Kapitel 79

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Die Nacht über habe ich bei Kate verbracht, es tat so gut wieder mit meiner Schwester arm in Arm da zu liegen. Es kam mir vor wie eine kleine Zeitreise, als Mum und Dad noch da waren, und sie einen Albtraum hatte. Da schlich sie sich jedes Mal in mein Zimmer, zu mir unter die Decke. Wir haben so viel geredet, wie schon lange nicht mehr. Es war einfach schön.

Aber jetzt stehe ich wieder hier vor dem Büro wovor sich so einige fürchten, noch muss ich zur Arbeit obwohl mein Vertrag abgelaufen ist. Es ist aber auch keiner da der sich um die Termine sowie um Kunden kümmert, Elias möchte ja keinen anderen haben.

Ich merke schnell das Elias schon da ist, hier riecht es nach Kaffee, und die Lichter brennen schon. Kurz überlege ich mir ob ich mich melden soll. Er hatte mich zwar mitten in der Nacht versucht zu erreichen, jedoch schrieb ich ihm das ich bei Kate über Nacht bleiben werde.
Ich brauchte gar nicht weiter grübeln ob ich zu ihm gehen soll, da er schon raus kam. Unsere Blicke kreuzen sich, und sehe den Schmerz den er selber verursachte.

„Guten Morgen" murmele ich. Wir sind jetzt auf der Arbeit da gehören Probleme nicht hin, das sagte er mir selber immer wieder.
„Wie geht es dir?" fragt er mich direkt. Wie soll es mir schon gehen? Ich bin zwar nicht mehr so wütend wie gestern, jedoch bin ich enttäuscht.

„Gut" sage ich knapp und bewege mich in die Küche, um mir einen Tee aufzukochen.
„Hast du heute schon etwas vor?" Elias folgt mir, ich wünschte mir ich hätte etwas vor, jedoch läuft mein Leben, momentan so spontan ab das ich meinen Überblick ganz verloren habe.

„Ich weiß nicht so ganz" Ich wende ihm keinen Blick zu, es nervt mich einfach nur wie die Stimmung ist. Am liebsten würde ich hier wieder rückwärts raus laufen und mich in mein Bett verkriechen.

„Ich dachte mir das wir den Tag gemeinsam verbringen könnten" ich fange an leicht zu lachen, wann den? In der Nacht?

„Nimm es mir nicht böse, aber dir ist schon klar das wir beide bis 4 Uhr hier fest hängen und du danach noch einen Kunden besuchen musst, und wenn du dann wieder in dein Apartment auftauchen wirst, wird die einzige Zeit für uns beide das Abendessen sein, weil du danach höchstwahrscheinlich alle Dokumente bearbeiten wirst die beim Kunden entstanden sind" das beste an meinem Job ist das ich genau weiß wie lange mein Freund arbeiten muss ich habe wirklich kein Problem mit seiner Arbeit, das möchte ich damit nicht sagen, er nimmt sich die Zeit für uns, selbst wenn er dann zurück liegt. Also über einen Zeit Mangel darf ich mich nun wirklich nicht beschweren.

„Was wäre wenn ich dir sage das ich den Termin auf 9 Uhr verschoben habe und in der Zeit wo ich weg bin du meine Dinge erlegen wirst, so das wir beide um Punkt 11 schließen können? Und für die Dokumente habe ich auch noch Zeit wenn du schläfst oder irgendwas anderes machst wo du mich gar nicht bemerken wirst?" ich sehe ihn prüfend an, den Termin hat er wahrscheinlich mit Absicht verschoben, weil er genau weiß wie wichtig er ist, und ich ihn einen Kopf kürzer gemacht hätte wenn es so wäre. Das musste viel Arbeit gewesen sein, das er das alles so schnell regeln konnte verwundert mich doch etwas, nicht nur das ich bin ein wenig hin und her gerissen weil er es für uns getan hat.

„Schlechtes gewissen?" ich darf noch nicht aufgeben.
„Vielleicht" Elias nimmt meine Hand und zieht mich zu ihm an die Brust, ich muss zugeben diese eine Nacht ohne ihn war extrem lang, auch wenn Kate da war, ich fühlte mich auf einer Art und Weise einsam. Desto schöner ist das Gefühl in seinem Arm zu sein um so besser.

„Es tut mir so leid, wie ich mich benommen habe, es war nicht okay, und ich möchte dir zeigen wie leid es mir wirklich tut, deshalb werden wir einen Tag lang nur das machen worauf du Lust hast" möchte er mich jetzt bestechen? Ich schaue ihn prüfend an, es gab noch nie einen Tag an dem wir nur das machten was ich möchte, wir haben sonst immer nur zusammen entschieden.

Mein neuer Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt