Kapitel 44

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Suheyla's Sicht

Montag Abend

Gestern ist nicht mehr viel passiert. Nachdem Doğan, Ahsen und Ahmet gegangen waren, verzog sich jeder in sein Zimmer.

Später habe ich Hannahs Stimme im unteren Flur gehört. Sie diskutierte sehr laut mit Enes, aber mehr bekam ich auch nicht mehr mit.

Dann herrschte kurz Stille, bis ich Leyla und Enes hörte.

Da die zwei so leise waren und ich nicht lauschen wollte, habe ich mir meine Kopfhörer aufgesetzt und hab Musik gehört.

Später kam Ensar in mein Zimmer und meinte, dass Liya, Sudey Teyze, Yilmaz Amca und er im Wohnzimmer irgendeinen türkischen, lustigen Film ansehen wollen.

Natürlich verneinte ich das nicht und ging auch runter.

Enes kam dann auch irgendwann dazu. Mit der Zeit hatten wir alle so ein Lachflash, sodass wir sogar Leyla aufweckten, die total verwirrt in ihren Pyjamas im Wohnzimmer stand.

Dabei werde ich Enes Blick nie vergessen, wie er ihr bei ihrem Gang in die Küche hinterher gestarrt hatte.

Heute ist ein neuer Tag und ehrlich gesagt, ist schon sehr viel passiert.

Ich war die erste die wach war. Sude Teyze fuhr Liya in den Kindergarten und dann selbst zur Arbeit.

Ensar war seid acht Uhr aus dem Haus, weil er nach Wiesbaden musste.
Kurz darauf verschwand auch Enes mit seinen Krücken. Aus dem Fenster sah ich nur wie er in irgendein Auto stieg.

Yilmaz Amca und ich blieben vorerst allein, weil er zuhause noch ein paar wichtige Dinge erledigen musste.

Leyla ging gar nicht aus ihrem Zimmer.
Ich wollte sie auch nicht nerven, weil sie ihre Ruhe brauchte. Da ich sie nur zu gut kannte, wünschte ich ihr nur einen guten Morgen als sie wach war.

Da mir total langweilig war, versuchte ich mich im Garten mit ein paar Büchern abzulenken.

Irgendwann kam Yilmaz Amca zu mir und fragte mich, ob ich ihn begleiten will.

Suheyla: auf die Arbeit?

Yilmaz Amca: so ungefähr. Die jüngere Schwester meiner Mutter, also meine Tante führt eine eigene Konditorei und ich wollte fragen, ob du dir das mal ansehen willst. Du hast deine Schule beendet und da wollte ich sie dir unbedingt vorstellen, damit du dich zuhause nicht langweilst.

Natürlich willigte ich sofort ein und fuhr mit ihm dorthin.

Seine Tante war wirklich sehr nett und die Konditorei war wunderschön.

Irgendwann fuhr Yilmaz Amca weg.

Ich blieb dort und half sogar mit. Um 17 Uhr bat sie mir an, hier zu arbeiten. Natürlich nur für eine kleine Stelle. Selbst die Arbeitszeit konnte ich mir in der Woche aussuchen.

Da ich im Moment eh noch keinen Job hatte und ich eh viel Spaß dabei hatte, willigte ich ohne zu zögern ein.

Um 18 Uhr kam Yilmaz Amca mich mit seinem Bodyguard Murat abholen.

Ich erzählte ihn von meinem Tag und er freute sich für mich.

Das erste mal fühlte ich mich bei jemanden geborgen.

Sevme Beni - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt