Kapitel 76

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Ein Schuss, direkt in den Kopf.
Adem Kral hatte sich selbst vor unseren Augen umgebracht.

1 Woche später, Donnerstag

Fatma Teyze: So ist sie dann von uns gegangen. Sie wollte dich nie belasten Leyla, nie. Deine Mutter hat dich über alles geliebt...

Ich wischte mir die Tränen weg und nahm erst Yusuf Amca und dann Fatma Teyze in den Arm.

Nachdem ich mich löste, blickte ich in die Runde.
Alle Blicke waren auf mich gerichtet.

Auch Pinar Teyze, Timur und Akin saßen vor mir.

Warum ich jetzt ausgerechnet mit diesen Personen an einem Tisch bei mir zuhause saß?

Nachdem Adem Kral sich eigenhändig umgebracht hatte, herrschten die ersten drei Tage Chaos.

Pinar Teyze wusste nicht, wie sie ihre Gefühle ausdrücken sollte.
Einerseits war sie am Boden zerstört, dass ihr Mann sich vor all diesen Augen das Leben genommen hatte und andrerseits war sie unfassbar enttäuscht von ihm.

Timur versuchte stark zu bleiben und hatte selbst bei der Beerdigung, die nach drei Tagen war, keine einzige Träne verloren.

Akin ging es nicht anders. Er hat nach dem Tod seines leiblichen Vaters kein Wort mehr darüber verloren.

Doch ich konnte alles nachvollziehen.
Schließlich war Adem Kral für alle nur noch eine Enttäuschung.

Er wollte so vielen Menschen das Leben nehmen und hatte diese gerechte Strafe verdient, auch wenn er dies selbst ausgelöst hatte.

Vor der Beerdigung ist nicht viel passiert.
Mein Vater, Akin, Pinar Teyze, Timur und ich sind gemeinsam in die Türkei geflogen.

Auch wenn ich nicht auf diese Beerdigung wollte, wollte ich Timur und Akin nicht alleine lassen.

Es war nicht schwer meinen Vater zu überreden, weil er meinem Willen einfach nachging.
Er wusste, dass ich es für meine Freunde tat.

Wir waren nur für zwei Tage in der Türkei und flogen direkt nach der Beerdigung wieder zurück.

Sonntag habe ich dann meine ganzen Freunde wiedergesehen.

Auch Timur und Akin kamen dazu. Die ganze Gang war vereint und wir redeten über alles, was in den letzten Wochen und Tagen geschehen war.

Komischerweise waren Enes und Ensar nicht da.
Die hatten anscheinend ganz viele andere Sachen in Köln zu tun.

Mit Enes hatte ich auch noch überhaupt nicht die Möglichkeit zu sprechen gehabt.

Nach dem Selbstmord ging alles so schnell. Immer noch trug ich sein schwarzes Armband an meinem Arm und hatte auch noch nicht vor es abzumachen.
Das was mich jedoch beruhigt hatte, dass er mich auf WhatsApp nicht mehr blockiert hatte. Geschrieben haben wir bis jetzt noch immer nicht.

Ayla und Ceyda mussten leider wieder nach Köln, aber würden morgen wieder zurückkommen.

Das Samstag mein Geburtstag war, hatte fast jeder vergessen. Die einzigen die gratuliert hatten, waren Suheyla, Ceyda, Ayla, Ahsen und mein Vater.
Jedoch war es besser so.

Die hatte ich darum gebeten, erstmal niemanden etwas zu sagen. Es gab nämlich wichtigere Dinge, als mein Geburtstag zu feiern.

Sevme Beni - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt