6.|Nächtliche Besuche

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Avery

Ich habe Sie seufzend angeguckt und wollte ihr grade antworten, als es an der Tür geklingelt hat. Wer ist das denn jetzt?

»Bestimmt hat er dich vermisst und musste dich umbedingt noch mal sehen.« Sagte Sie grinsend während wir zur Tür liefen. Da unsere Tür keinen Spion hatte, habe ich die Tür leicht geöffnet und musste grinsen, als ich gesehen habe wer vor mir steht.

»Auf jeden Fall wurde ich sehr vermisst.« Flüsterte ich ihr zu, während ich dir Tür ganz öffnete. Die alte Dame, die ein Stockwerk unter uns wohnt stand vor mir und guckte mich wütend an.

Ich habe Sie trotzdem angelächelt und fragend angeguckt. Da Sie bei uns geklopft hatte. »Habt ihr Gören mal auf die Uhr geguckt? Es ist Mitternacht.

Ich höre euch bis nach unten. Müsst ihr die Türen immer zuschlagen? Könnt ihr Sie nicht mal ganz normal schließen.

Ich und Mr. Kitycat versuchen zu schlafen und eure nächtlichen Randalen hindern uns daran. Ich hatte dem Vermieter ja gesagt, das er die Wohnung nicht an Jugendliche vermieten soll, aber er wollte ja nicht hören.«

Sie hat uns beide böse angefunkelt und wir haben versucht uns unser Lachen zu verkneifen. »Es tut mir sehr leid Mrs. Hamington, dass wir Sie und Mr. Kitycat gestört haben. Das war natürlich nicht beabsichtigt. Wir werden versuchen nicht mehr so viel krach zu machen.«

»Das will ich auch hoffen. Beim nächsten mal rufe ich die Bullen.« Sie hat mit ihrem Stock rum gefuchtelt und ist dann wütend davon gestampft.

Nichtmal eine Sekunde nachdem die Tür zu war sind wir in Gelächter ausgebrochen. »Mr. Kitycat?« sagte Prudence lachend.

Nach einer kurzen Zeit habe ich mich dann wieder beruhigt. »Wir sollten wirklich leiser sein, bevor Sie noch wirklich die Bullen ruft.«

Sie hat mir lachen zugenickt und sich dann auch beruhigt. Wir sind wieder zusammen in mein Zimmer gelaufen und ich habe mir meinen Pyjama wieder raus gesucht.

Prudence hat sich in der Zeit auf mein Bett gesetzt. Was natürlich wieder quietschte. Das ding war so alt, ich frage mich wann das wohl zusammenbrechen wird.

Ich habe mich schnell umgezogen. Vor Prudence war mir das nicht peinlich. Wir ziehen uns immer um in der Gegenwart von dem anderen. Sie hat mich schon schlimmer aussehend gesehen.

»Und?« fragte Sie.

»Was und?« Ich hatte wirklich keine Lust darüber zu reden und habe mich blöd gestellt.

»Ach komm. Du weißt was ich meine. Wie war dein Date?« Sagte Sie nun.

Ich habe Sie böse angefunkelt und mir einen Dutt gebunden. »Du hattest ein Date! Nicht ich! Ich musste mit ihm nur die Zeit totschlagen, damit ihr beiden mal endlich etwas Zeit für euch habt.

Es war okay. Wir sind in ein Pub etwas die Straße runter gegangen. Seine Freunde waren da. Mit Lev habe ich nicht gerade viel geredet. Dieses Arschloch wollte mich erst nicht mal mitnehmen.

Naja dafür waren seine Freunde alle ziemlich nett. Ich habe mich die meiste Zeit mit ihnen unterhalten. Wir haben sogar mit denen die Nummern ausgetauscht. Einer von ihnen geht auf unsere Uni.

Sie meinten ich sollte beim nächsten mal umbedingt auch wieder kommen. Wusstest du das Lev ein Spanier ist? Also alle seine Freunde sind Spanier und die meinten halt, das er auch einer ist.

Ach ja und ich habe zum ersten mal einen Shot getrunken die Jungs haben mir gezeigt wie man tanzt. Naja eher gesagt haben Sie es versucht und Lev hat mir gezeigt, wie man einen Jungen antanzt. Wie war dein Date so?«

Sie hat mich mit großen Augen angeguckt und total geschockt geguckt. Bei ihrem Anblick musste ich grinsen. »Da hast du ja definitiv mehr erlebt als ich. Du hast getanzt?! Ich meine so richtig in einem Pub auf der Tanzfläche und kein schnöseliger langsamer Tanz?

Wow. Ich glaube ich habe dich noch nie tanzen gesehen, außer auf diesen Gala's bei diesen förmlichen Liedern. Und du hast getrunken?«

Sie hat mich gespielt traurig angeguckt und eine imaginäre Träne weg gewischt. »Du wirst so schnell erwachsen.«

Ich habe kurz gelacht und bin dann ins Bad gegangen. Da habe ich mir ein Abschminktuch raus genommen und meine Wimperntusche weg gemacht.

»Sind seine Freunde auch so heiß wie er?« Sie hat mich neugierig angeguckt.

»Er ist nicht heiß! Sie sahen alle ganz okay aus.«

»Ach Avy. Wenn du ihn nicht heiß findest, dann weiß ich auch nicht was du unter heiß verstehst.«

Ich habe kurz überlegt und mich dann wieder zu ihr gedreht. »Stephen James ist heiß.«

»Okay, da muss ich dir recht geben. Der Mann ist einfach eine andere Liga.«

»Erzähl du mal wie es bei dir war. Du warst diejenige mit dem Date.«

»Erst war es komisch, weil ihr nicht gekommen seid, aber die Stimmung hat sich zum Glück schnell gelockert. Er hat mich die ganze Zeit zum lachen gebracht.

Wir haben etwas gegessen und uns die ganze Zeit Unterhalten. Ich hoffe einfach das er nicht so wie Drake ist, aber ich glaube mal er hat es nicht nötig mir mein ganzes Geld zu klauen und mich dann einfach zurück zu lassen.«

Bei der Erinnerung änderte sich ihre Miene sofort. Drake war ihr Ex-Freund. Sie hatte ihn geliebt und alles für ihn getan, aber er hat Sie nur ausgenutzt.

Er hat ihr ganzes Geld geklaut und ist dann einfach abgehauen, um sich irgendwelche Drogen zu kaufen. Und hat Sie danach nie wieder angerufen.

Ich habe Sie schnell umarmt. »Denk nicht über diesen Idioten nach. Er ist es nicht mal Wert, dass wir grade über ihn reden. Denk an Alex. Er scheint nett zu sein. Vielleicht klappt es ja mit ihm. Lach mal ein bisschen. Das schmollen steht dir nicht.«

Jetzt musste Sie wirklich leicht schmunzeln. Als ich fertig war, habe ich schnell noch mein Gesicht gewaschen und meine Zähne geputzt. Sie hat währenddessen den Klodeckel runter geklappt und sich darauf gesetzt um mir alles genauer von ihrem Date zu erklären.

Als ich fertig war habe ich mich wieder zu ihr gedreht und noch meine Ellenbogen eingecremt. Die sind bei mir immer so trocken.

»Klingt doch bis jetzt alles super. Lass dich einfach nicht so schnell auf ihn ein und lerne ihn erst besser kennen. Aber nachdem was du erzählt hast, ist er schon ein guter Typ.«

Sie hat mir zugenickt und musste schon gähnen. Wir haben uns beide eine gute Nacht gewünscht und sind dann schlafen gegangen.

Ich frage mich, wie ich morgen nur arbeiten soll. Da ich morgen in die Bäckerei muss und nicht zu meinem Kellner Job, muss ich noch früher aufstehen. Um genau zu sein in 4 1/2 Stunden.

Deswegen habe ich mich direkt ins Bett gelegt. Als ich mir meinen Wecker gestellt habe, habe ich eine Nachricht in WhatsApp bekommen. Amando hatte mich wirklich in eine Gruppe hinzugefügt.

Sie hieß 'cinco hermanos y una señorita' Ich hab das im Google übersetzter eingegeben. Das bedeutet anscheinend 'fünf Brüder und ein Fräulein'. Alex hat später dann auch noch Prudence in die Gruppe getan und den namen nochmal geändert. Das da dos Señoritas stand.

Ich habe lächelnd mein Handy weg gelegt und bin nach kurzer Zeit eingeschlafen.

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt