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Jungkook PoV

Verdammt, mein Kopf tut weh.

Ich blinzelte mehrmals, als ich langsam aufwachte und hielt meine Hand an die Stirn. Ein leichter, drückender Schmerz ging davon aus.

Das war dann doch ein bisschen zu viel Alkohol. Ich vertrug eben echt nichts...

„Oh, Kookie, du bist schon wach?", fragte mich plötzlich eine allzu bekannte Stimme und ich grummelte nur etwas zurück.

Das war defintiv zu laut.

„Guten Morgen, Baby", sagte der Ältere nun leiser und erst jetzt öffnete ich meine Augen.

Taehyung stand an der Bettkante und hatte ein Tablett in den Händen, ein Croissant, ein Glas Wasser und eine Schmerztablette oben drauf.

„Der Kaffee würde kalt werden, den wollte ich erst holen, wenn du aufwachst. Also warte kurz, bin gleich wieder da", Tae stellte das Tablett auf meinen Schoss und wollte wieder umdrehen, aber ich griff schnell zu seiner Hand.

„Nein, nein. Bleib hier", murmelte ich und umschloss seine Hand fester.

Wieder blinzelte ich und setzte mich langsam auf, wobei ich das Tablett besser auf meinen Oberschenkel platzierte und Taehyung das erste Mal richtig ansah.

Er wirkte irgendwie verunsichert, hatte die roten Strähnen in der Stirn und presste seine Lippen zusammen.

„Was ist los, Schatz?", fragte ich ihn also schmunzelnd und begann an dem Croissant zu knabbern.

Der Rothaarige lief ums Bett herum und setzte sich darauf, während er begann an seinen Fingern zu pulen. Er sah total nervös aus.
Was war denn los mit ihm?

„Ich...es.. ähm...", stotterte er irgendwie unbeholfen.

„Ja, Tae?", fragte ich schmunzelnd weiter.

„Es tut mir Leid", gab er dann zu. „Wegen Gestern. Ich hab überreagiert."

Immer noch lächelnd legte ich das Gebäck wieder zur Seite und sah meinen Freund liebevoll an. Es war süss, dass ihn das so beschäftigte.

Ja, natürlich hatte er überreagiert, aber irgendwie verstand ich es. Er hätte den Typen nicht schlagen müssen, aber Taehyung war grundsätzlich in letzter Zeit ein wenig gereizter wegen dem Stress der Schule und seinem Schlafmangel. Und die Provokation des Typen hat das Fass wahrscheinlich einfach zum Überlaufen gebracht.

„Sag das dem Typen, nicht mir", antwortete ich schlicht, worauf Taehyung seufzte.

„Ich wollte nicht, dass du mich so siehst. Bitte, Jungkook, sag mir nicht, dass ich dir Angst gemacht habe?"

Schwach lächelnd sah ich den Älteren an, ich empfand beinahe Mitleid mit ihm. Es tat mir weh zu sehen, wie sehr er sich Gedanken darum machte.

„Du hast mir keine Angst gemacht, Tae."

Seine Augen hellten sich ein wenig auf, als er wieder meine Hand in seine nahm und einen Kuss darauf hauchte.

„Es tut mir wirklich Leid, Jungkook. Ich kann es einfach nicht ertragen zu sehen, wenn dich jemand anderes so berührt. Ich... Ich weiss, dass du so was nie tuen würdest... Aber irgendwie entsteht bei mir sofort ein riesen Zorn, wenn dir ein Typ so nahe kommt. Für mich bist du wie ein Schatz... Ein Schatz aus Porzellan, den ich beschützen muss."

Ein leichtes, irgendwie entschuldigendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sein Blick leicht rot werdend auf die Kissen richtete.

„Taehyung, es ist alles okay. Ich hätte auch was bemerken können, nur war ich so n'bisschen betrunken. Dafür muss ich mich entschuldigen, also sind wir doch jetzt quitt oder?", probierte ich den Älteren aufzumuntern und setzte dann einen Schmollmund auf. „Und jetzt sitz da nicht so rum, sondern komm her. Ich will kuscheln!"

Taehyung lachte und sah mich kurz dankbar an, ehe er bereits neben mir sass und seinen Arm um meine Schultern legte, während ich mich an ihn lehnte.

„Willst du auch?", fragte ich ihn und streckte ihm das Croissant unter die Nase, worauf er aber nur abwinkte.

Ich zuckte mit den Schultern, platzierte Tae's Hand an meiner Hüfte und begann genüsslich mein Frühstück mitsamt Schmerztablette zu verspeisen.

Der Ältere hatte mich nahe an sich gezogen, die Arme um meine Taille gelegt und seine Nase in meinen Haaren vergraben.

Kaum hatte ich mein Essen fertig, schmiegte ich mich auf wieder an Tae und kuschelte mich in seinen Pulli. Wir suchten wirklich immer die Nähe des Anderen, das war ja richtig schrecklich.

„Ich liebe dich", flüsterte er leise in mein Ohr, was mich verliebt lächeln liess.

„Ich weiss, Tae, das sagst du mir etwa fünf Mal pro Tag."

„Und das ist immer noch nicht genug", antwortete er einfach.

Immer noch schmunzelnd richtete ich mich ein wenig auf, um mein Freund ansehen können, der ebenso funkelnde Augen wie ich hatte.

„Ich dich auch", erwiderte ich diese drei Wörter und drückte ihm einen kleinen Kuss auf, worauf er mich jedoch schelmisch grinsend ansah.

Innerhalb von einer Sekunde wurde ich auf die Matratze gedrückt und Taehyung begann meinen Kiefer hinunter zu meinem Hals zu küssen.

Ich kicherte leise und fuhr durch seine roten Haare, als der Ältere selbst lächelnd die Decke über uns zog. Seine Lippen wanderten über meine Schlüsselbeine, was mich zufrieden aufseufzen liess.

Taehyung zog mein Shirt hoch, doch anstatt es mir auszuziehen, verschwand einfach nur sein Kopf darunter und bald spürte ich wieder Küsse, dieses Mal jedoch auf meinem Bauch.

Ich musste immer noch kichern, da es ein wenig kitzelte, wenn er so gegen meine Haut atmete und seine Hände an meiner Taille machten das nicht besser.

Der Ältere lachte ebenfalls und wanderte mit seinen Lippen höher, ehe er wieder zu meinen Bauchmuskeln gelangte und mit seiner Zunge begann diese nachzufahren.

Ich bekam Gänsehaut und grinste immer noch glücklich vor mich hin, während ich diese kleine Liebkosungen von Tae genoss.

Diese kleinen Momente bedeuteten mir persönlich am meisten. Es waren nicht grosse Geschenke oder Liebesgeständnisse, manchmal waren es auch einfach kleine Dinge, die im Alltag passierten. Kleine Berührungen, kleine Blicke oder manchmal auch nur ein Lächeln.

Das war das, was wirklich zählte. Das, was einem in Erinnerung blieb.
Und dieser Moment in Tae's Bett war einer davon.

Der Ältere hielt kurz inne, ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, ehe er plötzlich gegen meinen Bauch pustete.
Ich begann erneut zu lachen, weil das unheimlich kitzelte, aber mein Freund wiederholte das, bis ich ihn prustend von mir weg schieben konnte.

Sein Kopf tauchte wieder unter meinem Shirt hervor, er grinste, wobei seine Haare irgendwie in alle Richtungen abstanden.

„Du bist so ein Idiot", meinte ich nur lächelnd und rutschte ebenfalls unter die Decke, um ihm einen Kuss zu geben.

Der Rothaarige vertiefte diesen schnell, drehte uns um und platzierte seine Hände auf meinem Hintern, um mich näher zu sich zu ziehen.

Der Kuss war verspielt und liebevoll, wobei wir beiden immer mal wieder hinein schmunzeln mussten. Es war überhaupt nicht fordernd, sondern einfach nur ein wenig leidenschaftlich.

Ich legte meine Hände auf seiner Brust ab, bis Tae uns wieder drehte. Seine Hand wanderte mein Bein hoch und wieder zurück zu meinem Hintern, während wir den Kuss immer noch nicht lösten.

Meine Hände krallten sich derweilen in Tae's Shirt und zogen den Älteren mehr zu mir runter, damit ich meine Finger in seinen Haaren vergraben konnte.

Unsere Knutscherei ging noch lange so weiter, ganz romantisch und ohne grosses Rumgefummel, was bei uns ja sonst öfters mal vorkam.

Und so verbrachten wir den restlichen Morgen im Bett und erst mittags schafften wir es aufzustehen.
Mit geschwollenen Lippen und einem grossen Lächeln im Gesicht.

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt