Kapitel 25

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Drei Stunden später

Nachdem wir Enes Wohnung in Köln erreicht hatten, schickte ich Suheyla erst einmal duschen.

Da sie ihre Klamotten alle in ein Koffer gepackt hatte, konnte sie sich auch direkt umziehen.

Mit Sicherheit werde ich sie mit zu mir nach Rüsselsheim nehmen, denn hier hielt sie einfach nichts mehr auf.
Ich musste nur meinen Vater überreden. Der musste mir diesen Gefallen einfach tun!

In den drei Stunden passierte nicht viel. Ensar telefonierte mit Ahsen und erklärte ihr die Lage. Sie war genau so geschockt, wie ich erwartet hatte.

Dann telefonierte Ensar mit jemand anderen, den ich nicht zuordnen konnte. Auf jeden Fall regte er sich nach dem Gespräch total auf und brüllte los. Zu gerne hätte ich gewusst, mit wem er telefoniert hatte.

Nachdem mir Suheyla auch etwas gemütliches zum anziehen gegeben hatte, setzten wir uns auf die Couch im Wohnzimmer, wo wir einen wunderschönen Ausblick auf ganz Köln hatten.

Sie entschuldigte sich oft bei mir, dass sie sich nach der Beerdigung meiner Mama nicht mehr gemeldet hatte.

Als ich erfahren habe, dass ihr Vater Schuld an allem war, er sie gegen ihr Wille eingesperrt hatte und ihr alles weggenommen hatte, war mir alles egal. Hauptsache sie war jetzt bei mir und ihr ging es gut.

Außerdem beschlossen wir Ayla und Ceyda davon auch nicht zu erzählen. Das würde die beiden nur aufregen. Wir wollten nicht, dass sie sich damit unter Druck setzen.

Die drei Stunden vergingen schnell. Ensar kam irgendwann frisch geduscht zu uns und reichte uns zwei Tassen schwarzen Tee.

Wir bedankten uns sofort und redeten ein wenig, bis es klingelte.

Ich sprang sofort auf und öffnete nach ein paar Sekunden die Tür.

Vor mir stand ein genervter Enes und dahinter zwei weitere, die nicht zufrieden aussahen.

Ich machte Platz, als sie sich die Schuhe auszogen.

Leyla: und ?

Enes: wie und? Dieser Mistkerl hat mich angezeigt. Es bleibt dabei. Mein Gerichtstermin ist Freitag um 12 Uhr, hier in Köln.

Die Jungs gingen ins Wohnzimmer, woraufhin ich denen sofort folgte.

Enes: hast du Yilmaz Amca (Onkel) gefragt?

Dabei guckte er Ensar fragend an, der seufzend den Kopf schüttelte.

Ensar: tut mir leid kardeşim (Bruder), aber er wird uns nicht helfen. Er will nicht in so eine scheiße hineingeraten

Leyla: warte, mein Vater ist auch sowas wie ein Anwalt?

Ensar nickte, während Enes sich erschöpft auf die Couch fallen ließ. Jetzt wird mir klar, mit wem Ensar am Telefon gesprochen hatte und danach so sauer war.

Verdammt, schließlich waren sie Brüder. Und für Freunde und Geschwister tut man alles.

Enes: dann bleibt nichts anderes außer zu beten. Allahim...

Ich seufzte und sah Suheyla an, die auf den Boden starrte und anfing zu stottern.

Suheyla: d-das ist alles m-meine Schuld. Hätte ich Leyla nie angerufen, dann wäre d-das alles nie passiert.

Leyla: rede kein Schwachsinn! Ich will sowas nie wieder aus deinem Mund hören

Enes: ich geb Leyla zum ersten Mal recht. Dieser Bastard hat es nicht anders verdient. Auch jetzt, ich würde das gleiche nochmal tun!

Ahmet: stimmt. Aber wir können jetzt nicht viel tun, außer bis Freitag abwarten und dann schauen, was der Richter entscheidet

Doğan: wir sollten jetzt alle schlafen gehen und morgen erstmal zurück nach Hause.

Alle nickten und stimmten ein.

Enes: Doğan, Ahmet ihr könnt im Gästezimmer pennen. Ensar ich klapp uns hier die Couch auf. Und Mädels, ihr könnt in meinem Zimmer schlafen

Wir redeten nicht viel sondern nickten nur. Doch mir viel auf, dass Enes das erste Mal total distanziert zu mir sprach. Wahrscheinlich hatte er einfach nicht die Kraft dazu mich fertig zu machen. Vor allem unter diesen Umständen jetzt eh nicht mehr.

Alle: Gute Nacht

Ahmet und Doğan zeigten uns kurz sein Zimmer, welches wir uns aber vorhin schon angesehen hatten.

Nach einer halben Stunde gingen wir auch alle schlafen.

das Kapitel ist jetzt nicht das beste, aber es geht weiter hehe (:

ich hoffe es gefällt euch ♥️

Sevme Beni - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt