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Jungkook PoV

Mein Kopf lag auf Tae's Bauch, seine Hand war in meinen Haaren vergraben, während ich mit grossen Augen hinauf zu den Sternen sah. Wir hatten gerade fertig gegessen, die Champagner Gläser waren ebenfalls leer und die Sonne mittlerweile ganz untergegangen.

Im Licht des Abendrot's hatte Tae beinahe künsterlisch ausgesehen, seine karamellfarbene Haut hatte geleuchtet, seine Haare geglänzt. Mir war nach wie vor schleierhaft, wie man so gut aussehen konnte. Für mich war Tae einfach nur perfekt, alles an ihm was Kunst und Schönheit pur, manchmal fragte ich mich wirklich, ob er real war.

Okay, stop, hör auf immer so zu schwärmen verdammt, du bist kein verknalltes Teenager-Mädchen...

Nein wohl eher ein über beide Ohren verliebter Teenager-Junge...

„An was denkst du, Baby? Du siehst so konzentriert aus", flüsterte mein Freund fragend und sah mich leicht schmunzelnd an, als ich mich zu ihm wandte.

„An dich. Wie immer", antwortete ich wahrheitsgemäss, wobei Tae grinsen musste und leise lachte.

Er strich wieder durch meine Haare und blickte hoch zum Nachthimmel. Ich kannte kaum Sternbilder, sowas hatte ich nie gelernt. Es gab nur eines, dass ich erkannte, weil es mir Baekhyun mal gezeigt hatte. Der Orion. Und der erstrahlte gerade über unseren Köpfen.

„Sterne sind beinahe so schön wie du, wenn du lachst", flüsterte Tae in die Stille und während mein Herz schon wieder begann zu eskalieren, probierte ich nicht aufzuquieken.

„Ich würde das ja gerne erwidern, aber es gibt defintiv nichts, was sich mit deinem Lachen vergleichen lässt", gab ich zurück und ich hatte wirklich keine Ahnung woher der Mut kam, aber Tae schien es genauso zu überraschen wie mich.

Klar, normalerweise war ich nicht derjenige mit den kitschigen Sprüchen.

Taehyung schien zuerst verwundert zu sein, ehe sich sein Gesichtsausdruck zu leicht lächelnd veränderte, als würde er in der Vergangenheit schwelgen.

„Damals hatten wir keine Sterne, der Himmel war nur grau... Und trotzdem hast du irgendwie die Strasse erhellt", meinte er und sah mich wieder an.

Ich wusste, was er ansprach, aber nun war ich wirklich nicht mehr in der Lage zu antworten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, der Kloss darin verhinderte mir das Sprechen.

Mein Freund schien leicht zu triumphieren, sah wieder zum Himmel hoch, während er mit der anderen Hand meine in seine nahm.

Kaum zu glauben, aber in gut zwei Monaten ist es schon ein ganzes Jahr. Ein ganzes Jahr mit ihm, mit meinem persönlichen Lichtstrahl. Voraussichtlich werden wir dann weit weg von Zuhause sein, aber das war mir egal. In Wahrheit war mein Zuhause ja immer bei mir, solange mein Freund da war.

„Südafrika oder Skandinavien?"

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu Tae, der weiterhin die Sterne beobachtete.

„Was?"

Er schmunzelte leicht.

„Was zuerst, Südafrika oder Skandinavien? Das sind die beiden Orte, zu denen ich schon immer mal wollte. Ich dachte, wir könnten mit denen beginnen."

Leise lachend strich ich über seinen Handrücken und drehte mich leicht zu ihm.

„Skandinavien", antwortete ich. „Schweden soll unglaublich schön sein."

Tae nickte, als wäre das so nun beschlossen. Sein Gesicht war nur zum Teil von den Lichterketten beleuchtet, die Schatten auf sein Gesicht warfen. Die schwarzen Strähnen hingen ihm zum Teil in der Stirn, liessen ihn jugendlicher wirken. Seine aufmerksamen Augen wanderten über die Aussicht oben an uns.

Ich könnte das ewig lange tun.
Dasitzen und meinen Freund bewundern.

„Tae?"

Der Ältere drehte sich zu mir, als ich mich leicht lächelnd aufsetzte und mich ganz auf ihm platzierte, so dass mein Kopf genau über seinem war.

Er lächelte ein wenig neugierig.

„Du bist wunderschön", brachte ich dann mit zitternden Lippen endlich raus und sah meinen Freund ein bisschen unsicher an, der seine Augen ein Stück weit aufriss.

Ich hatte ihm schon mehrmals gesagt, wie hübsch ich ihn finde, aber dieser Moment war irgendwie anders. Ich weiss es nicht, ob es an der Art lag, wie ich es sag, das Wort, das ich wählte oder einfach die Situation drum herum. Aber dieses Kompliment sagte einfach so viel mehr aus.

Kurz sah mir der Ältere überrascht in die Augen, in der nächsten Sekunde hatte er mich jedoch schon näher gezogen und drückte seine Lippen auf meine. Wie von alleine, legten sich meine Hände an seine Wangen, seine lagen an meinem Rücken.

Mein Herz schien im nächsten Moment herauszuhüpfen, mein Bauch flatterte regelrecht, meine Gedanken verschwanden wieder, wie jedes Mal, wenn Tae mich küsste.

Das Kribbeln kehrte zurück in meine Adern, der Ältere liess das pure Leben durch meinen Körper fliessen, sowie nichts als Liebe hindurch strömen.

Der Kuss war sanft und gefühlsvoll, unsere Lippen trafen immer wieder aufeinander. Ein leichtes Schmunzeln prangte auf unseren Gesichtern, während wir immer wieder die Augen schlossen und das Prickeln genossen.

Taehyung war mein bester Freund. Er war nicht nur mein Partner, er war auch die Person, die mich wohl am besten kannte. Es gab nichts, was ich ihm nicht erzählen würde, es gab keine Geheimnisse, es gab nichts, bei dem ich ihm nicht vertraute.

Er war schliesslich immer da.
Er war immer da gewesen, wenn ich ihn gebraucht habe, ohne dass ich es überhaupt sagen musste.

Taehyung drückte mir einen weiteren Kuss auf die Wange, ehe ich meinen Kopf auf seiner Brust platzierte und mich an ihn schmiegte. Tae's Arme umschlossen meinen Oberkörper, er strich gleichmässig über meinen Rücken.

Ich spürte seinen Herzschlag an meiner Brust, wie ein Rythmus, der mein Herz dazu veranlasste im gleichen Takt zu schlagen.

Wir lagen hier auf einem Hügel am späten Abend unter dem Sternenhimmel, der Moment war unglaublich kitschig und genauso schön. Wir genossen die Nähe zueinander immer, aber in diesen Augenblicken schien das noch viel stärker der Fall zu sein.

Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als bei meinem Freund zu sein und ihn ganz nahe bei mir zu spüren. Es verlieh mir Sicherheit, Geborgenheit und eben einfach Bauchkribbeln.

Wie von alleine fielen mir die Augen zu, ich drückte mich noch ein bisschen mehr an Tae und hielt mich an seiner Jacke fest. Seine geliebte Lederjacke, die er wohl nie wieder hergeben würde.

Taehyung's vertrauter Geruch umgab mich, wieder so etwas, was mir Schutz vermittelte. Mittlerweile könnte ich den Älteren wahrscheinlich alleine an seinem Duft erkennen. Es gab so viele Dinge an ihm, die mir einfach eingebrannt waren. Und ich wollte auch nichts davon vergessen, egal wie kleine die Angewohnheit auch war.

Ich wollte eigentlich nicht einschlafen. Aber kuscheln hatte mich schon immer müde gemacht, bereits früher als ich klein war. Meine Mutter hatte mir mal erzählt, dass ich immer gleich wieder einschlief, wenn sie mich eine Zeit lang im Arm gehalten hatte.

Und so war es heute noch.
Zudem die leichten Streicheleinheiten von Tae mich noch müder werden liessen und schlussendlich döste ich dann ein, mit dem Herzschlag meines Freundes als Schlaflied.

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Kitschig und fluffy, aber ich lieb's halt💁‍♀️😂

Danke für 18k Votes!💜

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt