Yoongi PoV
Die Sonne weckte mich auf. Unsere Vorhänge hatten wir gestern vergessen zuzuziehen, was ich heute Morgen zwar bereute, aber wir hatten schlichtweg anderes zu tun.
Mit einem Lächeln im Gesicht sah ich kurz zu Jimin, der sich nah an mich gekuschelt hatte, sein Bein besitzergreifend um meine Hüfte gewickelt hatte und leicht im Schlaf schmatzte. Seine blonden Haare glänzten im Schein des Lichts, seine Hamsterbacken wurden ein wenig nach oben gedrückt, als er das Gesicht noch mehr in meiner Brust vergrub.
Schmunzelnd strich ich seine Haare zurück und hauchte einen Kuss auf seine Stirn. Sowas tat ich eigentlich nur, wenn Jimin schlief, so weich wurde ich nur bei dem Anblick.
Ich zog die schwarze Decke ein Stück höher über den nackten Körper meines Freundes, da er sonst in Kürze wegen der Kälte aufwachen würde. Aber heute war Sonntag, da durften wir beide ruhig ein wenig länger im Bett bleiben.
Das sagte ich jedes Wochenende und meist endete es dann auch darin, dass wir faul herum lungerten und in Knutscherein versanken, die dann das Eine oder Andere mal auch anders endeten.
Nun musste ich grinsen, weil mir die Bilder von der letzten Nacht in den Sinn kamen. Es war erstaunlich, wie einfach Jimin es immer hinkriegte, mich um den Finger zu wickeln. Mit einem selbstgefälligen Lächeln, einem kleinen Lippenbeissen und seiner Fähigkeit, schmutzige Sätze auf die unschuldigste Art und Weise zu sagen.
Er war wohl wirklich mein Seelenverwandter und das obwohl wir eigentlich das komplette Gegenteil voneinander waren. Er war der Sonnenschein schlechthin, lächelte immer, war aufgestellt und quirlig. Ich hingegen mochte es alleine zu sein, wurde von depressiven Gedanken heimgesucht und glaubte nur an das Schlechte in Menschen.
Wir waren wie Tag und Nacht. Sonne und Mond. Weiss und Schwarz.
Aber vielleicht passten wir deshalb auch so gut zusammen. Weil wir uns perfekt ergänzten. Jimin brachte mich zum Strahlen und ich wusste, wie man den Kleineren mit der vielen Energie beruhigen und runterholen konnte.
Ich wusste, dass Jimin nämlich manchmal den Drang dazu verspürte so zu sein. Den Stimmungsmacher zu spielen, immerzu glücklich sein zu müssen. Bei mir musste er das nicht. Er konnte sein, wie er wirklich war, manchmal auch einen schlechten Tag haben und manchmal eben auch weinen.
„Hm... Yoongi", grummelte es plötzlich und ich wandte meinen Blick schmunzelnd auf meinen Freund, der gähnend den Kopf anhob.
„Morgen", erwiderte ich lächelnd und strich eine verstrubelte Haarsträhne aus seiner Stirn. Er lächelte ebenfalls und blinzelte ein paar Mal, um seine Augen ganz aufzukriegen.
Eine Weile sahen wir uns einfach in die Augen, lächelten beide und genossen die leicht prickelnde Luft. Bis Jimin's Magen zu knurren begann.
Ich musste lachen.
„Sorry, das hat jetzt voll den Moment zerstört", entschuldigte er sich, ich musste nur noch mehr lachen.
„Aber das war mein Zeichen."
Ich schob ihn leicht von mir und stand auf.
„Frühstück ans Bett?", fragte ich grinsend nach, Jimin nickte schnell, bevor er sein Kopf wieder im Kissen vergrub.
„Wegen dir kann ich sowieso nicht mehr aufstehen", murmelte er.
Ich grinste und warf ihm zuerst mal noch Kleidung aufs Bett, weil ich genau wusste, dass er sonst in ein paar Minuten frieren würde.
Wenige Minuten später war das Frühstück gemacht, es bestand aus Rührei, einem Toast und einem Glas Orangensaft, und ich ging zurück in unser Schlafzimmer. Jimin hatte wie erwartet nun eine Boxer an und trug meinen schwarzen Pulli, der zwar schon Löcher hatte, aber irgendwie trotzdem sein Liebster war.
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...