Jungkook PoV
Ich hatte nicht erwartet, dass meine vorhergesehen herbstlichen Regenfälle so schnell eintreten würden, aber als ich und Tae nach dem Frühstück wieder hochgingen, sah ich ein paar Wassertropfen die Fensterscheibe runterrinnen.
„Es regnet", bemerkte ich lächelnd und stellte mich ans Fenster, nachdem mein Freund mich wieder runter gelassen hat.
„Mhm", murmelte er nur und trat hinter mich, um seine Arme um meinem Bauch zu schlingen.
„Lass uns doch ein wenig das Wetter geniessen", meinte ich dann und schaute mich im Zimmer um. „Hast du einen Sessel, der wir vor dein Fenster schieben können?"
Taehyung löste sich grinsend von mir und drehte mich um, damit er mir einen kurzen Kuss aufdrücken konnte.
„Ich glaube, da hab' ich eine bessere Idee", sagte er und zog mich vorsichtig hinter sich her, aus seinem Zimmer raus. Ich folgte ihm ein wenig humpelnd.
Daneben gab es noch andere Zimmer, die ich bis anhin, aber nie beachtet habe. Und genau zu so einem, führte mich der Ältere nun, ehe er die Tür aufstiess und mich eintreten liess.
Zuerst dachte ich, es sei ein Büro, da geradeaus ein antiker, wuchtiger Schreibtisch stand. Jedoch war das restliche Zimmer mit Bücherregalen gefüllt, in denen ich staubige Einbände erkennen konnte.
Es roch nach Pergament und altem Holz, worauf ich nur fasziniert in die Mitte des Raumes schreiten konnte. Ich war nicht grundsätzlich fasziniert von Büchern, aber Bibliotheken hatten meiner Meinung nach schon immer eine spezielle Atmosphäre, die dieser Raum ganz klar auch besass.
„Die Bücher sind stinklangweilig, aber der Raum ist schön. Besonders das da", sagte mein Freund und zog einen Vorhang hinter dem Tisch beiseite. Darunter kam ein Panoramafenster zum Vorschein, dass vom Boden bis zur Decke reichte und man direkt auf die Eiche vor dem Haus und die Strasse sehen konnte.
Meine Augen weiteten sich und ich stand fasziniert da, während mein Freund leise lachte.
„Komm Kookie, zuerst sollten wir uns was anziehen", meinte er, worauf ich aber schnell den Kopf schüttelte.
„Bring mir ein Pulli, am besten deiner", sagte ich immer noch leicht abwesend, während sich meine Hand schon fast automatisch auf die glasklare Scheibe legte.
„Und Decken", fügte ich noch hinzu, als Tae schon fast aus der Tür verschwunden war.
„Sonst noch was, mein Prinz?", fragte er sarkastisch, grinste dabei aber.
„Einen Kakao wäre schön."
Taehyung schüttelte nur lachend den Kopf und ging wieder in sein Zimmer. Ich stand derweilen nur da und starrte wie hypnotisiert aus dem Fenster, während der Geruch der Bücher und dem alten Holz mich einhüllten.
Ich fühlte mich richtig wohl hier, was in Taehyung's Haus nicht immer vorkam. Natürlich liebte ich es, bei meinem Freund zu sein, aber sein Haus war doch immer mal wieder eine Herausforderung.
Es erinnerte mich einfach an seinen Lebensstil und an die Tatsache, dass ich diesen nicht teilte.
„Kookie?"
Tae stand im Türrahmen und warf mir einen roten Pulli zu. Die Decken legte er mir vor die Füsse.„Ich geh kurz duschen, nacher hole ich deinen Kakao und dann bin ich ganz für dich da", sagte er lächelnd und küsste schnell meine Stirn, ehe er auch wieder verschwand.
Ich drehte mich um, zog Taehyung's Pullover über und breitete eine Decke am Boden aus, auf die ich mich legte. Mit dem Rücken lehnte ich an den Holztisch und die andere Decke benutzte ich, um mich zu zudecken.
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...