-Kapitel 79-

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Ich sortierte meine Kleider und legte meine Schuhe schon bereit. Ich nahm nicht alles mit aber soviel, das es eben für eine Woche reichte aber vor allem meine neuen Klamotten wollte ich mitnehmen. Bei meinem Kosmetiktäschchen stoppte ich. Ich hielt es in der Hand und starrte es an. Würde ich es denn brauchen?

Während ich mein Täschchen ansah beobachtete Soma mich eindringlich. "Packst du sie jetzt ein oder nicht?" fragte er lachend und ich schreckte kurz auf, da ich eigentlich dachte er würde schon lange schlafen. "Ich..weiß nicht. Ich schminke mich für gewöhnlich nicht so sehr oder besser gesagt eigentlich gar nicht." flüsterte ich und strich mir eine Haarsträhne nach hinten. "Also ich fand du sahst klasse aus, als du letztens in der Bibliothek warst." murmelte er und schloss dabei die Augen. Er lag mittlerweile auf meinem Kissen unter der Bettdecke und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab. "Du meinst, als ich Torys Versuchskaninchen war?" lachte ich auf und lief mit der Tasche zu meinem Koffer. "Warst du das? Ich fand das hatte gar nichts mit Torys protzigem Stil zutun. Es passte gut zu dir." Sagte er verlegen und zog die Decke etwas höher. "Findest du? Also sollte ich sie mitnehmen?" fragte ich ihn und sah unentschlossen zwischen dem Täschchen und meinem Koffer her. "Nein, ich finde du solltest sie auf jeden Fall hier lassen und auch nur hier geschminkt rumlaufen." Antwortete er mir trocken und ich verstand zunächst nicht wieso er sich selbst widersprach, doch als ich über seine Worte nachdachte wurde mir plötzlich wieder so verdammt warm. Ich drehte mich schnell weg und lief ins Bad. Ich konnte sein tiefes Lachen hören, was meine Röte nur noch verschlimmerte.

Er wollte also, das ich nur hier gut aussah..Diese Erkenntnis ließ mich dahin schmelzen. Doch nicht für lange, denn ich hatte ernormen Zeitdruck. Ich erfrischte mich mit etwas Wasser und hoffte, das mein Gesicht wieder normal aussah. Ich warf das Täschchen in meinen Koffer und erntete dafür einen skeptischen Blick. "Ich muss das ja auch mal üben, sodass ich das auch selbst hinbekomme." zuckte ich mit den Schultern und widmete mich wieder meinen Klamotten. Während dem packen schweiften meine Gedanken immer wieder zu Soma und seinem Verhalten heute. Es war so seltsam und merkwürdig. Er verhielt sich so dermaßen untypisch! Er machte mir Komplimente, er machte mir Mut und er machte sich Sorgen um mich. Das Alles kam so unerwartet. Noch vor ein paar Stunen dachte ich er würde sich nur lustig über mich machen und es genießen mich zu trietzen, doch irgendwie hatte ich nun gar nicht mehr das Gefühl. Die Wortfetzen des Gesprächs zwischen ihm und Tory ergaben nun wirklich mehr Sinn und ich glaubte Tory langsam, das auch Soma etwas interesse an mir hatte - Ich hoffte es zumindest.

Nach gut einer Stunde war ich endlich fertig mit packen und stellte meinen Koffer neben die Tür und mein Kulturtäschchen oben drauf, da ich ja noch ein paar Dinge für morgen früh brauchte. Völlig erledigt ließ ich mich aufs Bett fallen und krabbelte unter die Decke. Soma war schon vor ein paar Minuten eingeschlafen und ich war zu fertig um ihn aus dem Zimmer zu werfen. Um ehrlich zu sein, das wollte ich auch gar nicht. Es tat so gut ihn um mich zu haben und zu wissen, das er genau neben mir lag ließ mein Herz jedes Mal schneller schlagen. Trotz der Aufregung und meines viel zu hohen Pluses driftete ich schnell in einen leichten Schlaf. Ich merkte nur noch, wie ich ganz vorsichtig und sanft nach hinten gezogen wurde und Somas Arm auf meiner Taille ruhte. Ich war nur leider so müde, das ich mich gar nicht richtig darüber freuen konnte.

Am nächsten Morgen weckte mich ein schrilles quicken gleich neben meinem Ohr und ich riss die Augen auf. Eine total aufgebrachte Tory kniete vor mir und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ihre Haare standen in alle Richtungen ab und ihr Make- up war völlig zerlaufen, was sie irgendwie ziemlich unheimlich aussehen ließ. Ich sah sie verschlafen und wütend an.

"Tory verdammt noch mal musst du mir so ins Ohr schreien?" blaffte ich sie an und zog mir die Decke über den Kopf. "Ich dachte du wärst ihr komisches Verhalten schon gewohnt?" hörte ich ein kratziges und tiefes Murmeln neben mir und erschrack zum zweiten Mal heute morgen. Ich spürte, das ich nicht allein in meinem Bett lag und ich war mir hundert prozentig sicher, das dass eben Somas Stimme war. Mein Blut pulsierte durch meine Adern und ich war auf der Stelle hellwach. Ich erinenrte mich daran, wie wir heute Nacht zusammen eingeschlafen waren, wie er mich an sich zog und wie er mich im Arm hielt. Das Alles war wirklich passiert und war nicht nur ein Traum gewesen. Deshalb hatte Tory so gequickt! Und am liebsten würde ich es ebenfalls tun, doch ich unterdrückte es erfolgreich.

Langsam kam ich wieder unter der Decke hervor und blinzelte mehrfach nur um in die wundervollsten grauen Augen zu sehen, die es auf der Welt gab. Sie waren dunkler als sonst und feine weiße Fäden durchzogen das dunkle Grau. Es bildete eine art Muster, welches ich ewig ansehen konnte. "Ohh mein Gott!! Ihr beide liegt in einem Bett? Was hab ich verpasst?" Schrie Tory wieder und schüttelte mich an den Schultern. Soma schlug ihre Arme weg und lehnte sich schützend über mich. "Tory verhalt dich doch nicht wie ne Geistesgestörte! Cassia ist gerade erst aufgewacht, wie ich übrigens auch also bitte lass uns erst mal richtig wach werden." murmelte Soma verschlafen und ließ sich wieder zurück ins Bett fallen.

"Ihr seid ja noch komplett angezogen!? Wie langweilig.." beschwerte sie sich Augenrollend und lief ins Bad. "Ich dachte, da wäre mehr passiert." rief sie uns noch zu und schon war die Tür hinter ihr verschlossen. Ich seufzte, erschlagen von diesem Morgen und schlug die Decke zur Seite. "Was machst du denn?" murrte Soma ins Kissen und griff nach meinem Arm. "Ich stehe auf?" Sagte ich lachend und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Das hat doch noch Zeit..komm schon." Jammerte er und ich ließ mich überreden. "Na schön! Aber nur zehn Minuten." stellte ich die Bedingung auf woraufhin er nur schwach nickte. Er zog mich erneut eng an sich und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Sein warmer Atem glitt über meinen Hals hin zu meinem Dekolletee wo er durch den Saum meines Shirts gestoppt wurde. Eine Gänsehaut breitete sich unter den Stellen aus und ich schluckte schwer. Diese so harmlos wirkende Situation war so extrem intim, wie es alles andere womöglich nie werden könnte. Es war, wie ein Trommelwirbel - Dieser Moment bevor etwas ganz tolles passiert.

-Cassia-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt