Kapitel 72

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Ich warte nun seit 3 Tagen auf meine monatliche Wutausbrüche, heulattacken und fressanfälle. Natürlich warte ich auch darauf das ich mir nun endlich etwas bewusster in der Sache bin, die meine und Elias Zukunft eventuell komplett auf den Kopf stellen könnte.
Ich aß zwar alles in mich rein, das mir in die Finger kam, aber das kam aus Frust und Nervosität,
Ich bin so nervös das ich selbst bei meiner Gynäkologin angerufen habe, doch sie sagten mir das ich noch 2 Tage warten soll, es ist normal das die Periode sich mal um 5 Tage verspäten könnte, und wenn dann immer noch nichts zu sehen ist. Dann freuen sie sich auf einen Besuch, natürlich von mir.

Das Gespräch zu Elias habe ich bis jetzt noch nicht gesucht. Ich hatte mir die Tage dafür noch einiges durch den Kopf gehen lassen, doch selber kam ich nicht weit, da ich mir nicht klar sein werde was meine Aufgaben sind.
Wir sitzen gerade am Tisch und essen zu Abend, Ich Rolle meine Erbsen auf dem Teller hin und her. Der Appetit darauf ist einfach nicht so groß wie gewöhnlich.
„Ist alles in Ordnung?" fragt mich Elias, meinen Erbsen wende ich mich nicht ab, ich seufzte nur einmal kurz. Meine Gabel lasse ich neben dem Teller auf einer Serviette liegen und verschränke die Hände in einander. Mein Blick gleitet zu Elias, ich schätze nichts mehr als die Art an ihm die mir zeigt wie geduldig er mit mir sein kann, das er mich unter keinen Umständen unter Druck setzten würde. Er wartet bis ich mich äußere, und merkt er das von meiner Seite aus nichts mehr kommt dann fragt er noch einmal nach, danach lässt er es bleiben und wechselt das Thema.

„Das Angebot was du mir gemacht hast, es geht mir nicht aus dem Kopf" gebe ich offen und ehrlich zu, Elias setzt eine ernste Miene auf, die ich nur kenne wenn er in einem Meeting sitzt. Wieder wartet er das ich meinen nächsten Satz über die Lippen bringe.
„Ich meine, wie stellst du dir das vor? Ich habe keinerlei recht dazu, als ob dein Vater sagen würde, das es vollkommen okay ist" dieser Gedanke wie er reagieren würde ist amüsant, doch gruselig zugleich.
„Mir ist durch aus bewusst, das es nicht einfach wird, es ist vollkommen egal wie beliebt du bei meinem Vater sein magst, aber bis dahin würde es noch etwas dauern, ich möchte dich nicht dazu zwingen, ich möchte lediglich nur das es dir gut geht, ich werde dich nicht als meine Assistentin behalten können, du bist momentan ziemlich durch einander was deine Zukunft betrifft und da möchte ich dir helfen, selbst wenn du dich in 2 Jahren dazu entscheiden solltest doch noch deine Hilfsorganisationen in Wirklichkeit werden lassen zu wollen, ich wäre der letzte der sich dagegen quer stellen würde" ich schließe kurz meine Augen, das ganze ist viel zu verwirrt, vor 3 Wochen war ich fest davon überzeugt, meinen eigenen Weg gehen zu wollen, jetzt stellt mir jemand das größte was ich mir nur vorstellen kann vor die Füße und bittet mich dabei zu sein.
„Wovor hast du Angst?" fragt er mich. Diese Frage gestaltet sich tatsächlich schwieriger als ich es für möglich gehalten habe, es ist nicht die Angst neben Elias zu sitzen und das zu führen was er mit Herz und Seele tat, nein es ist meine Zukunft.
„Um ehrlich zu sein, ist es eine Vorhersage meiner Zukunft wenn ich es annehmen würde, außerdem, wenn ich schwanger bin dann habe ich dafür keinen Kopf, dann würde ich ausfallen" Elias steht von seinem Platz auf und kommt zu mir, er geht vor mir in die Hocke und nimmt meine Hände in seine, zuerst atmet er tief ein, auf meinen Handrücken drückt er sanft seine Lippen. Er weiß wie er mich beruhigen kann.
„Kim.." fängt er an „Du darfst dich nicht darauf fest legen, es war einmal das wir ungeschützt mit einander geschlafen haben, außerdem dauert es noch etwas bis wir das erfahren"
„Ich bin bereits 3 Tage überfällig" erwähne ich sofort bevor er weiter sprechen kann. Seine Augen werden groß.
„Moment mal.. warum sagst du mir sowas nicht?" ich hatte ihm davon nichts erzählt weil ich ihm keine Hoffnungen machen möchte, und mir selber auch nicht.
„Es sind nur 3 Tage, das kann völlig normal sein, die Gynäkologin sagte mir das es bis zu 5 Tagen dauern könnte" Elias Augen werden noch größer, ich weiß nicht so recht wie ich seine Reaktion darauf deuten kann.
„Die Gynäkologin?" fragt er mich leicht entsetzt, ich nicke nur.
Er stellt sich hin, und reibt mit seinen Händen durch das Gesicht, das ganze scheint mir als ob er damit überfordert ist, und sich gerade mal kurz sammeln muss, er läuft auf und ab.
„Wenn du da hingehen würdest, hättest du es mich lassen?" ich öffne kurz den Mund aber Elias lässt mir keine Chance etwas zu sagen und schließe ihn wieder.
„Hättest du mir überhaupt die Chance gegeben, das ich bei so etwas dabei sein darf?" er wird etwas zornig, ich hätte nicht ahnen können das ihn das so wütend machen könnte, wenn ich ihm davon nichts erzählen würde.
„Ich weiß es nicht" gebe ich offen zu, und erwarte von Elias das er nun seinen gesamten Zorn an mir raus lassen wird. Doch zu meiner Überraschung kommt er mit schnellen schritten wieder auf mich zu und hockt so wie vorher auch wieder vor mir.
„Hast du mich eigentlich nicht verstanden als ich dir sagte das ich es vollkommen ernst mit dir meine? Als ich dir sagte das ich dich zu meiner Frau nehmen möchte egal ob uns ein Kind erwarten würde oder nicht? Verdammt Kim, ich liebe dich, und wenn da drinnen.." er deutet auf meinen Bauch „ein Lebewesen wachsen wird, für das wir beide verantwortlich sind dann möchte ich von Anfang an dabei sein dürfen" mir war wirklich nicht bewusst wie ernst Elias alles nimmt, wie sehr er sich all der Verantwortung stellen möchte, ich habe dabei nur an mich selber gedacht, habe mir meine Hoffnungen und Ängste ganz alleine ausgemalt, nicht einmal dachte ich daran wie es Elias ergehen könnte, wenn ich vom Arzt komme und sage das ich Schwanger bin. Wir haben es von Anfang an, zusammen im Kopf, da kann ich unmöglich alleine weiter machen.

„Es tut mir so leid" ist das einzige was ich gerade erst mal raus bekomme. Elias wird sofort weicher, ich weiß nicht den genauen Grund warum ich ihn nichts sagte, aber Elias hat recht er sollte von Anfang an dabei sein dürfen. Selbst wenn sie sagt das ich es nicht bin, das ist trotzdem der Anfang, der Anfang unserer Zukunft.
„Dir muss gar nichts leid tun, ich hätte mich einfach besser ausdrücken müssen, ich hätte dir direkt sagen sollen, das ich dabei sein möchte, ich will nicht das du das alleine durch machst, wenn es doch uns betrifft" in seiner Stimme liegt der Frieden, alles was er sagt ist die Wahrheit, ich weiß das Elias mich mehr liebt als alles andere.
„Mir macht es nur Angst, das alles so schnell geht, es steht noch nicht fest ob ich schwanger bin oder nicht, aber dann fällt das Wort heiraten, nicht das ich dafür nicht bereit wäre, ich male mir einiges in meinem Kopf aus, doch das passiert alles viel schneller als ich es je für möglich gehalten habe"
„Auch das tut mir leid, ich habe dir nicht nur das Angebot gemacht an meiner Seite zu sitzen nein, ich habe dir quasi schon einen Antrag gemacht, weil du dafür nun mal meine Frau sein musst, aber so sollte es nicht gemeint sein"
„Ehrlich gesagt, habe ich schon längst eine Vorstellung von meinem Kleid, und ich habe mir Gedanken gemacht wer mir zum Altar führen sollte" ich schmunzele und Elias tat es mir gleich. Mit so einem Satz hat er nicht gerechnet „oh und mit Kimberly Black, gebe ich mich voll und ganz zufrieden" lege ich noch drauf. Elias fängt an zu lachen.
„Das wird das schwierigste für mich sein, nicht mehr Mrs Sablon zu rufen wenn ich scharf auf dich bin, doch der Gedanke Mrs Black zu rufen macht mich irgendwie an" ich öffne weit den Mund, und stupse ihn leicht an der Schulter
„Du bist irre" er grinst mich an, und kommt näher zu mir, unsere Nasenspitzen berühren sich, das jagt mir direkt wieder eine Gänsehaut.
„Irre scharf auf deinen süßen Hinten" ich verdrehe die Augen, und grinse dabei, dann landen seine wundervollen Lippen auf meine.

Mein neuer Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt