Kapitel 43

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Langsam lief ich aus meinem Zimmer und sah mich etwas unentschlossen um.

Enes war nicht mehr hier.

Es war komischerweise ziemlich still. Normalerweise war Sonntag das Haus immer sehr voll. In dem Sinne, alle waren zuhause.

Wahrscheinlich waren Doğan, Ahmet und Ahsen auch gegangen.

Seufzend stellte ich mich an das Geländer der Treppen und schloss meine Augen.

Wen liebt er? Oder sollte ich das nicht zu ernst nehmen? Vielleicht wollte Hannah ihn einfach nur provozieren.

Leyla: du überlegst viel zu viel. Was geht dich das an...

Enes: wovon sprichst du?

Erschrocken zuckte ich zusammen und zischte auf, als der Schmerz in meinem Unterleib unerträglich wurde.

Er packte mich auf einmal von der Seite und legte seine Hände sanft an meine Hüfte.

Leyla: nimm deine Finger von mir.

Ich meinte das total ernst, auch wenn das in dem Moment nicht so rüberkam.

Doch anstatt mich loszulassen, drehte er mich so um, sodass wir nun von Brust zu Brust und von Auge zu Auge waren.

Mein Rücken war dabei an das Geländer gedrückt. So viel dazu, ich konnte nicht entkommen.

Er sperrte mich sogar mit seinen Krücken ein, sodass ich gar keine Chance hatte.

Wie schaffte er es mich mit seinen Krücken festzuhalten und dabei selbst auf seinen Beinen zu stehen?

Das muss weh tun.

Ich sah überall hin aber nicht zu ihm.
Denn wenn ich in seine Augen blickte, konnte ich mich nicht von ihnen trennen.
Egal wie sehr ich ihn hasste, er löste etwas in mir aus.

Enes: Leylam, gözlerimin içine bak. (Meine Leyla, guck mir in die Augen)

Ich schluckte schwer und guckte selbstbewusst zu ihm auf.

Wie erwartet verlor ich mich in seinen Augen.
Er hatte seltsamerweise ein Lächeln auf den Lippen, welches ich nur zu gern erwidert hätte.

Enes: ich weiß, dass du alles gehört hast.

Er grinste plötzlich und kam mit seinem Gesicht etwas näher.

Ich schluckte schwer und atmete tief ein und aus, als er mit seinen Lippen plötzlich meinen Ohr streifte.

Enes: bist du glücklich darüber?

Da ich nicht wahrhaben wollte, was er da sagte und vorallem MACHTE, legte ich meine Hände an seine Brust und versuchte ihn von mir zu drücken.

Doch er ließ nicht locker und drückte mich weiter an das Geländer.

Leyla: Enes bitte, lass mich gehen und einfach in Ruhe.

Mein Herz klopfte nur so wild, als er die eine Krücke losließ und seine Hand sich plötzlich sanft auf meine Wange legte.

Enes: uzaktan bambaşka ama böyle çok daha iyiymiş (von der Ferne ist das alles ganz anders, aber so ist das viel besser)

Mein Herz klopfte nur noch wilder, doch ich wusste nicht, was er damit meinen wollte.

Enes: schau mir in die Augen.

Fast schon gezwungen blickte ich auf in seine Augen. Seine Hand ruhte immer noch auf meiner Wange.

Habe ich euch schon mal gesagt, wie groß er ist?

Vielleicht kann ich deswegen auch nicht entkommen.

Jaja, schieb das jetzt nicht auf andere Sachen. Du suchst doch nur Gründe, um dich herauszureden.
Seine Größe ist es nicht. Du willst diesen Moment doch nur selbst genießen.

Ganz sicher nicht.

Leyla: lass mich jetzt los!

Ich sagte es dieses Mal etwas lauter, doch er grinste und es tat sich immer noch nichts.

Dieser Moment soll nie enden.

Enes: denkst du ernsthaft, dass ich nach alldem hier Gefühle für dich entwickelt habe?

Autsch. Nicht locker lassen Leyla, auf keinen Fall. Lass das niemals auf dir sitzen.

Leyla: denkst du ernsthaft, dass ich mich jemals in dich verlieben würde Enes? Ich habe gute Sachen für dich getan, aber das wars dann auch.

Enes lachte und glitt mit seiner Hand in Richtung meines Nackens.

Enes: bist du dir darüber sehr sicher? Ich sehe doch, wie du mich ansiehst.

Dieses Mal traute ich mich ihm direkt in die Augen zu starren.

Leyla: ich werde niemals irgendwas für dich empfinden. Nichtmal etwas freundschaftliches.

Dann drückte ich ihn grob von mir, sodass er leicht nach hinten taumelte.

Ich bin stolz auf dich.

Er fing an zu lachen und hielt sich gleichzeitig am Geländer fest.

Enes: du hast dich in mich verliebt Leyla. Und wie du das hast

Wütend drehte ich mich zu ihm und ballte meine Hände zu Fäusten.

Keine Gewalt Leyla. Klär das anders mit ihm.

Leyla: ich hab mich verliebt, da hast du recht.

Enes weitete plötzlich seine Augen und hörte deutlich auf zu atmen.

Enes: was?

Leyla: ich hab mich verliebt, aber nicht in dich!

Dann ging ich so schnell wie möglich an ihm vorbei und knallte die Tür meines Zimmers zu.

Was hast du getan?!

Gelogen.

mir ist aufgefallen, dass es zu wenig Leyla und Enes Momente gibt.
Haha deswegen hier, nur ein Kapitel über die beiden.
Die nächsten Kapitel könnten langweilig werden, aber vielleicht überspringe ich ein paar unwichtige Sachen. Vielleicht liest ihr das ja auch gerne, ich weiß es nicht hahaha
Es werden auch andere Sichten kommen, damit ihr Bescheid wisst🥰❣️

Sevme Beni - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt