Im Strudel der Zeit - Tödliche Geheimnisse

Kapitel 114

Hallöchen,

nachdem ihr jetzt so lange auf das nächste Kapitel warten musstet (tut mir wirklich leid :-*), bekommt ihr jetzt dafür mit über 3.300 Wörtern ein besonders langes ;-)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen <3

Ganz liebe Grüße,
eure Mary-Ann

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Miller kam ihnen schon entgegen gerannt, als sie auf den Parkplatz fuhren. Nach der Diskussion um Annie hatten alle drei Männer die restliche Fahrt geschwiegen. Hansson hatte die Fragen heruntergeschluckt, die ihm während der Fahrt unter den Nägeln gebrannt hatten und auch seine zwei Mitfahrer hatten kein Wort miteinander gewechselt. Die knapp eineinhalb Stunden Fahrt waren Hansson vorgekommen wie eine Ewigkeit. Erst, als sie Katoomba erreicht hatten, hatte Lockwood die Anweisung gegeben, zum Parkplatz bei den Three Sisters zu fahren. Das war's gewesen. Mehr hatte er nicht gesagt. Vermutlich war er zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt oder sogar damit, überhaupt bei Bewusstsein zu bleiben. Er hatte ganz sicher keinen Kopf dazu, sich großartig mit Hansson auseinanderzusetzen.

Als Hansson Miller über den Treffpunkt verständigt hatte, hatte der erklärt, dass er bereits dort sei. Er hatte aufgeregt gewirkt und Hansson gebeten, sich zu beeilen. Hansson war mehr als gespannt, was sie auf dem Parkplatz erwarten würde. Und er musste nicht lange darauf warten, denn sie hatten die Touristenattraktion schon wenig später erreicht. Der ganze Parkplatz stand voll mit Einsatzwagen, sodass Hansson an der Straße anhielt. Als er das Auto stoppte, warf er noch einen raschen Blick in den Rückspiegel zu seinen stummen Mitfahrern, dann stieg er aus. Lockwood würde vermutlich einen Moment brauchen, um seine müden und verletzten Knochen in Bewegung zu setzen. Darauf konnte Hansson nicht warten.

„Gut, dass Sie da sind!", rief Miller ihm bereits von weitem entgegen.

„Was gibt's?", fragte Hansson neugierig und sprintete auf Miller zu.

„Black Soul war tatsächlich hier!", verkündete dieser aufgeregt. „Kommen Sie."

Der Kollege wies mit dem Kopf in Richtung eines Minibusses, der auf dem Parkplatz stand. Als sie dort ankamen, sah Hansson einen Mann und eine Frau darin sitzen. Sie wurden von einem von Millers Kollegen befragt.

„Das sind Mr. Crane und Ms. Bell", erklärte Miller. „Wir haben sie gefesselt in dem verschlossenen Bus gefunden. Nach ihrer ersten Aussage haben sie Black Soul und seine Komplizen hierher gefahren."

Hansson zog vielsagend die Augenbrauen nach oben. So waren die Männer also hierhergekommen. Kein Wunder, dass sie sie nicht mehr in der Nähe des Zuges hatten auffinden können. Sie hatten zwei Menschen mitsamt ihren Autos entführt. Verdammt, Hansson hatte sich zu sehr davon ablenken lassen, dass diese Männer aus einer anderen Zeit kamen. Wieso war er nicht auf die Idee gekommen, dass sie mit dem Auto unterwegs sein könnten? Das war aber doch ganz sicher nicht Joys Idee gewesen. Oder etwa doch? Nein, sie würde niemals zwei Menschen in Gefahr bringen. Black Soul hatte sich allem Anschein nach schon ein wenig besser in dieser Zeit eingefunden, als Hansson vermutet hatte. Das war besorgniserregend.

„Mr. Crane, Ms. Bell, das ist Detective Hansson", stellte Miller ihn währenddessen vor und riss ihn damit aus seinen Gedanken. „Er kommt gerade aus Sydney und ist leitender Ermittler in dem Fall. Wenn es für Sie in Ordnung ist, hätte er noch ein paar weitere Fragen an Sie."

Fragend sah Miller zu Hansson, der zur Bestätigung nickte. Crane und Bell starrten ihn mit rastlosen Augen an. Es bestand kein Zweifel daran, dass diese beiden Menschen Black Soul begegnet waren. Diesen Blick hinterließ nur er. Hansson hatte ihn auch bei der Frau aus dem Zug gesehen. Eine Begegnung mit Black Soul schien deutliche Spuren zu hinterlassen, selbst wenn man sie überlebte. Verdammt, wie mochte es Joy nur gehen? Schnell schüttelte er den Gedanken wieder ab. Er musste sich nun auf das Hier und Jetzt konzentrieren, auf das, was direkt vor ihm lag.