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Jungkook PoV

„Guten Morgen, Verlobter", wurde ich am nächsten Morgen geweckt. Die Worte wurden ganz sanft in mein Ohr geflüstert und darauf folgte einen federleichten Kuss.

Ich, mit meinen Gedanken noch in den Träumen der Nacht, kuschelte mich nur mehr in die warme, flauschige Decke und grummelte etwas Unverständliches. Meine Gedanken arbeiteten erst mit der Zeit wieder normal und plötzlich schreckte ich auf.

„Ich habe das nicht geträumt?", fragte ich ungläubig nach und sah in Tae's lächelndes Gesicht. Seine zerzausten Haare hingen ihm in die Stirn, seine entblösste Brust wirkte in der Morgensonne wie aus einem Gemälde entsprungen.

„Wenn schon, müsstest du mir erklären, wie der hier an seinen Platz gelangt ist", mein Freund griff nach meiner Hand, die bis anhin noch auf der Bettdecke geruht hat und strich über den Ring, der da tatsächlich meinen Finger schmückte.

Also war das wirklich passiert? Kim Taehyung hatte mich ernsthaft gefragt, ob ich ihn heiraten wollte?

Ich habe ja gesagt. Wir waren jetzt verlobt. Wir würden heiraten.
Das realisierte ich irgendwie erst jetzt so richtig, gestern war ich viel zu aufgewühlt gewesen. In diesem Sturm der Emotionen war mein Hirn irgendwie nicht nachgekommen und erst jetzt schien es erst zu begreifen, was dieser Ring denn bedeutete.

„Wir werden heiraten...", flüsterte ich ungläubig und sah Tae an, der lächelnd nickte. Und im nächsten Moment konnte ich mich nicht mehr halten.

Mit dem breitesten Lächeln, das meine Lippen überhaupt schmücken konnte, stürzte ich mich auf meinen -nun- Verlobten und schlang Arme sowie Beine -so gut es ging- um ihn. Tae war überrascht, begann dann aber zu lachen und umschloss mich genauso, damit er mich fest an seine Brust drücken konnte.

Ich streckte meinen Kopf, um auf seiner Höhe zu sein und strahlte Taehyung an. Alles in mir fühlte sich gerade wie ein fliessender Strom aus Glücksgefühlen an. Mein Herz pochte, mein Bauch war gefüllt mit flatternden Schmetterlingen.

„Ja, wir werden heiraten, Kookie", wiederholte der Ältere mich und begann dann ebenfalls zu grinsen.

Wir sahen uns eine Weile in die Augen, wobei in beiden wohl einfach das Glück zu erkennen war, dass wir in diesem Moment verspürten. Wir beide fühlten uns leicht und unbeschwert, als hätten wir nie irgendwelche Sorgen oder Ängste gehabt. Ja, irgendwie fühlte man sich unbezwingbar.

Ich hätte es mir nie erträumen lassen, dass es sich so gut anfühlte. Natürlich hatte ich über den Heiratsantrag nachgedacht, mir war klar gewesen, dass Tae mich irgendwann fragen würde. Doch ich hätte nicht gedacht, dass es bereits in diesen Ferien war und zudem hätte ich nie gedacht, dass es sich so verdammt schön anfühlte.

Als würden meine Zellen alle zusammen einen Tanz aufführen, mein Bauch dabei die Musik spielen und mein Herz den Takt vorgeben.

Es gab kein vergleichbares Gefühl. Taehyung hatte es wieder geschafft mich vollkommen zu überwältigen, mit dem, was er tat.

„Mein Verlobter", flüsterte ich leise und sah Tae an, dieser Mensch, mit dem ich nun mein Leben bis ans Ende verbringen würde. Ich betrachtete seinen wohlgeformten Kiefer, seine mandelförmigen Augen, seine wirklich perfekte Nase. Ich merkte mir jede Strähne, jeden Sprenkler in den Augen, obwohl ich es bereits so auswendig kannte.

Er strahlte mich nach wie vor an und nun konnte ich nicht mehr anders, beugte mich vor und schloss die Augen. Für einen Augenblick schwebten unsere Lippen übereinander, sie streiften sich nur ganz leicht. Ich stupste seine Nase sanft mit meiner an, spürte das Schmunzeln seinerseits.

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt