Avery
Ich habe mich von den beiden verabschiedet und bin los gegangen. So konnten die beiden sich außerdem mal etwas alleine Unterhalten.
Ich war jetzt schon seit zwei einhalb Stunden hier und trainierte. Meine Muskeln brannten wie Feuer und sehnten sich nach einer Pause, aber wie sagt man so schön? Wer schön sein will muss leiden.
Auf einmal sind Alex und Lev rein gekommen. Ich war etwas weiter hinten auf dem Laufband. Die beiden Schienen über etwas zu diskutieren. Da ich nicht wollte, dass die beiden mich sehen, habe ich schnell mein Laufband angehalten und wollte zur Umkleide laufen, als mich Alex erkannt und zu sich gerufen hat.
Verdammt! Ich habe ihm zugelächelt und gewinkt. Lev habe ich dabei nicht mal angesehen. Ich wollte gerade einfach weiter laufen als Alex zu mir rüber gekommen ist.
»Hey, ich wusste garnicht, dass du hier auch trainierst. Prudence hatte mir geschrieben das ihre Mutter heute kommen würde.« Sagte Alex.
»Ja die Mutter ist auch da. Prudence ist mit ihr zu Hause. Ich bin alleine gekommen.«
Er hat mir verständlich zugenickt und mit der Wasserflasche in seiner Hand rumgespielt. »Komm mit. Lass uns zusammen trainieren. Das macht bestimmt mehr spaß als alleine.«
Er hat mich so freundlich angeguckt, da würde es mir Leid tun ihn abzuweisen. Deswegen habe ich mir schnell eine Ausrede überlegt.
»Oh...Ich bin schon etwas länger hier. Ich wollte gerade zur Bar hier und mir etwas zu trinken holen. Ihr könnt ja schon mal trainieren. Vielleicht sieht man sich ja nachher noch mal.«
An der Bar hier wurden Proteinshakes usw. verkauft. Halt nur gesundes Zeug. Er hat eine Abwertende Bewegung gemacht und Lev zu sich gerufen. »Wir kommen mit dir. Ich wollte sowieso den neuen Shake von denen ausprobieren.«
»Ich....eh.....« Auf die schnelle ist mir keine andere Ausrede eingefallen und er hat mich einfach mit gezogen. Wir haben uns alle einen Shake bestellt und uns kurz an den Tresen gesetzt.
Hier waren so kleine Bar-Hocker. Ich saß genau zwischen Lev und Alex. Na toll! Ich habe mich die ganze Zeit zu Alex gedreht und Lev habe ich nicht angeguckt.
Irgendwie fühlte ich mich die ganze Zeit unwohl. Ich hatte nur meine Sportklamotten an und die bedeckten gerade nicht viel. Und das Lev genau hinter oder eher gesagt neben mir saß, machte es nicht besser.
Ich wusste auch so schon, dass ich zugenommen habe, da braucht er mich nicht auch noch so blöd anzustarren. Eigentlich wollte ich gar keinen Shake.
Die geben hier einem immer zu große Becher. Und dann müsste ich das wieder auskotzen. Die Jungs hatten schon ihr halbes Glas leer getrunken und ich habe gerade mal drei Schlücke getrunken. Gezwungenermaßen.
»Freust du dich schon auf deinen Geburtstag?« Habe ich ihn gefragt, während ich verträumt meinen Shake umgerührt habe.
»Auf den Geburtstag selber nicht. Wenn du es so siehst, werde ich ja nur ein Jahr älter, aber ich freue mich darauf mit meinen Freunden zu feiern.«
Ich habe ihn leicht angegrinst und noch einen Schluck genommen. Bei jedem Schluck wurde mir noch etwas schlechter.
Ich habe das Glas von mir weg geschoben und bin aufgestanden. »Ich gehe kurz auf's Klo. Ihr könnt ja schon mal anfangen zu trainieren. Ich komm dann auch gleich.«
Er hat mir zugenickt und ist aufgestanden. Ich bin schnell ins Klo gegangen und habe die Tür hinter mir abgeschlossen. Als auch der letzte Rest von dem Shake draussen war, bin ich raus und habe meine Hände und meinen Mund ausgewaschen.
Ich habe meinen Handrücken auf meinen Mund gelegt, weil fast wieder alles hoch gekommen währe. Dann bin ich raus aus dem Klo, weil ich etwas frische Luft gebraucht habe und bin fast in Lev rein gelaufen.
Er hat eine Augenbraue gehoben und mich seltsam gemustert. Ich habe direkt meine Hand weg genommen und ihn genauso ernst angeguckt.
»Was hast du da drin gemacht?« Hat er mich gefragt und seine Arme vor der Brust verschränkt. Ich habe ihm nachgemacht und auch meine Arme verschränkt.
»Das was man halt auf einem Klo macht! Ich weiß ja nicht was du sonst da drin machst.« Ich habe die Augen verdreht und wollte an ihm vorbei gehen, aber er hat mich am Arm fest gehalten.
Scheiße! Er soll mich nicht anfassen! Das ist garnicht gut. Wir standen uns auf einmal wieder sehr nah. Meiner Meinung nach zu nah. »Ich meine es ernst Avery. Du hast doch nicht........«
Dieses Mal habe ich ihn nicht ausreden lassen und habe ihm meinen Arm entrissen.
»Fass mich einfach nicht an! Außerdem, was geht dich das denn an, was ich mache? Du hast doch sogar selber gesagt das ich es machen soll. Jetzt tue nicht so, als ob es dich interessieren würde!«
Ich konnte die Wut in seinen Augen erkennen. Er ist einen Schritt auf mich zugekommen und hat mich böse angefunkelt. »Bist du jetzt komplett gestört oder was?! Was machst du für eine Scheiße! Du weißt ganz genau das ich dass ........«
Auf einmal stand Alex neben uns und guckte uns fragend an. » ist hier alles gut bei euch?« Fragte er besorgt.
Ich habe weiterhin Lev böse angefunkelt und Alex geantwortet. »Alles gut. Ich habe Lev nur gerade gesagt, dass es mir schlecht geht und ich nach Hause gehe.«
Lev hat ungläubig seinen Kopf geschüttelt und nichts dazu gesagt. »Oh schade. Soll ich dich kurz fahren?«
Der Typ ist einfach zu nett. Ich habe mich zu ihm gedreht und ihn angelächelt. »Nein danke. Ich jogge dann nach Hause. Die frische Luft wird mir gut tun.«
Er hat geschockt geguckt und eine Augenbraue gehoben. »Wenn du von hier aus zu euch läufst, dauert das doch ein einhalb Stunden!«
Ich habe mit den Schultern gezuckt. »Ich weiß. Wird mir schon nicht weh tun. Wir sehen uns. Ich gehe mich dann mal umziehen.« Er hat mich perplex angeguckt und mir zum Abschied zugewinkt.
Ich habe ihm auch zugewinkt und bin in die Umkleide gelaufen. Als ich fertig war und raus gekommen bin, habe ich Lev am Boxsack gesehen.
Er hat so sehr auf dieses Ding eingeschlagen, dass ich geglaubt habe, dass es gleich auseinander fällt. Oder von der Decke abfällt. Er hat mit seinen Kopfhörern Musik gehört und sah richtig wütend aus.
Ich hoffe er erzählt keinem was er vorhin erfahren hat. Bevor er mich sehen konnte, bin ich schon abgehauen.
Die Leggins habe ich an gelassen, da die bequemer war beim Joggen, aber über den Sport-Bh habe ich noch ein T-Shirt angezogen. Als ich dann meine Kopfhörer drin hatte, bin ich los gelaufen.
Außer puste und total verschwitzt bin ich zu Hause angekommen und direkt unter die Dusche gegangen. All meine Muskeln brannten und taten weh, aber es war ein gutes Gefühl. Denn dadurch wusste ich, dass ich abnehmen würde.
Als ich mich nach der Dusche gewogen habe, habe ich gesehen, dass ich drei Kilo abgenommen hatte. Es waren zwar gerade mal zwei Tage, aber zu wenig meiner Meinung nach.
Da ich jetzt wirklich nichts mehr mit diesen Schmerzen hinkriegen würde, habe ich mich in mein Bett gelegt und meine Serien geguckt.
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A.💫
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The hell I came from
RomanceAvery ist ein einfaches Mädchen, was in einer für Sie falschen Welt leben musste. Daher hat Sie sich dazu entschlossen, mit ihrer besten Freundin in eine WG zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Weit weg von ihrer dunklen Vergangenheit. Mit zwe...