So tired 5/10

540 44 100
                                    

Hey!!! Hier bin ich wie versprochen wieder mit dem nächsten Teil- Teil fünf dieser reihe!

Dieses Mal auch fast ohne vorgelaber: enjoy!

TW: in den Kommentaren bei diesem Absatz

Peter saß zusammengerollt auf seinem Bett, eine Decke um seine Schultern geschlungen. Doch trotzdem war ihm kalt, eine Kälte, die aus seinem inneren herauszudringen schien. Er hatte seine Arme um seinen eigenen Körper geschlungen, als könnte er damit die Leere füllen, die er in seinem Inneren spürte. Die Einsamkeit, die sich dort breitgemacht hatte, als May gegangen war.

Heute hatte sie sich zum ersten Mal weniger erdrückend angefühlt. Während er mit diesen freundlichen, offenen... guten Menschen beisammengesessen und gespielt hatte, als wären sie eine Familie, hatte es sich endlich wieder angefühlt, als wäre er nicht alleine.

Doch jetzt, wo er wieder alleine in diesem Zimmer saß, kam alles wieder zu ihn zurück. Denn im Endeffekt war er immer noch alleine. Klar, sie hatten sich alle mühe gegeben, dass er sich willkommen fühlte, dass er einbezogen war und sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen fühlte, doch im Endeffekt gehörte er nicht dazu. Er hatte genau sehen können, wie gut diese vier Menschen zusammenpassten. Sie waren ein eingespieltes Team, Peter konnte die enge Verbindung, die Liebe  zwischen ihnen spüren.

Sie waren eine Familie, von der Peter kein Teil war, auch wenn sie es so scheinen lassen wollten. Er gehörte hier nicht her. Er sollte gehen, das wusste er. Menschen, die ihm zu nahe kamen, tendierten dazu, zu sterben, und das wollte er dieser wundervollen Familie auf keinen Fall antun. Und doch stieg die Übelkeit in ihm auf, als er daran dachte, in die leere Wohnung in Queens, in der die Abwesenheit von May in jeder Ecke zu spüren war, zurückzukehren. Es war egoistisch, doch er wollte hier nicht weg. Er wollte, konnte nicht wieder so alleine sein.

Er schniefte leise. Wie sehr er sich wünschte, May wäre hier. Und er fühlte sich grauenhaft deswegen, immerhin war May weg, um sich ihren Traum zu verwirklichen. Sie war glücklich, bekam endlich das Leben, das sie sich immer verdient hatte. Und doch wünschte sich Peter nichts mehr, als seine Tante zurückzuhaben und von ihr in eine ihrer wundervoll warmen Umarmungen gezogen zu werden, in denen er sich immer so sicher, so geliebt gefühlt hatte.

Er wollte einfach nur sein altes Leben zurück, die Zeit, in der noch nicht alles so kompliziert gewesen war. Als er nur die freundliche Spinne aus der Nachtbarschaft gewesen war, mit seinen zwei Freunden und seiner Tante. Vor der ganzen Katastrophe mit dem Vulture und Tony, bevor die Schlaflosigkeit begonnen hatte.

Peter schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, dass es Mays Arme anstatt seiner eigenen waren, die sich um ihn geschlungen hatten, doch er konnte sich nicht überzeugen. Niemand konnte so gut umarmen wie May.

Kraftlos ließ er sich rücklings in die Kissen fallen und blickte starr an die Decke. Seine Hände tasteten nach einem Kissen, um das er seine Arme schlingen konnte. Vielleicht würde er ja heute einschlafen können, ausnahmsweise einmal problemlos in die gnädige Taubheit eines traumlosen Schlafes gleiten. Doch er glaubte selbst nicht daran.

Er wusste nicht, wie lange er so bewegungslos auf dem Bett lag und an die Decke starrte, und darauf wartete, dass die Müdigkeit, die er nicht mehr loszuwerden schien, ihn überwältigte. Doch egal wie müde er war, der Schlaf kam nicht. Es fühlte sich an, als wäre ein riesiges schwarzes Loch in seinem Inneren, das alle Wärme, alles Glück, alles positive aus ihm heraussog, bis nichts als eine gähnende, kalte Leere in ihm zurückblieb, die fast noch schlimmer war, als Schmerz.

Peter wurde erst aus diesem Zustand der lähmenden inneren Leere gelöst, als es an der Tür klopfte. Peter blinzelte einige Male, als wäre er grade aus einem langen Schlaf aufgewacht und müsste erst wieder in der Realität ankommen, und irgendwie war es auch so. Oh wie sehr er diese Leere hasste, wie sehr er sich selbst dafür verfluchte, dass es ihn so sehr aus der Bahn warf, doch es war einfach so verdammt schwer, sich ewig alleine zu fühlen. Dabei war er überhaupt nicht alleine, er hatte immer noch Ned und MJ, und inzwischen anscheinen auch noch diese chaotische, wundervolle Familie, doch bei seinem Gehirn schien das noch nicht angekommen zu sein.

Spiderman OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt