Taehyung PoV
Die Zeilen verschwammen vor meinem Auge, egal wie oft ich die Seiten durchlas, nichts blieb in meinem Kopf hängen. Jedes Mal hatte ich das Gefühl, wieder von vorne anfangen zu müssen. Ich konnte mir einfach keine Information merken.
Mein Schreibtisch war ein einziges Chaos. Überall lagen Schulbücher, Notizen, offene Ordner und mein Laptop mittendrin, geschmückt von unzähligen Post-It's.
Die Prüfungsphase stand unmittelbar bevor, die Nervosität frass sich bereits jetzt in mein Gewissen. Ich konnte kaum mehr gut schlafen, war immer übermüdet und blieb trotzdem lange wach, um noch weiter zu lernen.
Natürlich wusste ich, dass es mir nicht gut tat. Aber hatte ich denn eine andere Wahl? Das sechste Semester war beinahe um. Ich hatte die letzten drei Jahre nicht so geackert, um nacher die Abschlussprüfungen zu verhauen.
Ich beneidete Jin darum, dass sein Studium noch ein weiteres Jahr ging. Und Jimin und Hobi beneidete ich sowieso darum, dass sie sowas wie Abschlussprüfungen nicht wirklich machen mussten.
Die beiden sahen sich momentan nach einem Studio um, während Yoongi gerade zu einem grösseren Musikproduzent gewechselt ist und dort nun arbeitet. Namjoon war der einzige, der mich verstand. Auch er hatte viel zu lernen, doch mit seinem Superhirn könnte er genauso gut alles eine Stunde vor der Prüfung durchlesen und wüsste es gleich gut, wie jemand, der die letzten drei Wochen nichts anderes gemacht hatte.
„Schatz? Hast du meine Timberlands gesehen?"
Ich schnaubte genervt.
„Nein, Jungkook. Ich habe keine Ahnung."
„Aber ich habe sie doch gestern in den Schuhschrank getan", redete mein Freund weiter und liess mich die Augen verdrehen.
Sie waren zu hundert Prozent auch da. Er sah sie nur nicht.
„Ich habe jetzt keine Zeit, Jungkook", gab ich ziemlich giftig zurück und wandte mich wieder meinen Unterlagen zu, wobei ich mir entnervt die Haare aus dem Gesicht strich.
„Aber ich-"
Mein Freund stand plötzlich im Schlafzimmer, aber ich liess ihn nicht weiter reden, sondern gab eine Art drohendes Knurren von mir.
„Ich weiss es nicht! Such sie selbst!"
Meine Stimme war viel lauter und verärgerter gewesen, als ich das eigentlich beabsichtigt hatte. Folglich zuckte Jungkook auch sofort zusammen und riss die Augen ein Stück auf, wobei sich seine Schultern hochzogen, als hätte er plötzlich Angst vor mir.
Oh Gott, was war das denn?
Wieso schrie ich Jungkook an? Er hatte mich doch nur ganz normal etwas gefragt...
Meine Nerven waren tatsächlich so am Ende, dass ich sogar schon begann meinen Freund anzuschnauzen.
Dieser Ausdruck in seinen Augen liess mich augenblicklich Schuldgefühle verspüren. Ich drehte mich zu Kookie um und seufzte auf.
„Tut mir Leid, Hase... Das war nicht so gemeint", sagte ich, nun mit einiges sanfterer Stimme.
Ich griff nach seinen Händen und zog ihn näher zu mir, bis er breitbeinig auf mein Schoss plumpste. Seine Augen sahen mich aufmerksam an, doch er schien nicht mehr so erschrocken zu sein, wie vorher.
„Ich... Ich weiss nur nicht, wo mir der Kopf steht... Das ganze Lernen strapaziert meine Nerven..."
Jungkook nickte, hielt den Blick aber noch gesenkt. Er strich lediglich über meinen Handrücken.
„Aber das ist immer noch kein Grund dich anzuschreien. Du bist ja nicht Schuld daran. Es tut mir Leid, Baby..."
Nun musste er doch wieder lächeln und ein kleiner Stein fiel mir vom Herzen, als er seine Arme umd meinen Nacken schlang und ein wenig näher zu mir rutschte.
„Schon okay... Du stehst vor deinen Prüfungen, da ist man eben gestresst. Ich sollte dich nicht ablenken..."
„Doch, Kookie, natürlich. Du darfst mich jederzeit ablenken. Denk nicht, nur weil ich viel zu tun habe, dass ich mich nicht für dich interessiere", widersprach ich ihm sofort und legte meine Hände nun an seine Hüfte.
Mein Freund lächelte wieder, zog mich näher zu sich und legte den Kopf auf meine Schulter. Wir sassen eine Weile so da, er auf meinem Schoss und umarmten uns einfach, ohne etwas zu sagen.
Ich merkte praktisch, wie sich meine Batterien wieder füllten. Jungkook brachte die Energie zurück in meinen Körper, er liess mich plötzlich wieder klarer denken und vor allem, liess er das Chaos in meinem Kopf verschwinden.
Ich vergrub meine Nase in seinem Shirt, genoss den vertrauten Geruch und entspannte mich mehr und mehr. Ich spürte seinen Herzschlag an meiner Brust, wie ein Takt, in dem mein Herz ebenfalls schlug.
„Ich liebe dich...", murmelte ich leise und drückte den Jüngeren noch mehr an mich.
„Ich dich auch."
„Es tut mir Leid, dass ich in den letzten Tagen so wenig Zeit für dich hatte...", flüsterte ich in seine Haare und drückte ihm einen Kuss darauf.
„Ach, das ist nicht so schlimm...", meinte er bloss und löste sich ein Stück von mir, um mir in die Augen zu sehen.
Das vertraute Braun funkelte mir entgegen, ich betrachtete kurz die Sprenkler darin, ehe ich mich vorbeugte und meine Lippen auf seine drückte.
Jungkook erwiderte den sanften, zärtlichen Kuss, legte die Hände in meinen Nacken und begann mit meinen Haaren zu spielen. Ich saugte kurz an seiner Unterlippe, worauf er den Mund öffnete und wir in einen spielerischen Zungenkuss verfielen.
Ich zog meinen Freund noch näher und platzierte meine Hände nun auf seinem Hintern, was den Jüngeren sofort in den Kuss schmunzeln liess.
Ich musste ebenfalls lächeln und vertiefte den Kuss ein wenig, in dem ich den Kopf schief legte und sanft begann über seine Hüfte zu streicheln.
„Das habe ich ein wenig vermisst", gab Jungkook leise zu, als wir uns lösten.
Meine Grinsen wurde breiter, bevor ich meine Lippen nun auf seinen Kiefer legte und einige sanfte Küsse auf seinem Hals verteilte. Der Jüngere legte den Kopf schief und genoss meine Verwöhnungen mit geschlossenen Augen.
Ab und an kam ein Seufzen über seine geöffneten Lippen.
Vorsichtig schlichen sich meine Hände unter Jungkook's Shirt, ich begann zärtlich über seine Muskeln zu fahren, streichelte seine Seiten hoch und zog Kreise auf seinem Rücken.
Vergnügt musste ich feststellen, dass sich Gänsehaut auf Kookie's Oberkörper bildete.
„Solltest du nicht lernen?", fragte mein Freund leise, wobei ich merkte, wie er sein Stöhnen zurück hielt.
Ich grinste, stand mitsamt Jungkook auf und ging wenige Schritte, um den Jüngeren kurzerhand aufs Bett zu schmeissen. Er keuchte überrascht auf, doch da war ich schon über ihm und zog mit wenigen Handgriffen mein Shirt über den Kopf.
„Ich habe gerade eine bessere Beschäftigung gefunden..."
~~
Uii, Freunde, hab eine Freinacht mit meiner besten Freundin hinter mir und bin nun verdammt müde😂
Wie geht's euch so?
DU LIEST GERADE
porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...