71.|Das Geständnis

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Avery

Sie war damals bei Lev zu Hause, als ich nach der Übergabe des Geldes zu ihm wollte. Was für ein perfekter Zeitpunkt um aufzutauchen.

»Ehm......Hey. Ist Lev da? Ich hatte letztes mal hier etwas vergessen und wollte es gerne abholen.«

Wow. Wie oft war die denn hier? Sie hat die ganze Zeit auf ihrem Kaugummi rum gekaut und mich wartend angeguckt. Ich habe mich umgedreht und Lev wütend angeguckt.

Er hat geseufzt und genervt geguckt. »Klar doch! Er ist direkt hier. Ich muss dann los, euch beiden noch viel Spaß.« Habe ich mit einem erzwungenem lächeln gesagt und bin dann einfach runter gelaufen.

»Avery! Hör mir doch wenigstens zu bevor du gehst!« Hat er mir hinterher geschrien, aber da bin ich schon runter gelaufen. Wie mich das wieder aufregt.

Indirekt habe ich diesem ganzen Blödsinn zwar zugestimmt, aber ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich die Zeit für andere noch findet. Mit sowas komme ich echt nicht klar, aber ich weiß genauso wenig wie ich mich von ihm fern halten soll.

Ich bin zur Bushaltestelle gelaufen und habe genervt auf meinen Bus gewartet. Zum Glück kommt der gleich. »Avery!« hat jemand hinter mir geschrieen.

Das ist jetzt nicht sein ernst oder?! Ich bin so wütend und verletzt gleichzeitig, dass ich platzen könnte. »Was Lev? Was?! Willst du mir jetzt erzählen wie oft du was mir ihr hattest? Oder wie viele andere es noch gibt?«

Er sah genauso genervt aus wie ich. »Du hörst mir ja nicht mal zu! Nein! ich hatte nichts mit ihr! Ob du es nun glauben willst oder nicht! Sie ist eine Freundin von Lilly und hat letztens bei uns geschlafen.

Da Sie nichts dabei hatte, hat ihr Lilly was von mir gegeben. Es kann sein das Sie sich an mich ran macht, aber ich will nichts von ihr verdammt! Eigentlich hatten wir doch ausgemacht, dass dich sowas nichts angeht. Genauso wie mich deine Sachen nichts angehen. Keine Beziehung und keine Gefühle Avery.«

Ich konnte schon spüren wie mir die Tränen hochkamen. Ihn konnte ich in diesem Moment garnicht einschätzen. Er sah irgendwie wütend aus aber auch gleichzeitig erschöpft. Nichtmal in meine Augen konnte er sehen. Er hat die ganze Zeit den Boden hinter mir angestarrt.

»Was soll ich denn machen verdammt?! Nicht jeder ist so Gefühlskalt wie du Lev! Ich...... Ich kann das nicht. Du machst mich kaputt. Ich kann einfach nicht mehr.« habe ich gesagt und versucht dabei meine Tränen zu unterdrücken.

Was mir aber misslungen ist. Mir liefen schon ein paar Tränen über die Wange. »Was soll dass jetzt heißen? Willst du wieder den Kontakt zu mit abbrechen, um dann wieder irgendwann anzukommen, weil du es nicht aushä.......«

Ich konnte mir diesen Blödsinn nicht mehr anhören und musste ihn unterbrechen. »Das bedeutet, dass ich mich in dich verliebt habe, verdammt nochmal!« Jetzt konnte ich die Tränen garnicht mehr aufhalten und habe mich selber davor erschreckt, was ich grade gesagt habe.

Lev war wie versteinert und hat mich geschockt angeguckt. Keiner von uns beiden hat auch nur einen Ton von sich gegeben. Gerade als es so schien, dass Lev sich wieder gefangen hat, ist mein Bus gekommen.

Ich hatte gerade einen Fuß rein gesetzt als er wieder gesprochen hat. »Avery ich......Du weißt das, dass nicht geht. Wieso sagst du jetzt so einen Mist. Wir können nicht.......also ich könnte niemals mit dir........«

Dann bin ich einfach eingestiegen und habe ohne ihm einen Blick zu würdigen mich nach hinten gesetzt. Das wars dann wohl. Was habe ich da eben getan? Wieso habe ich ihm das gesagt? Jetzt habe ich ihn selber von mir vertrieben.

Die Tatsache zu realisieren, dass ich ihn grade verloren hatte war grade so schmerzhaft, dass ich einfach im Bus angefangen habe zu weinen. Wieso ist er nur so? Oder wieso bin ich überhaupt nur so dumm gewesen und habe mich darauf eingelassen?

Da ich keine Lust hatte weiter von den anderen Menschen im Bus angestarrt zu werden, bin ich einfach an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und bin den rest gelaufen. Der weg hätte mit dem Bus 1 stunde gedauert also hat es doppelt so lange gedauert, da ich ja gelaufen bin.

Das habe ich aber grade echt gebraucht. Nach einer weile hatte ich mich dann beruhigt. Es ist schon echt dunkel geworden und kalt ist mir auch. Es kamen keine Tränen mehr. Es war so, als ob ich mich ausgeheult hätte und keine Tränen mehr in mir wären.

Der stechende Schmerz in meiner Brust machte mir das atmen schwer. So etwas hatte ich noch nie zuvor gefühlt. Ich konnte mir schon die blöden Fragen von Prudence vorstellen. Ich weiß, dass sie es nur gut meint, aber ich hatte grade echt keine Worte.

Ich fühle mich einfach wie ein Wrack. An irgend einer Ecke hatte ich mich auf dem Weg auch noch übergeben. Morgen wollten wir mit der ganzen Truppe auch noch was unternehmen. Da kann ich auf keinen Fall auftauchen.

Ich will und kann ihn jetzt auf keinen Fall sehen. In der Sekunde in der er mich ganz kurz ansehen würde, würde ich zusammenbrechen. Wo ist nur mein verdammter Schlüssel? Grade als ich in meiner Tasche danach gewühlt hatte, wurde ich auf einmal von hinten gepackt.

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt