Jungkook PoV
Was für ein Tag.
Neben der langen Schicht musste ich heute Morgen zuerst noch zum Arzt, weswegen ich natürlich zu spät zur Arbeit kam, weil die ja keine verdammten Zeiten einhalten konnten. Das hiess also Überstunden machen und mein lieber Arbeitskollege war krank, was bedeutete, dass ich alles alleine machen durfte. So war ich also erst um acht Uhr, drei Stunden nach meinem eigendlichen Schichtende endlich fertig.Der Arztbesuch hatte sich nicht mal wirklich gelohnt, es war eine Routineuntersuchung, die -wie zu erwarten- nichts ergab. Der ältere Herr hatte lediglich meinen Hals ein bisschen komisch angeschaut und mich gefragt, woher das kam.
Jap, es war definitiv sehr peinlich, ihm zu erklären, dass mein Freund das war.
Mit einem entnervten Seufzen schloss ich endlich die Tür hinter mir ab und wollte mich gerade auf den Weg zur Busstation machen, als mir ein Strauss Blumen ins Gesicht gehalten wurde.
„Hey, Hase."
Ein grinsender Taehyung kam hinter den roten Rosen zu Vorschein. Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Hatte ich irgendetwas vergessen? War heute ein spezielles Datum? An welchem Tag war mein Arzttermin nochmal?
Am 14...
„Verdammt, heute ist-"
„Valentinstag, so ist es", beendete Tae mein Satz.
Ich schlug mir nur gegen die Stirn. Wie konnte ich das bitte vergessen? Was war ich denn für ein schlechter Freund?
„Tae... Oh mein Gott, es tut mir so Leid, ich hab es total verpennt", seufzte ich und sah meinen Freund entschuldigend an, der mich jedoch nur weiterhin anlächelte.
„Alles gut, Kookie. Das ist doch nicht schlimm", meinte er und griff nach meiner Hand.
„Doch, das ist es. Du tust so viel für mich und ich schenk' dir nicht einmal etwas auf Valentinstag..."
Meine Stimme klang richtig betrübt, das war ich auch. Ich fühlte mich einfach schlecht. Mein Freund tat sowieso immer viel zu viel für mich und ich Vollpfosten dachte nicht einmal an den romantischsten Tag des Jahres.
„Baby, es ist okay. Mach dir keine Vorwürfe, ich bin dir nicht böse", sagte der Rothaarige wieder und zog mich an der Hüfte näher zu sich, dabei prangte das typische schelmische Schmunzeln auf seinem Gesicht.
„Nein, es ist nicht okay", murmelte ich und sah auf unsere verschränkten Hände.
„Kookie", begann der Ältere wieder und hob mein Kinn an, um mir einen kurzen, aber liebevollen Kuss aufzudrücken. „Es ist nur ein weiterer Tag mit dir und das ist Geschenk genug. Du bist Geschenk genug."
Mein Herz begann automatisch schneller zu schlagen, ich merkte, wie meine Wangen ein bisschen heiss wurden. Ich lächelte Tae an und trat nun selbst näher auf ihn zu, um mein Gesicht in seiner Halsbeuge zu vergraben.
Der vertraute Geruch meines Freundes beruhigte meien strapazierten Nerven, ich entspannte mich mehr und mehr. Dieser viel zu anstrengende Tag hat mich ganz schön mitgenommen, doch Taehyung kriegte es wieder einmal hin, mich aus dieser Anspannung heraus zu holen.
„War dein Tag anstrengend?", fragte mich Tae leise, als er begann durch meine Haare zu fahren.
Ich nickte seufzend.
„Viel zu viele Leute. Viel zu wenig Zeit."
Er zog mich direkt noch näher an seine Brust und drückte einen flüchtigen Kuss auf meine Stirn.
„Dann denke ich, ist es das Beste, wenn wir einfach nach Hause gehen, beim Chinesen bestellen und uns einen gemütlichen Abend machen, ja?"
Schnell legte ich meine Arme um ihn und nickte gegen seine Schulter.
„Das hört sich gut an."
Tae lächelte mich an, ehe er ein paar Schritte zurück trat und mich an der Hand mit sich zog, nicht ohne mir vorher die Rosen nochmals entgegen zu halten. Ich wurde rot und nahm sie ihm ab, während er nur grinste.
Wir nahmen den Bus nach Hause (mit Zuhause meinte ich mittlerweile das Haus meines Freundes) und ich wäre beinahe auf seiner Schulter eingeschlafen. Doch als das Gefährt sanft wie immer anhielt, schreckte ich wieder auf.
Tae zog mich mit sich zum Haus, wir zogen die Jacken aus, wobei ich bemerkte, dass mein Freund ein weisses Hemd trug. Er hatte sich sogar herausgeputzt und ich habe nicht mal daran gedacht... Jetzt fühlte ich mich noch mieser.
Der Ältere hingegen hüpfte frisch fröhlich die Treppe hoch, ich folgte ihm immer noch mit dem riesigen Stauss Blumen in der Hand. Taehyung suchte oben eine Vase, so dass ich die Rosen auf seiner Kommode platzieren konnte.
Wie von alleine steuerte ich das Bett an, die weiche Decke zog mich praktisch an und ich liess mich einfach auf die Matratze fallen. Laut ausatmend kuschelte ich mich in eines der vielen Kissen, die so sehr nach Taehyung rochen. Ich fühlte mich gleich viel wohler.
Mein Freund sah mich lächelnd an, ehe er zum Schrank ging und das Hemd mit einem einfachen schwarzen Shirt austauschte, auf dem das Wort Love gestickt war. Auch die Jeans wurden zu komfortableren Stoffhosen.
Ich war schlichtweg zu faul, um mich umzuziehen, obwohl ich eigentlich meine Arbeitskleidung gerne loswerden würde.
„Hase, willst du nicht auch was Anderes anziehen?", sprach mein Freund meine Gedanken aus und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Doch schon... Bin nur zu faul", murmelte ich und vergrub mein Gesicht wieder im warmen Stoff.
Tae seufzte, kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Seiten, um mich gerade aufzusetzen. Ich gab ein protestierendes Geräusch von mir.
„Arme hoch", befahl er und ich befolgte seine Amweisungen, so dass er mir das weisse Shirt ausziehen konnte. Doch anstatt mir einer seiner Pullis anzuziehen, wie das ja öfters war, griff er zu einem anderen Teil.
Ich riss meine Augen auf, als ich erkannte was es war. War der nicht in meiner Wohnung? Hatte ich den bei Tae gelassen?
„Kannst ja den anziehen, anstatt immer meine Kleidung zu brauchen", meinte mein Freund nur schelmisch grinsend dazu und streckte mir den babyblauen Pulli entgegen.
Ein wenig überrumpelt streifte ich ihn mir über. Er war geauso kuschelig und sanft, wie an dem Abend, als ich ihn das erste und einzige Mal getragen hatte. Nur kam es mir jetzt einiges komischer vor.
Tae grinste nur und während ich aufstand, um mich aus meiner Hose zu befreien, legte er sich bereits hin und beobachtete mich natürlich. Rot werdend hastete ich zurück zu ihm und krabbelte unter die Decke, die der Ältere bereits für mich angehoben hatte.
Es tat gut, endlich mal zu liegen.
Sich einfach entspannen zu können.Genüsslich seufzend schmiegte ich mich an Taehyung, schlang meine Arme um seine Taille und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Diese Nähe hatte mir heute defintiv gefehlt.
„War ein wirklich langer Tag, hm?", fragte Tae nach und legte den Arme um meine Schulter, während er begann durch meine Haare zu fahren.
Ich brummte zustimmend.
„Ein bisschen viel", meinte ich.
Der Ältere zog mich noch ein Stück näher und drückte seine Lippen kurz an meine Stirn. Ich hörte seinen beruhigenden Herzschlag, atmete den vertrauten Geruch ein.
Das war genau das, was ich nach so einem Tag brauchte.
Taehyung, ein weiches Bett und eine Kuscheleinheit.
~~
Bin ein bisschen zu spät mit Valentinstag aber trotzdem noch ein Kapi dazu😉💜
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...