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Taehyung PoV

„Papa, bitte!"

Jungkook kommt augenverdrehend in die Küche, wobei Yunho ihm praktisch am Hemd klebte und ihn bettelnd ansah.

„Yunho, nein. Du wirst nicht länger an dieser Party bleiben", wiederholte sich mein Mann und griff nach einem Glas, um Wasser hinein zu füllen.

Ich stand derweilen mit hochgezogenen Augenbrauen an der Kücheninsel und nippte an meinem Kaffee. Ich hielt mich bei solchen Diskussionen meist zurück, schlichtweg weil Kookie das besser beherrschte als ich. Mit Yunho Dart zu spielen oder mal einen Filmabend zu verbringen, war viel eher mein Part in der Familie. Ihn zurechtzuweisen überliess ich gerne Jungkook.

„Aber Papa! Das ist doch nur eine Party", schmollte Yunho weiter, während Jungkook wieder zu ihm sah und erneut den Kopf schüttelte.

„Das ist mir egal", antwortete er einfach. „Und jetzt Ende der Diskussion. Lasst uns essen."

Kookie warf mir einen kurzen, vielsagenden Blick zu und ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wobei Yunho immer noch schmollend hinter uns her trottete. Das Essen stand bereits auf dem Tisch, eigentlich waren wir gerade dabei gewesen eine Flasche Wein zu öffnen, als Yunho mit dieser Party um die Ecke kam.

„Das ist so unfair, wieso darf ich nicht wie die Anderen bis zwei Uhr bleiben?", Yunho setzte sich lautstark auf seinen Stuhl und sah Jungkook böse an, der seufzend sein Glas abstellte.

„Weil du erst fünfzehn bist! Es ist mir egal, was die Anderen dürfen. Halb eins und nicht länger oder willst du, dass ich es auf Mitternacht verkürze?"

Kookie sah unser Kind drohend an, der etwas Unzufriedenes murmelte und beinahe brutal begann seine Nudeln in den Teller zu schöpfen.

„Wieso sperrt ihr mich eigentlich hier ein?", fragte Yunho dann weiter und sofort wusste ich, dass er es langsam zu weit trieb.

„Wir sperren dich nicht ein", sagte Kookie, sein Ton wurde mehr und mehr wütend. „Wir setzen Grenzen. Du bist zu jung, um die ganze Nacht irgendwo zu sein."

„Ich bin nicht irgendwo!", kam es sogleich von Yunho. „Die Party ist bei Dylan Zuhause. Was kann da schon passieren?"

„Yunho, ich diskutiere nicht weiter darüber", probierte Jungkook das Thema zu beenden, doch unser pubertierendes Kind schien nicht ansatzweise mit dem zufrieden zu sein.

„Aber alle anderen werden mich für ein Spiesser halten!"

Kookie legte seine Gabel zur Seite und atmete aus, ehe er Yunho mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete. Ich merkte praktisch, wie es in seinem Innern zu brodeln begann.

„Yunho, niemand wird dich für ein Spiesser halten. Es ist nur normal und schlichtweg fürsorglich von uns, das wir dich nicht bis frühmorgens feiern lassen."

„Das ist nicht fürsorglich, Papa", auch Yunho's Ton wurde schärfer, er kam der Grenze immer näher. „Das ist überfürsorglich! Du bist einfach überfürsorglich und denkst, ich wäre noch ein Baby!"

„Yunho, es reicht!"

Meine Stimme durchschnitt die gesamte angespannte Stimmung und hallte leicht an den kahlen Wänden wider. Ich schlug mit der Faust auf den Tisch, der Teenager zuckte zusammen und sah mich aus grossen Augen an. Aber es war nun genug, er hatte die Grenze ganz klar überschritten.

„So redest du nicht mit deinem Vater!", sagte ich und merkte selbst, wie meine Stimme tiefer und bedrohlicher geworden war.

„Aber-"

„Kein Aber. Du gehst auf dein Zimmer", ich stand vom Tisch auf und zeigte auf die Treppe, während Yunho's Augen immer noch fassungslos auf mir lagen.

Ich sah ihn auffordernd an.

„Jetzt!"

Nochmals zuckte er zusammen, doch im nächsten Moment erhob er sich brummend von seinem Stuhl und rannte immer zwei Stufen nehmend die Treppe hoch.

Kurz herrschte Stille im Wohnzimmer, man hörte nur meinen aufgebrachten Atem. Ich erlaubte unserem Kind vieles, ehrlich gesagt war ich meist sehr locker. Aber wenn er begann so zickig und beleidigend zu werden, griff ich irgendwann ein. Das lag nicht daran, dass ich es Jungkook nicht zutraute, sondern viel eher, weil ich es selbst nicht mochte, wenn jemand so mit meinem Ehemann redete. Selbst wenn es unser Kind war.

Kookie sass wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl und vergrub das Gesicht in den Händen, worauf ich sofort auf ihn zu lief und vor ihm in die Knie ging.

„Hase, sieh mich an", meinte ich, nun mit viel sanfterer und leiserer Stimme.

Der Jüngere drehte sich zu mir und nahm die Hände von seinen leicht geröteten Augen. Ich griff nach ihnen, nahm sie in meine und drückte einen Kuss auf seinen Handrücken.

„Du hast nichts falsch gemacht", sagte ich, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Vielleicht hat Yunho ja Recht. Vielleicht bin ich wirklich einfach überfürsorglich..."

Ich merkte ihm seine Zweifel an und drückte seine Hände gleich ein wenig stärker.

„Das bist du nicht, Kookie. Du hast vollkommen richtig gehandelt. Yunho ist in der Pubertät, da sind solche Ausraster normal."

Ich lächelte ihn leicht aufmunternd an.

„Teenager sagen unbedachte Dinge. Er hat das bestimmt nicht so gemeint", probierte ich ihm weiter zu helfen.

Jungkook sah mich mit grossen Augen an, das Funkeln darin war gerade stumpf geworden und ich merkte die Verzweiflung in mir aufsteigen. Er wirkte einfach so verloren gerade.

„Jungkook, du bist ein guter Vater, ja? Vergiss das nicht."

Er nickte und schniefte leise, was mich bereits wieder schmunzeln liess.

„Komm her, Baby."

Ich zog seinen Kopf an meine Schulter, so dass er die Nase in meiner Halsbeuge vergraben konnte und drückte einen Kuss auf seinen Hals.

„Das wird schon wieder", murmelte ich leise.

Ich merkte, wie mein Mann gegen meine Schulter nickte und sich dann langsam wieder von mir löste. Ich schmunzelte ihn an, tatsächlich schenkte er mir auch ein schwaches Lächeln.

„Danke, Tae", murmelte er.

Schnell zog ich ihn wieder näher und drückte ihm einen liebevollen Kuss auf.

„Jederzeit."

Er lachte leise und verband unsere Lippen nochmals zu einem Kuss, bei dem ich probierte, ihm ein wenig Sicherheit zu schenken.

„Ich liebe dich", sagte ich, als wir uns lösten und strich ihm eine Strähne aus der Stirn.

„Ich dich auch."

Kookie lächelte mich an und das stumpfe Funkeln in seinen Augen wurde langsam wieder zu einem Glitzern.

„Soll ich mit ihm reden?", fragte er dann und nickte Richtung Treppe.

„Nein, lass ihn ruhig schmollen", meinte ich und stand wieder auf. „Wir essen jetzt erstmal."

Ich setzte mich gegenüber von ihm wieder hin und griff nach dem Besteck.

„Er kommt dann schon, wenn er Hunger hat."

~~

War jetzt nicht so ein gutes Kapitel... Sorry :/

Jedenfalls ist Yunho nun in der Pubertät und das nächste Kapi ist dann endlich aus seiner Sicht!

Wie geht's euch?
Ich vermisse BTS... (obwohl sie gerade wieder aktiv geworden sind. Btw wie findet ihr CNS?)
Und danke für 30k Votes!!!💜

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt