(Bonus Kapitel)
Zunächst einmal möchte ich mich bei all meinen Lesern bedanken! Cassia hat dieses Wochenende 1K reads geschafft!:) Zur feier möchte ich euch gern ein besonderes Kapitel schenken, es wird nämlich vorerst, das Einzige sein, welches aus einer anderen Perspektive geschrieben wird. Ich hoffe es gefällt und ich wünsche viel Spaß beim lesen!:)
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Soma PoV
Ich musste mich zusammenreißen! Meine Hand verkrampfte, da ich diesen dämlichen roten Plastikbecher vor Wut fast zerdrückte. Wie sie dort saß und mit Elija sprach machte mich beinahe wahnisnnig. Ich wusste nämlich, das Elija nicht nur interesse daran hatte zu erfahren, wie die Prüfungen gelaufen sind.
Ich musste hier raus, wenigstens für einen kurzen Moment.
Die kühle Herbstluft wehte mir ins Gesicht und man merkte, das sich die Sommerzeit dem Ende neigte. Momentan war ich ziemlich froh drum, denn kühle Luft bringt klaren Verstand, wie meine Mutter immer zu sagen pflegte. Ich lehnte mich aufs Geländer und zündete mir eine Zigarette an, das Einzige, was mich etwas beruhigte. Ich verstand selbst nicht wieso ich mich so aufregte. Eigentlich konnte es mir doch egal sein, doch das war es nicht. Irgendetwas an Cassia zog mich an - Sie interessierte mich eben. Als ich hörte, wie Ren und Elija letztens über sie sprachen platzte mir beinahe der Kragen. Ich hatte auf Ares unterstützung gehofft, gehofft das er sie in die Schranken weisen würde, doch auch er schien nicht mehr ganz abgeneigt zu sein. Es war mir lieber, als er sie noch hasste, doch diese Zeiten waren wohl auch vorbei. Ich fragte mich seit wann er seine Meinung geändert hatte, doch eigentlich spielte es auch keine Rolle mehr. An der Situation würde es ohnehin nichts ändern.
Bisher interessierte mich kein Mädchen. Es ergab sich aber auch nie etwas um ehrlich zu sein. Ich sah, wie dreckig es Ares ging, als er verlassen wurde. Ich wollte nie in so eine Situation geraten. Doch meine Einstellung zu diesem Thema ergab sich nicht nur weil ich gesehen hatte, was es mit Ares angestellt hatte sondern auch wegen meiner Eltern. Sie trennten sich als ich noch klein war. Ich verstand damals nicht wieso mein Vater uns verließ, doch als ich älter wurde stellte sich heraus, das er meine Mutter betrogen hatte. Über ein Jahr lang spielte er den liebenden Vater und Ehemann, doch nach getaner Arbeit widmete er sich seinen -Überstunden- die eigentlich nur daraus bestanden seine Sekretärinnen zu beglücken. Ich wollte mit der Liebe nichts zutun haben, sie richtete nur leid und Schmerz an. Es hatte bislang auch immer gut geklappt. Ich hatte den Ruf ein Herz aus Eis zu haben, was die meisten Mädchen schnell begriffen und mich somit in Ruhe ließen und es gar nicht weiter versuchten. Mir war es ganz recht so, so kam ich schon nicht in Verlegenheit. Doch jetzt, jetzt interessierte ich mich ausgerechnet für ein Mädchen, an dem schon hundert andere Kerle klebten. Auch an der Bolt Manor sahen ihr etliche Typen hinterher wenn sie durch die Hallen schritt oder im Treppenhaus stand. Es war widerlich zu sehen, wie sie angegafft wurde vor allem seit sie ihren Kleidungsstil änderte, doch sie schien es gar nicht zu bemerken.
Ich rieb meine Hände aneinander, da es mich langsam fröstelte. Im T-Shirt draußen herumzustehen war natürlich auch keine gute Idee gewesen, doch ich konnte dem Ganzen keine Sekunde länger zusehen. Wie er sie angaffte, wie er unbemekrt immer näher rutschte und wie er sie immer wieder -versehentlich- berührte. Das war einfach zu viel. Ich musste es mir eingestehen..ich konnte es nicht ertragen wenn sie jemand anderes anfasste. Es zerriss mir beinahe das Herz, da ich der Einzige sein wollte, der sie berührte, der sie zum lachen brachte, an den sie dachte, von dem sie träumte. Keine Ahnung wann das anfing..Jedes Mal wenn ich sie in der Bibliothek sah oder im Gang gab es nur noch uns beide für mich. Sie war so anders als die anderen Mädchen, die mich anhimmelten. Cassia hatte wirklich was drauf und war zwar schüchtern aber trotzdem irgendwie schnippisch. Diese Mischung gefiel mir.
Ich hörte die Tür hinter mir zuschlagen und meine Gedanken kamen für einen kurzen Moment ins hier und jetzt zurück. Ich sah, wie Tory sich neben mich stellte. Sie hielt einen Plastikbecher in den Händen und war schon ordentlich betrunken. Ich sah zu ihr rüber um zu checken, ob es ihr auch gut ging, doch sie grinste mich nur an.
"Du kannst es nicht sehen, richtig?" lallte sie und fing an zu lachen. Ich erwiderte nichts sondern starrte nur wieder geradeaus. "Du kannst es nicht sehen, wie sie angemacht wird. Auch wenn es deine eigenen Freunde sind haha." lallte sie weiter und ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Verdammt sie hatte Recht.
"Wieso sagst du es ihr nicht einfach?" fragte sie mich und packte mich am Arm, sodass ich sie ansehen musste. "Ich weiß nicht was du meinst." Murmelte ich und schlug ihre Hände von mir. Sie hingegen kicherte unaufhaltsam und schlug mir auf die Schulter. "Du weißt genau, was ich meine! Du stehst auf sie? Dann sag es ihr!" plapperte sie weiter, doch ich legte ihr einfach eine Hand auf den Mund. "Halt. Die. Klappe." Meinte ich wütend zu ihr, doch so einfach ließ sich Tory nicht stoppen, das wusste ich.
"Hey! Ich versuch dir zu helfen du Idiot" maulte sie empört und ich verdrehte nur meine Augen.
"Wann sollte ich es ihr denn sagen, hmm? Wenn Elija ihr das linke oder wenn Ren ihr das rechte Ohr abkaut? Oder wenn Ares mal wieder mit ihr.. sonst wo unterwegs ist, so wie sie es seit ein paar Wochen immer sind? Oder wenn sie in der Schule von hundert weiteren Typen angegeiert wird?" platzte es aus mir heraus und ich seufzte. Tory verstummte plötzlich und sah sichtlich überrascht aus. "Ich..ich fasse es nicht. Du bist -tatsächlich- eifersüchtig!" Sagte sie eher zu sich selbst als zu mir und ich seufzte nur erneut.
"Soma..sie verbringt nur so viel Zeit mit den anderen weil die sich auch für sie interessieren und sich bemühen. Bei dir muss immer sie angekrochen kommen und das gibt ihr eben das Gefühl, das du sie eigentlich gar nicht gern um dich haben willst." lallte sie mir mitfühlend ins Ohr. "Pff, was weißt du schon? Ich habe oft mit ihr gesprochen, mich oft für sie interessiert! Das hast du alles gar nicht mitbekommen." Schimpfte ich aufgebracht und sah gekränkt zu Boden. Bilder von ihr und mir in der Bibliothek blitzen in meinen Gedanken auf. "Anscheinend reicht ihr das nicht." hauchte sie verzweifelt, was vermutlich am Alkohol lag.
"Hör mal..es gibt gewisse Dinge, die ich nicht weiß, womöglich hast du recht. Aber, es gibt Dinge, die weiß ich. Und ich kann dir sagen, das Cassia ein ganz besonderes Mädchen ist. Sie hat verdammt viel Scheiße durchgemacht, genau wie wir. Ich weiß, das es dir nicht leicht fällt dich auf die Liebe einzulassen..Aber wenn du Cassia wirklich willst, dann musst du deine Mauern etwas fallen lassen, dich ihr öffnen. Auch wenn dich das verwundbar macht. Du musst einfach darauf vertrauen, das sie dir nicht weh tun wird." beendete sie ihre Predigt und ich sah überrascht zu ihr rüber. So weise, wie eben, war Tory nur selten, nur in Sitautionen die ihr ernst waren und ihr am Herzen lagen. Anscheinend -wollte- sie das gleiche, wie ich.
Mich mit Cassia zusammen zu sehen.
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-Cassia-
Teen Fiction„Manche Sätze brennen sich in dein Gedächtnis und du bekommst sie dort nicht mehr raus, egal was du tust." -Unkonwn Cassia - Ein 15 jähriges Mädchen, dass auf den ersten Blick völlig normal erscheint. Doch sieht man genauer hin, kann man tiefe Traue...