Spiderman Oneshots

Peter meets Nat

Äh... ja. Der hier ist irgendwie sehr anders geworden als geplant, aber was soll man machen, mein Gehirn ist eben weird. Was Solls.

Wütend wischte sich Peter die Tränen aus dem Gesicht. Was für ein absoluter Scheißtag. Er würde so gerne einfach normal zur Schule gehen können, einfach er selbst sein, sein Ding machen, mit seinen zwei Freunden rumhängen und sich im Unterricht langweilen. Es könnte so entspannt sein.

Aber nein, die Hälfte seiner Klassenkameraden war verdammt konservativ und hielt stur an ihren Vorstellungen von was ein Junge tun durfte und was nicht fest. Er hatte so was von die Nase voll davon! Warum konnte er nicht einfach er selbst sein?

Was war denn dabei, mit ein bisschen Make-up in die Schule zu kommen? Es war doch nur Liedschatten, ein bisschen Wimperntusche und ein Liedstrich! Warum sollte das ihn weniger männlich machen als seine Klassenkameraden?

Er hasste diese ewige toxische Maskulinität, die endlosen Erwartungen, die damit kamen, ein bestimmtes Geschlecht zu haben. Er war ein Junge und mochte Make-up! Das machte ihn weder Schwul noch irgend etwas anderes als ein Mann! Nicht, dass er etwas gegen das Schwul sein oder irgendjemanden in der LGBTQI2AP+ Community hatte, doch es war einfach nicht er, und er hasste es, dass sein Gender und seine sexuelle Identität nur anhand ein wenig Farbe in seinem Gesicht angenommen wurde. Denn er war nicht Schwul und er war nichts anderes als ein Junge.

Er war ein Junge und Aroace, warum konnten sie ihn nicht einfach als das sehen und akzeptieren, was er war? Es war doch nun wirklich nicht so schwer, und er sah seiner Meinung nach wirklich gut in Make-up aus! Doch Flash hatte ihm das verdorben.

Er konnte die blauen Flecken auf seinen Rippen immer noch bei jeder Bewegung spüren, auch wenn sie dank seiner verbesserten Heilung schon fast vollständig verblasst waren. Doch schlimmer als seine Taten hatten seine Worte wehgetan.

Er wusste, er sollte nicht auf sie hören. So etwas sollte er sich von niemandem kaputt machen lassen. Doch das war leichter gesagt als getan, denn natürlich tat es weh. Natürlich fühlte er sich jetzt echt scheiße. Er hatte sich mal wirklich schön gefühlt, was wirklich nicht oft vorkam, und dann war Flash gekommen und hatte ihm das kaputt gemacht.

Und so stand Peter jetzt mit vom Weinen verquollenem Gesicht vorm Spiegel. Allerdings nicht, um wie man das vielen hat erwarten könnte sein Make-up abzuwischen. Nein, er hatte dafür eindeutig zu viel Zeit hinein investiert und sah darin zu gut aus.

Stattdessen stand er nun schon seit fast Zwei Stunden vor dem großen Spiegel im Workout-Raum und trainierte. Doch Peter machte kein normales Workout, das würde ihn nicht von dem heutigen Tag ablenken können. Stattdessen hatte er sich seine Spitzenschuhe angezogen und übte Grand Jetés, einen Sprung, an dem er schon seit einiger Zeit arbeitete.

(Ich habe mal wieder einfach gegoogelt, was schwere Ballett moves sind und das hier kam raus... sieht anscheinend so aus
https://youtu.be/Qm4V1FKlL_0 )

Doch er kam langsam seinem Ziel näher. Seine Form hatte sich enorm verbessert, nur an der sanften Landung musste er noch ein wenig arbeiten, sie war ihm noch etwas zu umelegant.

Erneut wischte er sich die Nässe aus dem Gesicht. Dann atmete er tief durch und stellte sich wieder in Startposition, um es erneut zu versuchen.

Er begann mit einer Glissade, sprang ab, drehte sich einmal elegant in der Luft, während seine Beine in der Luft einen beinahe perfekten Spagat bildeten. Sanft landete erst sein eines, dann sein anderes Bein auf dem Boden, und ein Lächeln breitete sich unwilllkürlich auf seinem Gesicht aus, auch wenn seine Wangen immer noch feucht von Tränen waren.

Das war gut gewesen! Der beste Grand Jeté, den er je gemacht hatte! Sein Grinsen erstarrte jedoch, als hinter ihm eine Stimme ertönte. „Das war gar nicht schlecht! Du hast eine gute Form!"