save the day

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Den heutigen Oneshot würde ich gerne jemandem widmen: Er ist für @DarkSnow185, weil du die Erste Person warst, die meiner Geschichte einen Stern gegeben hat und einen Kommentar dagelassen hat. Danke! Das hat mir wirklich den Tag gerettet!

Tony hatte einen schlechten Tag gehabt. Nicht einen ein bisschen schlechten Tag, eher einen verdammt nochmal beschissen schlechten Tag, an dem einfach alles schief läuft, was überhaupt schieflaufen kann. Es hatte schon mal damit angefangen, dass er um vier Uhr morgens schreiend aus einem Alptraum aufgewacht war. 

Alpträume an sich war er gewohnt, doch so schlimm wie dieser war es schon lange nicht mehr gewesen. Er hatte davon geträumt, dass Peter gestorben war. Es war seine Schuld gewesen. Peter war entführt worden, um ihn zu erpressen, doch er hatte gedacht, dass er die Entführer überlisten konnte. Er hatte herausgefunden, wo Peter war und war als Ironman dorthin geflogen. Er hatte es auch tatsächlich geschafft, die Entführer auszuschalten. 

Als er dann jedoch bei Peter ankam, hatte dieser ihn angeschrien, auf keinen Fall näher zu kommen. Tony hatte nicht auf ihn gehört und war auf den Jungen zugestürmt. Dann war irgendetwas explodiert, direkt neben Peter. Tony selbst war durch seine Rüstung geschützt gewesen, doch Peter nicht. Als Tony bei ihm angekommen war, war dieser blutüberströmt gewesen, und man hatte ihm seine Schmerzen ansehen können, obwohl er versucht hatte, sie zu unterdrücken. 

Tony hatte gewusst, dass es zu spät war. Selbst mit Peters Metabolismus konnte er das unmöglich überleben. Er hatte alles versucht, doch es hatte nichts gebracht. Er war neben dem leblosen Körper des Teenagers zusammengebrochen, hatte geschluchzt und Peter angefleht, zu ihn zurückzukommen, doch dieser hatte nur weiterhin mit toten Augen, die ihn nie wieder voller Lebensfreude anfunkeln würden, ins nichts gestarrt. 

Er war schluchzend aufgewacht, am ganzen Körper zitternd. Er sah immer noch jedes Mal, wenn er die Augen schloss den schmalen, blutüberströmten Körper und die toten Augen des Jungen, den er inzwischen als so etwas wie seinen Sohn ansah. Obwohl er unglaublich müde gewesen war, immerhin war es vier Uhr nachts, und er war erst um zwei ins Bett gegangen, hatte er sich nicht mehr getraut zu schlafen. 

Er hatte Angst vor den Bildern gehabt, die mit Sicherheit wieder seine Träume beherrscht hätten. Also war er aufgestanden und in die Küche gegangen, um sich eine große Tasse Kaffee zu machen. Das war zumindest der Plan gewesen. Ein schöner, warmer, schwarzer Kaffee, so wie jeden Morgen. Doch natürlich musste ausgerechnet heute die verdammte Kaffeemaschine kaputt gehen. Wozu war man denn bitte ein verdammtes Genie, wenn man nicht mal die verkackte Kaffeemaschine reparieren konnte, weil man Ersatzteile dafür braucht? 

Also war er ohne Kaffee und dementsprechend müde in seine Werkstatt gegangen, so wie er es immer tat, wenn er einfach nur alles um sich herum vergessen wollte. Das hatte auch geholfen, zumindest kurzzeitig. Doch gegen acht Uhr morgens hatte er eine Nachricht auf sein Handy bekommen. Sie war von Peter gewesen. „Mr Stark, es tut mir leid, aber ich kann heute nicht kommen, May ist krank, und ich soll für sie ein paar Dinge erledigen." Danach war seine Laune so richtig im Keller gewesen. Sogar noch unter dem Keller. 

Die gemeinsame Zeit mit Peter, die sie jeden Freitag im Labor verbrachten, war das einzige gewesen, worauf er sich heute gefreut hatte. Aber so viel Glück war ihm heute natürlich nicht gegönnt. Es tat ihm leid, dass May krank war, das tat es wirklich, und doch erwischte er sich selbst dabei, sie innerlich dafür zu verfluchen, ihm seiner gemeinsamen Zeit mit Peter zu berauben. 

Er hatte alles versucht, um seine Laune zu verbessern. Er hatte seine Musik voll aufgedreht und sich in seiner Arbeit vergraben, doch das Einzige, was ihm das eingebracht hatte, war Kopfschmerzen. Er hatte seinen Ironmananzug angezogen und war ein wenig umhergeflogen, da ihn das normalerweise immer gut ablenken konnte, doch das hatte wieder die Bilder seines Traumes hervorgerufen. Peter, blutüberströmt, bewegungslos. Wegen ihm. Also hatte auch das Fliegen hastig abgebrochen. 

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