Taehyung PoV
Von einer Sekunde auf die andere, war die Stimmung verschwunden und ich schob Kookie schnell weg von mir, während ich praktisch aus dem Bett hüpfte und die Zimmertür aufriss.
"Ja, was ist los?", fragte ich und probierte meine Stimme einigermassen ruhig zu halten, während mein ganzer Körper in Alarm Bereitschaft war.
Ich hörte Schritte auf der Treppe und schloss schnell die Tür hinter mir, ehe dann meine Mutter schon vor mir stand und mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.
"Was machst du gerade?", fragte sie.
Um möglichst gelassen zu wirken, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und lehnte mich gegen die Tür.
"Hausaufgaben", antwortete ich genervt.
Meine Mutter schaute mich durchdringlich an, schien mir dann aber zu glauben und atmete kurz tief durch.
"Ich habe Musik gehört, warst du das?"
"Ähm ja. Ja, das war ich", log ich schnell, sonst hätten wir uns eine neue Haushälterin suchen können.
"Seit wann hörst du spanische Musik?", hakte sie weiter nach.
"Ist gerade total in", meinte ich lächelnd und zuckte kurz mit den Schultern.
"Okay gut, aber achte darauf, dass unsere Nachbarn die nicht auch hören. Sie muss nicht so laut sein!", ermahnte meine Mutter mich und ich nickte daraufhin brav.
"Gut", sagte sie. "Ich und dein Vater sind heute extra früher nach Hause gekommen, da wir noch Dinge vorbereiten müssen. Ein Arbeitskollege kommt heute zum Essen her."
Ich nickte noch einmal, dieses Mal ein wenig genervter und sichtlich verzweifelt, da ich keine Ahnung hatte, wie ich Jungkook denn nun hier raus bringen könnte.
Meine Mutter beäugte mich nochmals kritisch, liess es dann aber gut sein und lief wieder die Treppe hinunter, doch bevor ich in meinem Zimmer verschwand, rief sie noch, dass ich mich schick kleiden sollte.
Ausatmend lehnte ich mich an die geschlossene Tür und schaute zu Kookie, der auf meinem Bett sass und mich ängstlich ansah.
"Schon gut, sie hat nichts gemerkt", beruhigte ich ihn und setzte mich seufzend auf die Bettkante.
"T-Tut mir Leid", murmelte er.
Ich sah ihn nur fragend an.
"Was? Du hast ja nichts getan. Wir konnte nicht wissen, dass sie genau heute entscheiden früher zurück zu kommen."
Jungkook senkte den Blick, rutschte wieder mehr zu mir und schlang seine Arme um meinen Bauch.
"Trotzdem", murmelte er gegen mein Shirt und ich schmunzelte leicht, während ich kurz durch seine Haare fuhr.
"Willst du den Film noch zu Ende sehen? Es sind nur noch ein paar Minuten", fragte ich ihn leise und zwirbelte eine Strähne zwischen meinen Fingern.
"Aber deine Eltern sind doch jetzt da?"
"Na und?", meinte ich nur, löste seine Arme von meinem Bauch und lief zur Türe, um sie mit ein paar Handgriffen abzuschliessen.
Der Jüngere lächelte, wartete bis ich neben ihm im Bett sass und kuschelte sich sofort wieder an mich. Er wartete gebannt, bis ich den Film wieder laufen liess. Innerhalb von Sekunden war er erneut gefangen davon und die Situation von vorhin schien er total vergessen zu haben.
Naja, dann eben beim nächsten Mal.
~~
Der Film endete und ich wusste immer noch nicht so recht, wie ich den Jüngeren aus diesem Haus schaffen sollte. Meine Eltern waren im Wohnzimmer und mein Zimmer war im ersten Stock, da konnte man nicht einfach aus dem Fenster springen.
"Dieser Film ist echt hammer!" meinte Kookie und sah mich strahlend an. "Auf jeden Fall mein neuer Lieblingsfilm."
"Freut mich, dass er dir gefallen hat."
Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihn liebevoll an.Jungkook erwiderte mein Lächeln und beugte sich vor, um mir einen sanften Kuss zu geben.
"Danke, dass du ihn mir gezeigt hast.""Solange du glücklich bist", flüsterte ich leise, worauf Jungkooks Miene noch ein wenig weicher wurde und er sich wieder an meine Brust kuschelte.
"Was machen wir jetzt?", fragte er seufzend.
"Ich weiss es nicht. Wir können nicht durch die Haustür, dafür müsstest du durchs Wohnzimmer. Durchs Fenster geht aber auch nicht, ausser du willst dir deine Beine brechen."
Jungkook zog grinsend seine Augenbrauen zusammen, was mir irgendwie Angst machte. Es sah aus, als hätte er einen Plan.
"Hast du eine Regenrinne neben deinem Fenster?", fragte er, worauf ich wie wild den Kopf schüttelte.
"Nein, Kookie! Du kletterst sicher nicht an der Regenrinne runter!"
"Wieso nicht? Ich hab das schon oft getan. Früher, als ich klein war", sagte er gelassen und stand auf, um zum Fenster zu schlendern.
Augenblicklich stand ich hinter ihm und schlang meine Arme um seinen Bauch, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten.
Jungkook kicherte und löste meine Hände wieder vorsichtig.
"Mach dir keine Gedanken, ich krieg das hin", meinte er und öffnete das Fenster, doch bevor er auch nur einen Fuss aufs Fensterbrett setzten konnte, wirbelte ich ihn herum und drückte meine Lippen auf seine.
Überrascht krallte er sich in mein Shirt, erwiderte den Kuss aber und legte den Kopf ein wenig schief. Ich zog ihn an der Taille näher zu mir, während sich unsere Lippen aneinander schmiegten, der Kuss aber ziemlich sanft blieb. Ich probierte ein wenig mehr Gefühle hinein zu stecken, damit Kookie vielleicht realisierte, wie viel er mir bedeutete.
"Pass auf dich auf", hauchte ich leise, als ich mich löste und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. "Und melde dich, wenn du Zuhause bist."
Jungkook lächelte verlegen, nickte aber und drehte sich dann um, um durchs Fenster zu steigen.
Ich konnte gar nicht hinsehen und wartete einfach eine Zeit, bis ein dumpfer Aufschlag zu hören war. Schlagartig sah ich hinunter zum Hinterhof unseres Hauses, wo der Jüngere gottseidank unversehrt stand und gerade seine Hände am Pullover abwischte.
Er lächelte nochmals, winkte kurz und lief dann davon, wobei er seinen Pulli ein wenig hochzog. So hatte ich eine schöne Sicht auf seinen wohlgeformten Hintern, worauf ich mir geistesabwesend über die Lippen leckte.
Gott, ich bin so schwul geworden...
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...