Kapitel 15

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Wir stehen gemeinsam am Auto, Steve, Elias Chauffeur hält mir gerade die Türe des Wagens auf.
Ich zögerte etwas, ich wusste nicht mehr wohin mit all meinen Gefühlen, ich werde nachher von meiner Vergangenheit eingeholt. Und das nur wegen einem blöden Krankenhaus. Aber ich kann Elias das nicht alleine durch machen lassen, ich weiß auch das ich irgendwann im Leben nochmal ein Krankenhaus betreten werden müssen. Das ganze macht es allerdings nicht besser, Elias wird dort liegen, er liegt unter dem Messer, würde ich dort liegen wäre es was ganz anders, ich weiß es klingt komisch aber er ist mir doch ein wenig wichtig geworden und das ich dabei sein soll weil er nicht alleine sein möchte bedeutet mir so viel. Als hätte ich einen Freund in ihn gefunden einen Freund der dich zum sabbern bringt leider ja das kann ich nicht leugnen. Er sieht aber auch unverschämt gut aus.
„Miss?" steve steht immer noch da und wartet bis ich mich ins Auto setze. Ich habe mich auch wieder etwas gefangen. Mir bleibt nichts anderes übrig. Ich muss da durch.
Mit zittrigen Beinen steige ich in den schicken schwarzen Wagen.
Elias sitzt bereits neben mir. Er sieht in keiner Weise nervös aus. Ganz im Gegenteil er sitzt ganz gelassen dort, während mein Herz am pumpen ist.
„Was macht dich so nervös?" Elias sah mich an, und ich bin total verwundert warum er mich das fragt. Ist meine Körpersprache so auffällig ?
„Was meinst du ?"

„Naja es ist nicht gerade zu übersehen, wie du am zittern bist, dein Atem ist schwer" er sprach sehr ruhig zu mir und ich überlegte mir wie ich es ihm sagen soll, oder ob ich es ihm überhaupt sagen soll. Er liegt gleich dort und er hat bestimmt mit anderen Gedanken zu kämpfen, obwohl er sehr gelassen war. Aber wenn ich ihm jetzt sage das ich gleich Panik bekommen könnte, will er nicht mehr das ich ihn begleite und er muss es alleine durch stehen.
„Es ist nichts, ich bin einfach nervös weil du gleich da liegen wirst" es war nicht ganz gelogen.
„Bist du dir da sicher ?" er sah nicht gerade glaubhaft aus.
„Ja, mir ist es wichtig das du da heile wieder raus kommst, immerhin habe ich noch einen Job zu erledigen" ich versuche mich selber zu beruhigen, es brachte keinen von uns was. Wenn alles vorbei ist kann ich es ihm erzählen, falls es dann noch wichtig wäre.
„Keine Sorge, ich werde dir deinen Job nicht nehmen lassen" er musste leicht dabei grinsen.
Und ich musste es nun auch.
„Ich war lange nicht mehr dort, zuletzt als meine Neffen geboren sind" ich blickte verwundert zu ihn er hat Geschwister ? Und Mr Black ist schon Großvater? Das wusste ich alles gar nicht.
„Ich wusste gar nicht das du Onkel bist, ich dachte auch immer du wärst Einzel Kind"

„ja mein Bruder will nicht präsent sein deswegen reden wir nicht über ihn in der Öffentlichkeit" sprach er dann.
„Wie alt sind deine Neffen?" fragte ich ihn, ich musste mich etwas ablenken.
„Beide sind 8 Jahre, Zwillinge" oh Gott 8 Jahre ist es auch schon her das meine Eltern verstorben sind. Schnell versuchte ich den Gedanken los zu werden.
„Wie Schön, eineiige?" mir fiel nichts besseres ein.
„Ja, die beiden sehen nicht nur gleich aus, sie verhalten sich auch genau so gleich, manchmal fängt einer von ihnen einen Satz an und der andere beendet ihn dann" er wirkte so fröhlich und stolz wenn er über ihnen redet.
„Da hat dein Bruder und seine Frau?.." ich fragte lieber erst mal nach bevor ich weiter sprach, Elias verstand es und nickte mir zu „bestimmt ganz viel Spaß mit den beiden" ich musste dabei ein wenig lachen.
„Ja, du wirst die beiden auch noch kennen lernen sie wollen die Woche noch vorbei kommen"
Wir kamen nun auf den Parkplatz des Krankenhauses an. Direkt versteife ich mich wieder. Ich wusste jetzt gibt es kein zurück mehr. Wenn ich Elias jetzt sage das ich total in Panik geraten könnten, würde ich ihn im Stich lassen.
Ich kniff meine Augen zu, der Wagen stand bereites und Steve hält mir wieder die Türe auf. Genau jetzt wünschte ich mir das ich meine Eltern bei mir haben, das sie mir sagen alles wird gut. Es ist genau das selbe Krankenhaus wo ich mich von ihnen verabschieden musste. Ich stand vor dem großen Gebäude, aus irgend einem Grund blickte ich nach oben in den Himmel, als ob ich mir wünschen würde das sie mir gerade von da oben Mut zusprechen.
Dieses Mal aber gab ich alles das Elias nichts bemerkt. Es klappte auch ganz gut. Als wir das Gebäude betreten schien auch noch alles in Ordnung zu sein. Wir fuhren mit dem Aufzug in die 4 Etage. Direkt eine dadrüber als in der 5. Etage schallte der Arzt vor über 8Jahren die Geräte aus die meine Eltern noch am Leben gehalten haben. Aber auch nur noch so das ihr Herz mehr als kämpfen musste, doch sie haben sie auf. Nach über 8 Monaten als der Unfall geschah wurde beschlossen das die Geräte ausgeschaltet werden. Wären sie wach geworden, was sehr unwahrscheinlich war, hätten sie sich an nichts erinnern können auch nicht mehr an Sich selber, sie hätten alles neu lernen müssen mein Vater wäre sein Leben lang an Maschinen geschlossen worden nur damit er leben konnte, bei meiner Mutter sah es anders aus, sie würde nie mehr laufen können, weder Singen noch sehen können ihr Gehirn war so geschädigt. Keiner von uns wollte das sie so leiden müssen. Und keiner wollte das sie ihr Leben so enden müssen. Es war eine verdammt schwere Entscheidung für alle beteiligten. Wir hatten da leider nicht mit zu reden aber ich glaube ich hätte es nicht anders getan. Ich wollte keinem das Leben nehmen auf keinen Fall aber es gab keine Hoffnung mehr. Mein Vater hätte eine Lebensdauer von einem Jahr und meine Mutter 3 Jahre. Ich glaube es wäre schlimmer gewesen sich dann nochmal verabschieden zu müssen.
Ich kämpfe mit mir selber, stark zu bleiben. Ich schätze Elias nicht so ein das er Angst hat und Panik bekommt wenn er es alleine durch stehen muss aber ich wusste das er eben nicht allein sein möchte deswegen hab ich alles sobald er weg ist kann ich meine Gefühle freien Lauf lassen.
„Mr Black, schön das sie da sind, bitte kommen sie mit wir bereiten schon alles vor" ein Arzt kam auf uns zu. Er sah zu mir und musterte mich kurz. „Ihre Freundin kann noch mit in ihr Zimmer kommen aber sobald wir Sie abholen, müsste sie im Warteraum auf sie warten, es wird nicht mehr all zulange dauern, im Zimmer liegt die Op Kleidung ziehen sie sich schon mal um" er zeigte gleichzeitig auf eine Türe. Und warte mal ihre Freundin? Ich sagte und dachte nichts dabei er kann es ja nicht wissen.
„Danke" Elias sah zu mir und nahm meine Hand in seine und zog mich mit ins Zimmer.
Meine Gedanken waren immer noch bei meinen Eltern deswegen interessierte es mich gar nicht das unsere Hände in einander lagen.
Im Zimmer sprach ich kein Wort. Ich wollte nur ganz schnell, alleine sein. Es war so dumm von mir ihm nichts gesagt zu haben. Ich merkte plötzlich eine angenehme Brise auf meiner Haut. Obwohl Fenster und Türen geschlossen sind. Ich wunderte mich erst etwas. Aber für mich war es ein Zeichen, es hört sich blöd an aber ich glaubte das meine Eltern auf irgendeiner gewissen Weise da sind als ob sie mir damit sagen das obwohl sie nicht mehr leben immer an meiner Seite stehen. Ich hatte schon oft sowas, und genau jetzt wusste ich das ich das nicht alleine durch mache, das jemand da ist der immer eine Hand über mich halten wird. Mir überstrich ein leichtes Lächeln übers Gesicht. Vor mir steht nun ein schon umgezogener Elias. 
„Oh du bist schon fertig, das ging aber schnell" sagte ich mir leicht zittriger Stimme.
„Bist du sicher das alles okay ist mit dir ?" Elias trat vor mir und hält mit seinen Händen meine Schulter fest. Sein blick war besorgt ich wusste genau das ich nicht auffällig genug war. Aber ich konnte es ihm jetzt einfach noch nicht sagen.
„Ja mir geht es gut, ich mag Krankenhäuser nur nicht so gerne" na toll falsche Antwort.
„Warum?" Elias blieb immer noch genau so vor mir stehen. Ich wusste nicht was ich jetzt sagen soll. Doch plötzlich kam eine Schwester ins Zimmer rein meine Rettung.
„Hallo, Mr Black wir wären soweit" sie war noch jung und klang sehr freundlich. Doch man sah direkt das sie sich gerade am lieben an ihn schmeißen würde. Ich konnte es ihr nicht übel nehmen Elias ist nun mal verdammt sexy
„geben sie uns noch einen kleinen Moment" es war keine Frage von ihm sondern eine Aufforderung. oh nein, nein er muss da jetzt mitgehen ich kann ihm jetzt nichts erklären.
„Nein schon okay er wird sofort mitkommen" sagte ich schnell bevor sie das Zimmer verlassen konnte, sie sah etwas verwirrt aus.
„Wir reden da noch drüber" Elias nahm mich dann plötzlich in den Arm. Es fühlte sich so gut an, er war warm und es war einfach vertraut. Ich muss es ihm nachher sagen.
„Du kannst auch zurück fahren wenn es dir nicht gut geht du musst nicht warten" flüsterte er in mein Ohr. Ich nickte nur.

Als ich dann alleine war. Wusste ich das ich hier raus muss, ich brauche frische Luft. Ich wollte allerdings nicht zurück ich wollte auf ihn warten. Er war für mich da auch wenn es nur kurz war und er nicht verstand was mit mir los ist. Auf den Weg durch die Flure wurde mir übel. Mein Kreislauf war gerade nicht mein bester Freund. Ich blieb kurz stehen und halte mein Gewicht in dem um mich auf meinen Oberschenkel abstürze. Mein Atem war schnell, und unkontrolliert. Mein Herz raste als wäre ich einen Marathon gelaufen, plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und ich kniff meine Augen zu. Eine Reihe von Bildern gehen durch meinen Kopf.

( „Mama, Papa!!" ich lief hinter der Schwester her, die meine Eltern bewusstlos auf den Betten durch den Flur in die Intensivstation fuhren, meine Eltern waren voll mit Blut, überall hatten sie Verletzungen)

Ich öffne meine Augen wieder und versuche weiter zu laufen.

(„Nein, ihr dürft nicht aufgeben" ich saß vor meinen Eltern, Hand in Hand mit beiden)

Immer wieder musste ich meine Augen schließen und stehen bleiben.
Ich sah nur noch den Arzt der meinen Eltern die Geräte abstellte die sie am Leben halten sollen.

(„Es tut mir so leid" der Arzt drehte sich um und verlässt mich mit meinen Eltern)

Ich fiel in die Knie. Tränen überlaufen mein Gesicht. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren.
„Es soll auf hören" flüsterte ich mir leise selber zu.

(„Mama, Papa, bitte!")

„Aaaaah" ich schrie durch den ganzen Flur. Meine Hände vergrub ich in meinen Haaren, so das ich meinen Kopf fest im Griff hatte. Mir war völlig egal wer um mich ist. Meine Orientierung hatte ich bereits verloren. Und die Kraft meinen Körper zu kontrollieren ebenfalls.
Und dann wurde alles schwarz, jegliches Gefühl in meinem Körper verwand, ich versuchte dagegen anzukämpfen. Ich bemerkte nur noch wie Menschen zu mir kamen und mir versuchten zu helfen. Doch keine Chance, ich öffnete nur einmal kurz meine Augen ganz leicht, schaute in den weiten Flur...
„Mama, Papa!" flüsterte ich kaum hörbar geschwächt. Ich sah Sie! Meine Eltern!

Mein neuer Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt