Jungkook PoV
Mit zitternden Händen machte ich den letzten Knopf zu, zupfte erneut an dem Kragen und strich das Hemd glatt, damit man die kleinen Falten darin weniger sah. Ich hatte es über die Nacht aufgehängt, in der Hoffnung es würde weniger Knitter drin haben. Ein bisschen hatte es geklappt.
Mein Herz schlug vor Nervosität viel zu schnell, ich hatte schweissnasse Handflächen und obwohl ich nun schon seit geraumer Zeit vor dem Spiegel stand, hatte ich immer noch das Gefühl, dass irgendetwas nicht passte.
Ach ja, ich passte da grundsätzlich nicht rein...
Taehyung's Eltern erneut unter die Augen zu treten, machte mir Angst. Mein Freund hatte mich lieb gefragt, gemeint ich könnte auch Nein sagen. Aber irgendwie konnte es ja auch nicht ewig so weitergehen, also hatte ich zugesagt.
Trotz allem wollte ich ja, dass sie gut von mir dachten. Ein Teil von mir glaubte sogar, dass ich es hinkriegen würde, sie irgendwann dazu zu bringen, mich zu mögen. Reines Wunschdenken, sagt mein Verstand. Ich entsprach nicht ihrere Vorstellung, sie würden mich wohl nie an Tae's Seite akzeptieren.
Seufzend fuhr ich durch meine Haare und atmete tief durch.
Vielleicht würde es ja nicht so mega schlimm werden...
„Baby?"
Taehyung streckte den Kopf ins Wohnzimmer unserer Wohnung, der einzige Ort an dem ein Spiegel hing. Er lächelte mich an, gleich nachdem er mich aufmerksam beäugt hatte.
„Bist du soweit? Können wir gehen?", fragte er und augenblicklich steigerte sich mein Puls wieder.
„N-Nein! Ich seh' immer noch scheisse aus", erwiderte ich sofort und drehte mich wieder zum Spiegel, um erneut irgendwie meine Kleidung zurecht zu machen. Doch es wurde nicht besser.
Frustierte liess ich die Schultern hängen. Ich sollte da einfach am besten nicht hingehen. Oder vielleicht mit einer Tüte auf dem Kopf, damit man zumindest die Rötungen meiner Haut nicht sah, die plötzlich und natürlich genau heute aufgetaucht waren.
Mein Freund seufzte leise und trat an mich heran, während seine Hände sich auf meine Oberarme legten und er darüber strich.
„Du siehst wunderschön aus, Kookie. Wie immer."
Er hauchte einen federleichten Kuss auf meinen Hals und während meine Wangen noch röter wurden, lächelte ich den Älteren an.
„Und zudem ist das nur ein Essen mit meinen Eltern. Keine Gala."
Er sah mich durch den Spiegel mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich erwiderte sein Blick.
„Nein, es ist schlimmer. Auf einer Gala muss ich nicht beweisen, dass ich gut genug bin."
Taehyung's Hände wanderten zu meiner Taille, er zog mich zu sich, bis ich an seiner Brust lehnte. Die Körperwärme meines Freundes, brachte sofort wieder Leben zurück in meine überanstrengten Muskeln und genüsslich legte ich mein Kopf auf seiner Schulter ab.
„Jungkook, du musst niemandem etwas beweisen. Wir beide wissen, wie unglaublich du bist. Meine Eltern werden das auch sehen, irgendwann. Und wenn nicht, dann pfeifen wir einfach drauf. Du weisst doch, wie wenig ich auf die Meinung meiner Eltern gebe."
Seine Finger zogen Kreise auf meiner rechten Seite. Ich seufzte nur wieder auf.
„Trotzdem. Ich will einen guten Eindruck hinterlassen, vielleicht... Vielleicht akzeptierten sie unsere Beziehung dann irgendwann einmal", meinte ich und schmiegte mich näher an meinen Freund.
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porcellan | vkook
FanfictionKim Taehyung lebt mit seinen Eltern in Belgravia, eines der wohlhabendsten Viertel Londons. Er führt ein ruhiges Leben, bis zu der Nacht, in der er draussen sitzt und einen Jungen trifft, der ihn mehr als fasziniert. Obwohl das gegen jegliche Vorsch...