Kapitel 79

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Hastig und schnell betraten Ahsen, Suheyla, Ensar, Enes und ich das Krankenhaus.

An der Rezeption gaben wir den Namen meines Papas an und wurden direkt auf Station sechs, Raum 453, geschickt.

Wir fuhren mit dem Aufzug ins dritte Obergeschoss und stiegen sofort aus, als wir oben waren.

Mit eiligen Schritten machten wir uns auf die Suche, bis ich endlich die Tür öffnen konnte und das Zimmer betrat.

Liya und Sude Teyze saßen auf einem Stuhl, während mein Vater auf dem Bett lag und gerade eine Infusion bekam.

Ensar: was ist passiert? Wir haben uns voll die Sorgen gemacht!

Mein Vater drehte sich zu uns, als wir alle den Raum betraten.

Er sah kreidebleich aus und setzte sich langsam auf.

Mein Vater: Ich muss mit Leyla sprechen. Könnt ihr bitte den Raum verlassen?

Auf Anhieb nickten alle und verließen den Raum.

Leyla: Baba kannst du mir bitte erklären, was hier los ist? Ich verstehe nichts. Wieso liegst du im Krankenhaus?! Wieso geht es dir nicht gut? Bitte antworte mir!

Außer Atem setzte ich mich zu ihm, bis er nach meiner Hand griff.

Mein Vater: Es ist Zeit, dass du erfährst, warum ich dich und deine Mutter damals verlassen habe.

Ich schluckte schwer und schüttelte den Kopf.

Leyla: Nein, Baba das ist jetzt nicht wichtig. Sag mir bitte, wieso du im Krankenhaus liegst.

Mein Vater: Ich kann es dir nur sagen, wenn ich dir sage, wieso ich euch verlassen habe. Das hat alles einen Zusammenhang.

Ich schluckte schwer und kniff meine Augen zusammen.

Leyla: I-Ich ... okay, sag es mir einfach. Sag es mir!

Obwohl ich nicht bereit dazu war, wollte ich es wissen.

Dann begann er zu sprechen, ohne das ich ihn unterbrach oder er sich selbst.

Mein Vater: Ich habe deine Mutter sehr geliebt Leyla, damit du es weißt. Als wir geheiratet haben, war unser erster gemeinsame Wunsch, eine Tochter zu bekommen. Als sie schwanger war und wir erfuhren, dass es ein Mädchen war, freuten wir uns so sehr auf dich. Doch im achten Monat ihrer Schwangerschaft ging es mir nicht gut. Ich sagte deiner Mutter nichts und ging zu einem Arzt. Dort stellte sich heraus, dass ich Lungenkrebs habe. Als du dann auf die Welt kamst, war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Doch der Arzt meinte, dass ich nicht mehr lange Zeit habe und es nicht mehr schaffen würde. Da ich deiner Mutter und dir das nicht antun konnte, bin ich aus Angst einfach nur abgehauen. Ich bin wie ein Feigling abgehauen und habe euch alleine gelassen. Es gab keinen Tag, an dem ich nicht an euch zwei gedacht habe. Dann kam es dazu, dass ich kurz davor war zu sterben. Ein verdammtes halbes Jahr lang, lag ich im Koma. Die Ärzte gaben nicht auf, bis ich aufgewacht bin und der Krebs wie von selbst verschwunden war. Als es mir dann soweit wieder ganz gut ging, habe ich mich nicht mehr getraut, euch unter die Augen zu treten. Ich habe mich so sehr geschämt, weil ich nur an mich gedacht habe. Kurz danach habe ich in Rüsselsheim bei Adem angefangen zu arbeiten, was du ja inzwischen auch weißt. Danach vergingen zwei Jahre und ich lernte Sude in Wiesbaden kennen. Sie hatte bereits Ensar, aber trotzdem hatte ich mich in sie verliebt und wir heirateten. So viel Zeit verging und sie zog für mich von Wiesbaden nach Rüsselsheim. Wir kauften dieses Haus, waren so glücklich und bekamen irgendwann ein gemeinsames Kind. Vor drei 3 1/2 Jahren kam Liya auf die Welt. Sie erinnerte mich an dich, obwohl ich deine Kindheit nie mitbekommen habe. Jeden verdammten Tag habe ich an dich gedacht Leyla, jeden! Dann hatte ich einen Entschluss getroffen und wollte mich bei dir und deiner Mutter melden. Doch als ich erfuhr, dass .. das du sie verloren hattest und du schon seit zwei Wochen im Heim lebtest,habe ich dich kontaktiert. Leyla ich wollte dich wieder bei mir haben. Ich wollte meine kleine, wunderschöne Tochter bei mir haben, obwohl ich wusste, dass du mir meinen Fehler nie verzeihen wirst. Dann hatte alles begonnen ... und jetzt stehen wir.

Er hörte auf zu sprechen und strich sich die Tränen vom Gesicht.

Auch mir kullerten die Tränen über meine Wange, denen ich komplett einen freien Lauf überließ.

Ich schluchzte auf und ertrug den Anblick nicht, meinen Vater so am Boden zerstört zu sehen.

Mein Vater: Kızım, beni affet. Çok ama çok özür dilerim! (Meine Tochter, bitte verzeih mir. Ich bitte dich so, aber so sehr um eine Vergebung)!

Ohne irgendwas zu erwidern schlang ich meine Arme um seinen Hals und drückte mich weinend in seine Arme.

Er weinte ebenfalls und legte seine Hand an meinen Hinterkopf, während er mir beruhigend über den Rücken strich.

Leyla: B-Babam! (Mein Papa)

Dies brachte ihn nur noch mehr zum weinen, wodurch ich meine Augen zusammenkniff und mein Schluchzen versuchte dabei zu kontrollieren.

Eine Weile verlief das ganze so, bis wir uns voneinander lösten.

Leyla: A-Aber eins verstehe ich immer noch nicht. Baba warum liegst du im Krankenhaus?

Mein Herz pochte wie wild, als er erst meine und dann seine Tränen aus dem Gesicht wusch.

Mein Vater: Es-

Daraufhin hörten wir ein Klopfen.

Ein Arzt kam mit seinen Unterlagen herein und blickte zwischen meinem Vater und mir hin und her.

Arzt: Wir haben da etwas festgestellt Herr Yilmaz. Jedoch sind die Angaben streng vertraulich!

Dabei blickte der Arzt zu mir und dann wieder zu meinem Vater.

Mein Vater: Das ist meine Tochter, alles gut. Bitte sein sie ehrlich zu mir und kommen Sie sofort auf den Punkt.

Der Arzt atmete tief ein und aus und senkte seinen Blick auf die Formulare in seiner Hand.

Arzt: Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen Herr Yilmaz, aber die Labordaten haben festgestellt, dass sie erneut erkrankt sind. Wir haben bösartige Tumore in ihrer Lunge feststellen können. Das bedeutet, dass der Krebs erneut angeschlagen hat!

Es tut mir so leid Leute. Dieses Buch nimmt euch glaub ich auseinander, soweit ich das immer in den Kommentaren lesen kann haha 😂
Einfach sorry für Adrenalin purrrrr 🙈
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen ♥️

Sevme Beni - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt