach doch ich machte dicht. Derek kam nicht mehr zu mir durch und gab schließlich auf. Er holte Mark, der mich fixierte, was ich nicht ganz freiwillig geschehen ließ und dann gingen die beiden. Ich schlief bald ein.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt