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Jungkook PoV

Es war mitunter das Peinlichste, was ich in meinem Leben je getan hatte. Mein Hintern brannte wie Hölle und unser Schmerzmittel hatte natürlich genau dann entschieden, leer zu sein.

Das hiess, ich musste hinkend zur Apotheke laufen, da mein lieber Freund genau dann eine Vorlesung hatte. Mehr schlecht als Recht machte ich mich auf den Weg, es war defintiv nicht besonders schön mit Schmerzen da hin zu laufen.

Okay, zum Teil war ich ja selbst Schuld, trotzdem hätte ich es anders gemacht, wenn ich gewusst hätte, dass unsere Schmerztabletten alle aufgebracht waren.

Tja, das hatte man nun davon...

Die Sonne schien dazu auch noch strahlend hell und verbrannte beinahe meinen Kopf, während ich humpelnd die Apotheke betrat. Ich gab mein Bestes, einigermassen normal auszusehen, klappen tat es aber nur teilweise.

„Guten Tag", wurde ich sofort freundlich von einer Dame mit weisser Schürze begrüsst. Sie war jung mit glänzend schwarzen Haaren. Wenn ich nicht schwul und vergeben wäre, fände ich sie vermutlich ziemlich attraktiv.

„Guten Tag", begrüsste ich sie ebenfalls, ihr Blick wurde neugierig.

„Was hätten Sie denn gerne?"

Aus Gewohnheit begann ich auf meiner Unterlippe herumzukauen und stand von einem Bein auf das Andere, um meine Schmerzen zu vermindern. Sie sah mich noch verwirrter an.

„Ein Schmerzmittel", meinte ich und probierte dabei ohne Stottern zu reden.

Sie lächelte und ging hinter die Theke, wobei sie in einer fliessenden Bewegung eine Packung aus dem Regal zog.

Ich lief zu ihr hin, probierend nicht allzu blöd auszusehen. Doch ihr Blick, als sie mich kurz analysierte, sagte defintiv aus, dass sie eine Vermutung hatte.

Plötzlich stahl sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht. Ich wurde schlagartig rot.

„Darf es sonst noch etwas sein?", fragte sie lächelnd nach, ich senkte beschämt den Kopf und schüttelte ihn.

„9 Euro und 40 Cent, bitteschön."

Wieso hörte sich ihre Stimme so amüsiert an? Wieso konnte mich überhaupt Menschen immer so gut lesen, als wäre ich ein offenes Buch?

Okay, meine Wangen waren zum Teil ein offenes Buch und die vielen Knutschflecken am Hals machten es kaum besser.

Ich streckte ihr das Geld hin und wartete auf mein Rückgeld, dass sie mir dankend entgegen hielt.

„Warten Sie einen Moment, ich habe da noch ein Muster für Sie", hielt sie mich dann aber nochmals auf und ehe ich überhaupt reagieren konnte, wühlte sie schon in einer Schublade herum.

Mit einem Grinsen drehte sie sich wieder zu mir, als sie scheinbar gefunden hatte, was sie suchte.

„Probieren Sie es das nächste Mal damit", meinte sie zwinkernd.

Perplex nahm ich die Minidose entgegen, aber die Apothekerin bediente bereits einen anderen Kunden, bevor ich mich überhaupt dazu äussern konnte.

Immer noch hinkend verliess ich den Laden wieder und erst draussen im Sonnenlicht, erkannte ich, was sie mir für ein Muster mitgegeben hatte.

Meine Augen wurden auf einen Schlag riesengross, zeitgleich bekam mein Gesicht mal wieder die Farbe einer Tomate, als ich den Schriftzug las.

pH-neutrales Gleitgel

~~

„Schatz?"

Taehyung antwortete mit einem Brummen aus der Küche, so dass ich schnell die Packung, in der nun eine Tablette fehlte, auf der Kommode ablegte und mich zu ihm gesellte.

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt