-(A/N: auf dem Bild könnt ihr Torys Tattoo sehen)-
Ich erwachte langsam aus dem Schlaf, als ich den Wecker klingeln hörte. Tory und ich beschlossen einen unserer Wecker immer an die Tür zu stellen damit wir auch wirklich aufstehen mussten um ihn auszuschalten. Ich wälzte mich als Erste aus dem Bett und schlurfte schlaftrunken auf die Tür zu. Ich schaltete den nervigen Wecker aus und rüttelte an Tory, um sie aus dem Bett zu bekommen.
„Tory aufstehen!" murrte ich und gähnte dabei. Sie hingegen zog sich die Decke über den Kopf und murmelte unverständliche Beleidigungen, was mich aber nicht weiter störte, da ich das von ihr schon gewohnt war. Ich streckte mich auf dem Weg ins Bad und fing an mir die Zähne zu putzen. Heute war ein wichtiger Tag, denn ich würde nach der Schule mein Tattoo bekommen. Das Gespräch mit Soma vor ein paar Tagen hatte mir doch mehr zugesetzt als ich dachte, denn ich träumte immer wieder von schlimmen Dingen..Doch davon ließ ich mich nicht abhalten! Ich hatte mich dazu entschieden Teil dieser Gang zu werden und dabei blieb ich auch. Seit ich diesen verrückten Haufen kennenlernte fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben nicht völlig verstoßen und allein gelassen. Es war erfrischend endlich nicht mehr allein Essen zu müssen, endlich eine Nebensitzerin zu haben, endlich einmal Pläne nach der Schule zu haben. So musste sich wohl ein -normales Leben- anfühlen und ich musste gestehen es fühlte sich großartig an! Seither hatten wir keine neuen Aufträge bekommen und so genossen wir die Zeit in unserer Basis mit Bier und Fernsehen. Wir teilten uns alle einen Netflix Account, denn so war es um einiges billiger, und schauten so unsere Serien zusammen. Sogar Ares hielt die Klappe wenn ich dabei war und Vorschläge für bestimmte Serien brachte.
Tory torckelte verschlafen ins Bad und stieß mich unsanft vom Waschbecken. „Tory!" sagte ich gereizt und schob sie wieder zurück. „Was denn? Ich muss nun mal auch ans Waschbecken." Murrte sie grummelig. Ich verdrehte die Augen und machte etwas Platz. „Du bekommst heute dein Tattoo, nicht wahr?" fragte sie mich, während sie ihr Gesicht abtrocknete. Ich nickte, da ich noch immer die Zahnbürste im Mund hatte. „Du musst es mir danach unbedingt zeigen! Rick ist der Wahnsinn, was Tattoos angeht!" sagte sie begeistert und zeigte mir stolz ihres. Es sah ganz anders aus, als Somas und meins, doch es hatte durchaus seinen eigenen Charme. Es gefiel mir sehr gut und ich fand, das es ausgezeichnet zu ihr passte. Sie fing nun ebenfalls an sich die Zähne zu putzen. „Ich werde dich leider nicht begleiten können, aber du kannst Soma fragen ob er Zeit hat" sagte sie, während sie mich verschwörerisch ansah. Ich warf ihr einen vielsagenden Blick zu und stellte meine Zahnbürste wieder an ihren Platz. „Wieso? Was hast du denn so wichtiges vor?" stellte ich ihr die Gegenfrage und wartete gespannt auf die Antwort. „Ich muss heute mit Magister Carter über meine -ach so schlechten Noten- sprechen" sagte sie genervt und ich nickte nur lachend. „Was gibt's denn da bitte zu lachen, Peers?" Ich konnte mich nun wirklich nicht mehr halten uns verfiel einem Lachanfall. „Tja, hättest du mal lieber mit mir gelernt, dann hättest du das Problem jetzt nicht." Sagte ich und verließ lachend das Bad um mich anzuziehen. „Ich hoffe du wirst höllische Schmerzen haben!" schrie sie wütend aus dem Badezimmer, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte. Ich war nämlich nicht besonders schmerzempfindlich, deshalb hatte ich auch keine Angst vor dem Tätowieren.
Die ersten Stunden vergingen, wie im Flug und schon saßen wir zusammen in der großen Halle beim Mittagessen. Nun dauerte es nicht einmal mehr zwei Stunden und ich würde mein Tattoo bekommen. Ich hatte mir schon viele Dinge überlegt, wie ich das meinen Eltern erklären konnte. Die plausibelste Idee, die ich hatte war zu sagen, das es einfach nur mit Edding gemalt war. Doch das würden sie mir vermutlich nur bis zur nächsten Dusche glauben, also entschied ich mich dafür einen Verband herum zu wickeln wenn ich nach Hause fuhr. Denn bald standen die Herbstferien vor der Tür und somit auch unsere ersten Zwischenprüfungen. Nur noch ein Monat, dann war es soweit.
Kaum zu glauben, das der komplette Juli und die Hälfte des Augustes bereits verstrichen waren. Die Zeit kam mir so kurz vor, dabei waren es schon zweieinhalb Monate. Ich fühlte mich sehr wohl hier in der Bolt Manor und obwohl der Stoff hier schwerer war hatte ich zum Glück keine größeren Probleme damit. Meine Noten waren im Rahmen und mein Durchschnitt belief sich momentan auf 2,0 was meiner Meinung nach wirklich in Ordnung war.
„Wer wird dich denn nachher begleiten?" fragte Tory und riss mich somit aus meinen Gedanken. „Ich weiß es noch nicht. Soma hat leider auch keine Zeit, da er nachsitzen muss. Ich denke ich werde einfach Elija fragen." Zuckte ich mit den Schultern. Nach dem Essen liefen wir zurück aufs Zimmer und ich machte mich fertig. Ich funkte Elija an um zu fragen, ob er Zeit hätte, doch auch er musste mir leider absagen. Darauf folgte Ren, der mir auch absagen musste, da er seiner Mutter im Garten helfen musste. Also blieb nur noch Ares übrig. Ich seufzte bei dem Gedanken, da wir seit unserer letzten Konversation nicht mehr miteinander gesprochen hatten. Wir lebten viel mehr nebeneinander her und ignorierten uns gegenseitig.
„Lancer? Hast du vielleicht heute Zeit mich zum Tätowieren zu begleiten?" funkte ich ihn unsicher an und wartete nervös auf seine Antwort. „Hat denn kein anderer Zeit?" Seufzte er. Mit flauem Gefühl im Magen antwortete ich ihm „Nein, leider nicht." Ein paar Sekunden vergingen ehe er sprach „Na schön, wann?" Fragte er genervt und ich zog überrascht die Luft ein -Hatte er gerade wirklich zugestimmt?-
„Ehh in zwei Stunden..könntest du mich von der Basis abholen?" fragte ich ihn unsicher, denn er war ohnehin schon genervt. „Ich hol dich in einer Stunde von der Schule ab, warte vor dem Tor" wies er mich an und ich staunte -hatte er etwa ein Auto?- Soweit ich wusste war nur Elija bereits 18 und durfte legal Autofahren, deshalb war er auch immer unser Fahrer. Ich sagte ihm noch Bescheid, das ich dann am Tor warten würde und machte mich weiterhin fertig. Tory kam währenddessen wieder aus dem Bad und ich sutzte. Sie hatte einen ordentlichen Dutt und dezentes Make-up, was man von ihr gar nicht gewohnt war. „Wo gehst du denn hin?!" fragte ich grinsend.

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-Cassia-
Teen Fiction„Manche Sätze brennen sich in dein Gedächtnis und du bekommst sie dort nicht mehr raus, egal was du tust." -Unkonwn Cassia - Ein 15 jähriges Mädchen, dass auf den ersten Blick völlig normal erscheint. Doch sieht man genauer hin, kann man tiefe Traue...