Jungkook PoV
„Jungkook, verdammt, wieso hast du uns nie gesagt, wie heiss dein Freund ist?!"
Katy von der Marketing Abteilung war heute bereits die Dritte, die mich das fragte. Nach dem Geschäftsessen erlangte ich plötzlich Popularität und das nur für meinen ach so hübschen Freund.
Nicht, dass mein Freund nicht hübsch wäre, das ist er auf alle Fälle. Trotzdem ist es immer noch mein Freund und zudem auch ein wundervoller Mensch, was aber scheinbar niemand bemerkte. Sie redeten nur den ganzen Tag über sein Auftreten, anstatt mir einfach mal zu sagen, sie mochten ihn. Oder zumindest, dass sie unsere Beziehung schön fanden.
Ich verdrehte die Augen, ehe ich mich auch dieser aufgeregten Arbeitskollegin zuwandte und ein Lächeln aufsetzte.
„Ich hab euch sonst genug von ihm erzählt", meinte ich und wollte bereits weiter laufen, um endlich zu meinem Kaffee zu kommen. Aber Katy liess nicht locker.
„Ja, aber das Wichtigste scheinbar nicht."
Ich presste meine Zähne aufeinander, unterdrückte ein verächtliches Schnauben und zuckte stattdessen mit den Schultern.
„Für mich ist es nicht das Wichtigste."
Und dann machte ich einfach kehrt, begab mich zur Kaffeemaschine und wartete bis das heisse Getränk in die hübsche Tasse geloffen war, die ich übrigens von Jin gschenkt bekommen hatte. Darauf war eine kleine, lächelnde Karotte zu sehen. Wie ironisch.
Trotzdem war sie irgendwie meine Liebste.
Zurück in meinem Büro atmete ich zuerst mal durch. Wenn mich jetzt nochmals jemand auf Tae's Aussehen ansprechen würde, würde ich dem vermutlich den brühenden Kaffee ins Gesicht schütten.
Wieso wurden Menschen immer so aufs Äussere begrenzt? Natürlich war ich stolz auf Taehyung und ich wusste, wie gut er aussah, aber war nicht der Charakter das Wichtigste?
Wieso konnten die Leute nicht darüber reden, wie höflich er ist, wie aufmerksam und sympathisch? Das würde mir mehr gefallen.
„Hey Jk!"
Nur jemand nannte mich so, bereits seit dem ersten Tag in dieser Firma. Er fand es kürzer und ‚smarter'.
Lu streckte den Kopf in den Raum, den ich mir als Büro mit drei Anderen teilte. Mein Schreibtisch stand in der linken Ecke, direkt am Fenster, weshalb ich meist auch eine Jacke trug.
„Hey", begrüsste ich ihn ebenfalls, wirklich Lust mit ihm zu reden, hatte ich aber keine. Ich mochte meinen Chef ja eigentlich, aber wenn er nun auch über Tae sprechen wollte, drehte ich langsam durch.
Zudem Taehyung gestern Abend noch gesagt hatte, er traute Lu nicht ganz. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass er irgendwas im Schilde führen könnte, aber ich vertraute Tae's Urteil.
Also war ich heute misstrauischer gegenüber seiner netten Art.
„Wie fandest du die Feier? War ja deine Erste", fragte er und setzte sich ohne zu fragen auf meinen Schreibtisch.
Grundsätzlich hätte ich ja nichts dagegen, aber mein Auftrag, den ich eigentlich heute noch fertig machen sollte, wurde gerade von seinem Hintern zerquetscht.
„Gut", meinte ich schlicht. „War einfach und locker. Schön, wenn man die Arbeitskollegen auch mal so sehen kann."
Lu's Augen begannen zu funkeln.
„Genau, das ist immer das Schönste daran. Die Arbeitskolleginnen in hübschen Kleidern zu sehen."
Ich lehnte mich zurück und zog meine Augenbrauen hoch. Er begann leicht zu lachen.
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...