Jungkook PoV
Beinahe so sanft wie eine Feder streiften Taehyung's Lippen meine Haut. Zuerst verteilte er nur Küsse auf meiner Hand, bis er vorsichtig hoch zum neuen Teil meinerselbst wanderte. Einen zarten Kuss nach dem Anderen drückte er auf das Tattoo, während ich ihn leicht lächelnd beobachtete und durch seine schwarzen Haare fuhr.
Wir lagen schon seit längerer Zeit wach im Bett, irgendwie kriegten wir es einfach nicht hin aufzustehen. Die pralle Sonne Nevadas schien draussen und wir verbrachten den gesamten Vormittag einfach im Zimmer, wo es Gott sei Dank eine Klimaanlage gab.
Der Ältere war über mir, verwöhnte meinen Körper mit sanften Küssen und liess das Kribbeln in meinem Bauch mit jedem stärker werden. Irgendwie fühlte sich das so leicht an, beinahe als würden wir schweben.
Ich dachte an nichts. Kein einziger Gedanke kam durch diese dicke Wolke aus Glücksgefühlen, die mein Gehirn einnahm. Mein Freund war das einzige, was in diesem Moment zählte.
„Ich liebe dich, Hase", flüsterte er an meine Haut, als seine Lippen langsam wieder den Weg hoch fanden.
Ich lächelte verträumt und strich ihm eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn.
„Ich dich mehr."
Tae lachte leise, doch ehe er mir widersprechen konnte, war er auf meiner Höhe und ich verband blitzschnell unsere Lippen zu einem liebevollen, intensiven Kuss.
Seine Hände lagen links und rechts von mir, meine waren in seinen weichen Haaren vergraben. Und in dem Moment wurde mir mal wieder bewusst, dass ich nur Taehyung brauchte, um glücklich zu sein.
Wir lösten uns für einen Moment voneinader, unsere Lippen waren nur eine Haareesbreite voneinader entfernt und gleich verspürte ich wieder das Verlangen, sie miteinander zu vereinen.
Für eine Sekunde sahen wir uns in die Augen und mir war, als würde ich jede Emotion in seinen erkennen. Der Funken Glück, das Glitzern der Liebe, das Strahlen der Freiheit.
Ich wettete darauf, dass meine in dem Moment gleich aussahen.
Taehyung war schliesslich der, der wieder begann mich zu küssen, nun aber sanfter und zurückhaltender. Ich zog ihn näher zu mir, platzierte meine Hände auf seinem nackten Rücken und strich über die makellose Haut.
Doch seine Hand stoppte mich, er zog leicht an meinem Arm, bis er unsere Finger verschränken konnte. Ich musste in den Kuss schmunzeln und drückte seine Hand, als der Ältere seine Lippen wieder meinen Hals runter wandern liess.
Er war immer noch blau. Beziehungsweise wieder. Oder naja, eigentlich ist er es ja durchgehend. Aber es war mir herzlich egal, sollte doch jeder sehen, dass ich ganz alleine ihm gehörte und dass ich einen verdammten Jackpot geknackt hatte.
Zudem die Liebkosungen, die zu diesen Flecken führen, mir jegliche komische Blicke wert waren.
Automatisch fielen meine Augen zu, als Tae's weiche Lippen begannen meine Haut zu verwöhnen. Er hauchte zuerst nur Küsse darauf, ehe er irgendwann begann sanft daran zu saugen.
Immer wieder löste er sich, verteilte weitere Küsse und suchte sich eine neue Stelle, die er verschönern konnte. Nur ab und zu streiften seine Zähne meinen Hals, er knabberte ganz leicht daran.
Meine Lippen waren ein Stück geöffnet, genussvolle Seufzer entkamen mir, doch trotzdem blieb dieser Augenblick voller Liebe und ohne jegliche Hintergedanken. Hier ging es gerade nur um uns zwei, keine Leidenschaft, kein Rummachen. Einfach zwei Jugendliche, die einander mehr als alles andere liebten.
Wir waren nun seit gut einer Woche hier, morgen würde unser nächster Flieger gehen. Dieses Mal wird es keine lange Reise, lediglich drei Tage würden wir in Vancouver verbringen. Taehyung wollte das so kurz wie möglich halten, wieso wusste ich selbst nicht. Ich nahm aber an, dass es etwas mit unserem Einjährigen zu tun hatte.
Und obwohl wir heute eigentlich noch in den Pool des Hotels wollten, war das hier eine viel schönere Beschäftigung. Das Wasser würde ja nicht weglaufen, da konnten wir auch noch abends hin.
Tae's Lippen waren mittlerweile wieder bei meinem Tattoo angekommen, die Folie durfte ich vor zwei Tagen weg nehmen. Er küsste, die noch leicht gerötete Hautstelle und liess seine Finger zärtlich darüber wandern, wobei er den Buchstaben nach fuhr.
Ich hatte mich bewusst dazu entschieden, dieses Tattoo hier machen zu lassen. Schlichtweg als eine Art Souvenir, als Erinnerung an diese unglaubliche Zeit. Und Taehyung dabei zu erwähnen, sei es nur so schlicht, liess ich mir nicht nehmen.
Vielleicht wollte ich ihm so im Unterbewusstsein danken. Jedenfalls war es wunderschön geworden und ein unvergessliches Andenken. Ich weiss, man sollte ja nicht den Namen des Partner's tätowieren lassen, aber korrekt gesehen habe ich das ja auch nicht.
Und selbst wenn wir irgendwann auseinander gehen, was ich sehr bezweifle, ist es immer noch eine wunderschöne Zeit hier gewesen. Also würde dieses Souvenir mich trotzdem glücklich machen.
Auf jeden Fall würde ich es jeder Zeit wieder machen.
Und irgendwie machte mich das auch neugierig auf mehr. Vielleicht würde ja dann irgendwann noch eines zu dem Schriftzug dazu kommen...
~~
„Komm, Baby, es ist nicht mal ansatzweise kalt", meinte Tae aufmunternd und streckte mir seine Hand hin.
Ein wenig Angst vor einem Kälteschock hatte ich trotzdem, doch als meine Zehenspitze das Wasser berührte, spürte ich nur angenehme Wärme. Also ergriff ich Taehyung's Hand und liess mich reinziehen.
Der Pool wurde von blauen Lichtern erleuchtet, die den gesamten Platz rundherum ebenfalls erhellten. Niemand war mehr hier, es war auch schon kurz vor zehn Uhr abends.
Aber mein Freund wollte unbedingt noch Schwimmen gehen und so standen wir also ganz alleine im Wasser und grinsten wie Idioten. Man hätte vielleicht denken können, wir wären bekifft oder sowas, aber nein tatsächlich waren wir immer so.
„Ist doch hübsch, oder?", fragte Tae leise nach, als ich meine Arme um seinen Bauch schlang und mein Kopf auf seiner Brust ablegte.
Ich nickte nur und schloss meine Augen, während ich dem leisen Rauschen und seinem gleichmässigem Atem zuhörte. Der Arm meines Freundes schlich sich um meine Taille, er strich vorsichtig über die empfindliche Haut.
Eine leichte Gänsehaut breitete sich sofort auf meinem Körper aus und brachten die Schmetterlinge wieder zurück in meine Bauchgegend.
Taehyung drückte einen Kuss auf meine Stirn, doch ich drehte mich mehr zu ihm und beugte mich vor, um stattdessen unsere Lippen zu vereinen.
Dieses Mal war der Kuss ein Stück leidenschaftlicher, fordernd aber trotzdem nicht. Tae drückte mich sanft an die Wand des Pools und hob meine Beine an, damit ich sie um seine Hüfte schlingen konnte.
Seine Lippen bewegten sich sanft gegen meine, ich schloss die Augen und genoss die Gefühle, die meinen Körper übernahmen. Meine Hände fanden erneut den Weg in seine leicht nassen Haare, seine lagen an meiner Taille.
Selbst wenn das Wasser kalt gewesen wäre, hätte ich nicht ansatzweise kalt gehabt. Eine unglaubliche Wärme erfüllte jedes Mal meinen Körper, wenn Taehyung mich berührte, egal wie sanft es auch war...
~~
Ich will wieder nach Hause...
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...