65.|Recht haben

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Avery

»Mit wem schreibst du da und kannst du mir mal bitte beantworten wo du bist? Wir müssen reden!« Kam es jetzt genervt von Lev.

Ich war verwirrt wen ich von den beiden jetzt antworten sollte. »Wa.....? Wieso stellst du überhaupt so viele Fragen Lev. Ich bin einfach wo anders. Alex und Prudence wollten die Wohnung für sich haben und ich bin zu einer Freundin gegangen.«

Es war kurz still. Ich konnte ihn nur Atmen hören. »Schick mir die Adresse. Wir müssen reden. Nur fünf Minuten Avery.«

Ich habe geseufzt und kurz die Augen geschlossen. Wenn er kommt gehe ich dann einfach kurz raus. Er muss ja nicht wissen, wo ich wirklich bin. »Nagut. Ich schick dir die Adresse.« Ohne eine Antwort abzuwarten habe ich aufgelegt.

Die Adresse habe ich ihm daraufhin direkt geschickt und bin ins Bad gegangen. Erstens musste ich auf die Toilette und zweitens wollte ich mich etwas schminken. Ich sehe echt aus wie eine Leiche mit diesen Augenringen.

Was für einen Unterschied etwas Concealer und Wimperntusche doch machen können. Da ertönte schon das Ping von mein Handy.

-Bin da.-

Er ist aber schnell da.

-Okay. Warte ich komme raus.-

Auf dem Weg nach draußen habe ich mich noch dazu entschieden etwas Lipgloss aufzutragen und noch ein bisschen Parfüm auf mich zu sprühen. Heute war es etwas kälter. Es wehte die ganze Zeit, deswegen habe ich meine Arme um mich geschlungen.

Lev stand wie immer ganz cool an sein Motorrad gelehnt und guckte mich monoton an. Jetzt standen wir uns beide gegenüber und keiner sagte etwas. Das ist doch blöd. Ich zitter schon, vor der Kälte.

»Du wolltest doch reden. Also....?« Jetzt hat er kurz gegrinst und mich eine Sekunde länger angeguckt bis er sich aufgerichtet hat. Ohne ein Wort zu sagen hat er seine Jacke ausgezogen und um meine Schulter gelegt. »Lev, ich........«

Diesmal hat er mich nicht ausreden lassen. »Also deine "Freundin" wohnt hier hm?« Er hat mich schmunzelnd angeguckt und und ist gelassen hin und her gelaufen. Was ist jetzt los? Weiß er wem das Haus wirklich gehört? Aber woher soll er das denn wissen?

Seine Jacke wollte ich ihm eigentlich zurück geben, aber die wärme und sein Duft haben mich davon abgehalten. Ich verstehe echt nicht, wie er nicht mit einem T-Shirt frieren kann. Da er seine Arme verschränkt hatte, spannten sich seine Muskeln noch mehr an und er sah noch größer aus als sonst.

»Ja meine Freundin wohnt hier. Wieso betonst du das jetzt so?« Ich habe auf den Boden geguckt, da mir das Lügen unangenehm wurde. Jetzt hat er kurz laut gelacht und sich gegen die Mauer vom Eingang gelehnt.

Dann hat er mit seinem Kopf zur Klingel gedeutet. »Was für ein krasser Zufall, das deine "Freundin" den selben Nachnamen hat wie du.« Scheiße! Ich konnte spüren wie mir die Röte ins Gesicht gestiegen ist.

Ich habe beschämt geguckt, aber dann doch die Augen verdreht um es cool zu spielen. »Ach Avery. Du kannst einfach nicht lügen. Wollen wir jetzt rein? Bevor du noch mehr anfängst zu zittern?«

Er wollte gerade zum Tor als ich mich vor ihn gestellt habe. Jetzt hat er mich verwirrt angeguckt und ich war leicht eingeschüchtert. Er hat mir so eindringlich in die Auge geguckt, dass als ich in seine grauen Augen geblickt habe kurz ein schauer über meinen Rücken gelaufen ist.

»Wieso willst du nicht rein? Ist da jemand den ich nicht sehen soll? Wenn ich dich und deinen neuen Freund störe, sag das ruhig. Ich kann auch gerne wieder gehen.« Er war echt sehr sauer. Das habe ich daran erkannt, dass sein Gesicht sich so angespannt hat.

Man konnte sehen, dass er sich noch zurück gehalten hat. »Wa...Wie kommst du auf so einen scheiß?! Ja das ist das Haus meiner Großeltern. Ich wollte es einfach nicht sagen, weil es scheiße ist das ich überhaupt hier bin. Das heißt nicht, dass ich direkt mit einem Typen zusammen bin!«

Er hat sich etwas entspannt und mich weicher angeguckt. Ich habe die Augen verdreht und geseufzt. Dann bin ich voraus gelaufen und habe ihm das Tor offen gehalten. Er hat erst gezögert, ist dann aber doch gekommen.

Der eigentliche Grund, warum ich nicht wollte das er rein kommt ist, weil ich Angst habe, dass wieder zwischen uns etwas passieren könnte. Neben ihm werde ich immer schwach und ich dachte das würde es verhindern. Ich bin nämlich noch sauer auf ihn.

Als wir dann im Wohnzimmer waren, habe ich ihm seine Jacke zurück gegen und er hat Sie genommen. Sein Blick wanderte die ganze Zeit durch den Raum. Hier waren auch viele Bilder von Meiner Familie und sogar von mir als Kind.

Die waren aber eher peinlich, also habe ich schnell angefangen zu reden, damit er sich die Bilder nicht noch genauer anguckt. »Also worüber wolltest du reden?« Sein Blick wurde von neugierig zu ernst.

Diesmal hat er geseufzt und ist näher zu mir gekommen. »Wieso hast du das gestern gemacht?«

Was ist denn jetzt mit ihm los?! »Wie bitte?! Wieso denn ich? Du hast doch erst mich auf dem scheiß Klo gefickt und bist dann zu dieser Schlampe gegangen um Sie auch noch zu ficken!« Er kann mich echt von 0 auf 100 in nur Sekunden bringen. Er hat sich genervt über sein Gesicht gestrichen.

»Ich habe dir das doch schon erklärt! Ich musste das machen! Verstehst du das? Du wolltest doch das die anderen nichts mitbekommen. Wieso ist das jetzt mein Schuld? Und außerdem habe ich Sie nicht gefickt. Seitdem ich dich kenne ficke ich sowieso keine andere mehr! Ich habe nicht mal Zeit für sowas!

Verdammt! Es wundert dich zwar, aber ich ficke nicht jede dahergelaufene die sich an mich ran macht. Auf so einen Scheiß hab ich echt kein Bock Avery. Was ist deine ausrede? Selbst wenn ich diese Tusse gefickt hätte, wäre es nur für die Nacht gewesen, aber DU hast diese Nummer von dem Typen eingesteckt. Erklär du mal das!«

Innerlich hat es mich zwar beruhigt, dass er Sie nicht gefickt hat, aber er hat mich trotzdem genervt. »Verdammt Lev! Du regst mich grade so auf! Ich habe mit ihm wenigstens nicht rum gemacht!

Du sagst doch immer wieder wir sind nicht zusammen! Dann benimm dich doch auch nicht so! Ja ich habe seine Nummer genommen und werde mich auch vielleicht mit ihm treffen, aber das geht dich nichts an! Frage ich dich nach deinen Weibern? Nein!

Dann lass mich doch endlich mein scheiß Leben leben. Wir ficken doch nur oder?! Ohne Gefühle und den Scheiß wie du es gesagt hast. Ich fühle mich wie eine billige Nutte die du immer wenn du mal Bock hast ficken kannst. Ich hab kein Bock mehr Lev verstehst du das?«

Ich glaube, er wusste selber nicht mehr was er sagen sollte. Er war nicht mehr wütend, es war eher so als ob er keine Kraft mehr dafür hätte. Er hat seine Schultern sinken lassen und hat mich traurig angeguckt.

»Du hast Recht.« Hat er leise gesagt. »Wie bitte?« Was ist denn jetzt los. Er hat mir noch nie Recht gegeben. Ich war sichtlich verwirrt.

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt