- Kapitel 95 -

249 18 27
                                    

(A/N: Lied : Alexander Steward - Best damn thing)

Die Musik dröhnte laut durch die kleine heruntergekommene Hütte, doch wir hatten den Spaß unseres Lebens. Es blieb natürlich nicht nur bei fünf Bechern, wie Soma es mir anfangs befahl. Auch er hatte einiges getrunken, doch er war erstaunlicherweise noch recht nüchtern und ansprechbar im Gegensatz zu Tory, die wieder einmal völlig übertrieben hatte. Sie lag schlafend auf dem Sofa nachdem Ares sie kopfüber hängend auf der Veranda auffand. Sie wollte frische Luft schnappen, doch kam über eine halbe Stunde nicht wieder. Anscheinend entschied sie sich für eine Turnstunde, da sie zu Ares meinte sie würde Kunstturnerin werden. Er schüttelte nur den Kopf darüber und musste sie erst einmal irgendwie vom Geländer bekommen ohne, das sie sich etwas brach. Da ich auch ziemlich viel getrunken hatte verfiel ich bei der Schilderung der Ereignisse in Gelächter und konnte mich überhaupt nicht mehr einkriegen. Plötzlich hörte ich eines meiner momentanen Lieblingslieder in der Playlist und zog Soma mit zu Elija und Ren in die Mitte des Raumes. Elija drehte die Musik noch ein Stück lauter und durch den dröhnenden Bass erwachte unser Dornröschen aus ihrem rauschigen Schlaf. Elija und Ren fingen an mit mir zu tanzen und bekamen sich dabei immer wieder in die Wolle, was mich in meinem Zustand aber nur zum Lachen brachte.  Soma stand dicht hinter mir und hielt unsere Becher in den Händen, während er peinlichst genau darauf achtete, das mich keiner der beiden Chaoten vor mir auch nur berührte. Ares wippte währenddessen mit dem Fuß mit und saß neben der eben erwachten Tory, die nicht wusste wo wir waren und welches Jahr wir gerade hatten.

Elija schubste Ren zur Seite und versuchte etwas enger mit mir zu tanzen, doch wurde bereits beim Versuch durch Ren gestoppt, der ihm von hinten an der Kapuze zog. Das Alles war für mich so unglaublich witzig, das ich mich beinahe verschluckte. Sofort tauchte Soma in meinem Blickfeld auf, der mir beruhigend auf den Rücken klopfte. "Langsam Kleine." Meinte er lachend  und ich sah ihn nur entschuldigend an. Während ich zu Soma gedreht war tanzte Elija mich von hinten an und schmiegte sich etwas zu sehr an mich, weshalb ich kurz die Luft scharf einzog vor Schreck. Somas Lachen verstummte sofort und ich sah, wie sich erneut ein Sturm in seinen Augen auftat. Er ließ sich allerdings nichts anmerken, doch ich wusste in ihm kochte es in diesem Moment. Ich war unfähig schnell genug zu reagieren geschweige denn die ganze Sache zu realisieren. Ich starrte einfach nur Somas wundervolle Augen an, wie sie immer dunkler wurden. Das Licht der Deckenleuchte schimmerte in seinen Augen wieder und es sah beinahe so aus, wie kleine Blitze inmitten des Sturms. Soma griff lachend und sachte nach meiner Taille und zog mich zu sich. Ich kicherte dabei nur und schlang meine Arme um seinen Hals. Er drehte uns innerhalb eines Augenblicks, sodass Elija nun mit ihm tanzte anstatt mit mir. Soma grinste bei seinem erfolgreichen Manöver und legte seine Arme enger um mich. Der Sturm in seinen Augen legte sich etwas und ich sah ihm mit erröteten Wangen entgegen. Ich merkte, wie er seine Hand auf meinen Rücken legte, die andere griff nach meiner rechten Hand. Er fing an mit mir zu tanzen, wie wir es im Auffrischungskurs lernten. Seltsamerweise passte diese komische Walzerhaltung super zu diesem Lied, da wir uns viel schneller und im passenden Rhythmus bewegten. Ich wusste zwar, das er tanzen konnte, denn das konnten alle Rekruten der Bolt Manor, doch das er so tanzen konnte wusste ich nicht.

Ich passte mich seinem Tempo an und ließ ihn führen. Elija sah uns nur genervt an, doch er schien es allmählich zu verstehen. Tory fing auf einmal an zu quitschen, doch davon bekam ich nur am Rande etwas mit. In diesem Moment zählte nur Soma und wie er mich durch diesen tanz führte. Elija entkam nur ein "Pff..Angeber." weshalb Tory ihm in die Rippen schlug. "Du Trottel! Siehst du denn nicht, das die beiden wie füreinander geschaffen sind?" schrie sie ihn lallend an weshalb auch Ren ergeben seufzte. "Gib's auf Alter, gegen Soma hast du sowieso keine Chance." meinte er tröstend zu Elija, der sich Vodka in seinen Becher nachkippte. Tory lief wieder rüber zu Ares, der noch immer auf dem Sofa saß und dem Treiben vor sich amüsiert zusah. Sie griff nach seinen Händen und zerrte an ihnen. "Komm schon! Sitz nicht so da, tanz mit mir!" rief sie begeistert und er verdrehte nur die Augen. Soma und ich verlangsamten das Tempo etwas und tanzten nun noch enger zusammen, als zuvor.

"10$ das er mit Tory tanzt" flüsterte ich ihm zu woraufhin er sich zu ihnen drehte. "Pff niemals..Bin dabei." zwinkerte er mir zu und ich lachte, da ich später um 10$ reicher sein würde.

"Komm schon Ares! Schau doch mal wie viel Spaß Cas und Soma haben!" Versuchte sie es weiterhin, doch er seufzte nur. "Tory ich kann aber nicht so tanzen, wie Soma." entgegnete er ihr sachlich, doch sie ließ nicht locker. "Das macht nichts. Ich kann es, schon veergessen?" Fragte sie ihn grinsend. Ares sah sie nachdenklich an und Soma verkrampfte sich währenddessen. "Shit.." murmelte er, als er sah, wie Ares aufstand und zu uns rüberkam. "Du schuldest mir 10 Mäuse Hübscher." Flüsterte ich noch leiser, da die Beiden genau neben uns standen. Soma sah mich kurz überrascht an und hob eine Augenbraue. "Hübscher?.." Fragte er grinsend. Oh Gott, dieses Grinsen..Es beneblete meine Sinne nur noch weiter, sodass ich mich fühlte, als hätte ich eine komplette Flasche allein geleert. Ich sah schüchtern zu Boden und mied seinen Blick. "Das..nehm ich mal als Kompliment. Auch wenn das eigentlich meine Aufgabe sein sollte..meine Hübsche."Meinte er und behielt sein umwerfendes Grinsen. Ich sah erschrocken zu ihm auf und wollte etwas sagen, doch es bewegten sich lediglich meine Lippen. Ich brachte leider auch nach mehreren Ansätzen keinen Ton heraus - Er hatte mir die Sprache verschlagen.

Soma tanzte amüsiert über meine Schüchternheit unbeirrt weiter. Tory zeigte Ares währenddessen, wie man einen Tanz als Mann führte und machte es uns beiden nach. Nach mehreren Anläufen klappte es sogar ziemlich gut und ich lachte ihm nur aufmunternd zu immer wenn sich unsere Blicke trafen. Der Abend hätte ewig so weitergehen können und wir tranken ohne Limit. Irgendwann verschwamm die Welt immer mehr vor meinen Augen und ich merkte überhaupt nicht, das ich völlig betrunken war.

Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf und hatte fürchterliche Kopfschmerzen. "Nicht schon wieder.." Stöhnte ich genervt und fasste mir an den Kopf. "Und ich dachte du freust dich über meine Anwesenheit." Sagte Soma grinsend während er auf mich herabsah. Panisch riss ich meine Augen auf und sprang etwas zu schnell aus dem Bett. Der Schwindel packte mich und ich hielt mich am Nachttisch fest, um nicht umzukippen. "Ich weiß nicht, wie oft ich dir das schon gesagt habe aber..langsam Kleine." Sagte Soma und sein tiefes melodisches Lachen ertönte. Ich sah ihn wütend an, da ich seine Moralpredigt wirklich nicht gebrauchen konnte. Verwirrt sah ich mich im Zimmer um und sah Tory in ihrem Bett, wie sie alle Viere von sich streckte. Ich atmete erleichtert auf und widmete mich erneut Soma, der ohne Shirt in meinem Bett lag. Ich realisierte das erst in dem Moment, als ich gerade etwas entgegnen wollte, doch ich konnte einfach nicht. Soma lag in meinem Bett, ohne T-Shirt! Ich denke das reicht als Erklährung für meine Sprachlosigkeit. Ich starrte ungläubig auf den Teil seines Oberkörpers den die Decke nicht bedeckte und krallte mich nur noch mehr in die obere Platte meines Nachttischs. Seine definierten Muskeln waren bedeckt von seiner bleichen Haut, unter der sich auch einige Adern und Sehnen durchzogen. Ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden und musste mich wirklich beherrschen nicht einfach los zu sabbern. Dieser Kerl sah einfach viel zu gut aus, als das er real sein konnte, oder? Träumte ich?

Er schlug die Bettdecke von sich und entblößte nun auch noch den Rest seines Oberkörpers und bot mir damit freie Sicht auf seine trainierten Bauchmuskeln. Ich konnte mich nicht mehr zusammen reißen und mir klappte der Mund ein Stück auf. Langsam setzte er sich auf und entkrampfte meine Hand vom Nachttisch. Er zog mich wieder zurück auf's Bett, sodass ich direkt vor ihm saß. "Anscheinend gefällt dir die Aussicht von dort vorn aber glaub mir..sie wird umso besser je näher du dran bist.." flüsterte er mir teuflisch grinsend zu und führte seine Hand an mein Kinn. Vorsichtig drückte er es sanft nach oben, was ihn nur noch mehr grinsen ließ. "Ich!-" Weiter kam ich nicht, denn schon hob er mir wieder einmal den Mund zu. "Shhhh..oder willst du die toten wieder auferstehen lassen?" Fragte er murmelnd und deutete auf Tory, die noch immer, wie ein Seestern in ihrem Bett lag. Ich schüttelte nur den Kopf und Soma nahm seine Hand wieder von meinem Mund. "Gut, bleib noch etwas liegen." Sagte er und stand auf. In nichts außer den Boxershorts, die er trug stand er nun vor mir und ich war schon wieder kurz davor ins Starren zu verfallen. Er lief mit seinen Sachen unterm Arm in unser Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Mein Herz raste und das Blut rauschte so schnell durch meine Adern, das ich es förmlich hören konnte. Meine Atmung war völlig außer Kontrolle und ich musste mich erst einmal beruhigen. Was zur Hölle ist denn gestern noch passiert?! schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte mich daran zu erinnern, wie es denn dazu kommen konnte und wieso Soma nur noch seine Boxershorts trug. Plötzlich blitzte ein Gedanke auf und ich sah panisch an mir herunter, doch atmete in der nächsten Sekunde wieder erleichtert aus - Ich trug meinen Schlafanzug.

Erleichtert ließ ich mich nach hinten fallen und bereute es im nächsten Moment gleich wieder - verdammte Kopfschmerzen! Auf einmal bekam ich einen erneuten Schockgedanken - Wer hat mich umgezogen?!

-Cassia-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt