70.|Positiv oder negativ

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Avery

Das einzige woran ich noch denken konnte war der scheiß Schwangerschaftstest den ich morgen noch machen wollte. Oh Gott bitte lass ihn negativ sein. Mit dem Gedanken bin ich dann irgendwann in einen Tiefschlaf verfallen.

Am nächsten morgen bin ich mit einem komischen Gefühl aufgewacht als ob ich keine Luft mehr kriegen würde. Gezwungener maßen habe ich meine Augen geöffnet und stöhnend an mir runter geguckt.

Lev lag mit seinem Kopf auf meinem Bauch und hatte einen Arm um meine Hüfte geschlungen. Er hatte mich so fest umklammert, dass ich schon schwer Luft bekommen habe. Ich musste grinsen und habe ihm durch seine Haare gestrichen.

Er hat genervt geknurrt und hat sich noch näher an mich geschmiegt. »Willst du denn nicht aufstehen mein kleiner Teddybär.« Habe ich lächelnd gesagt.

»Mh Mhh.« Murmelte er. Das soll dann wohl nein heißen. »Aber ich kriege echt schlecht Luft auf diese Art und Weise.« Habe ich gesagt. Er hat sich seufzend von mir runter gerollt und ich habe erleichtert durchgeatmet.

Dann hat er sein Kopf unter mein, naja sein T-Shirt gesteckt und gejammert. »Hier ist es doch so schön ich will nicht aufstehen.« Meint er. Er ist dabei mit seinen Händen meine Seiten auf und ab gestrichen.

»Lev hör auf! Das kitzelt! Hahahhahaha.« Ich bin echt kitzelig und das er jetzt angefangen hat mich dort noch zu küssen, hat es nicht besser gemacht. Seine Bartstoppeln haben mich noch mehr gekitzelt.

Ich musste immer lauter und lauter lachen. Deswegen habe ich ihm auf seinen Rücken geklopft damit er endlich damit aufhört. Gott sei dank hat er dann wirklich aufgehört und sein Kopf wieder raus geholt aus dem T-Shirt. Er ist ganz nah an mein Gesicht gekommen und hat mich angegrinst.

Meine Brust hat sich unkontrolliert gehoben und gesenkt, da ich kurz außer Atem geraten bin, weil er mich gekitzelt hat. Daraufhin haben wir beide uns grinsend geküsst und er hat mich auf einmal auf seinen Körper gezogen.

»Ich zerstöre ja ungerne die Stimmung, aber wir sollten das erstmal lassen. Ich muss noch immer diesen scheiß Test machen.«

Er hat betrübt seinen Kopf auf meiner Brust angelehnt und hat geseufzt. »Du hast Recht. Soll ich mit dir kommen oder willst du alleine gehen.« Jetzt hat er seinen Kopf wieder gehoben und mich eindringlich angeguckt.

»Ich gehe lieber alleine. Sonst kann ich nicht.....du weißt schon.« Er hat geschmunzelt und mir zugenickt. Dann hat er mir einen kurzen, aber eindringlichen Kuss gegeben. Ich habe den test genommen und bin in sein Badezimmer gegangen.

Dort habe ich den Wasserhahn aufgedreht und das Wasser laufen lassen, damit er mich nicht hört. Tief durchatmen Avery, tief durchatmen. Okay ich habe drauf gepinkelt und es auf ein Stück Toilettenpapier neben dem Waschbecken gelegt.

Dann habe ich den Wasserhahn abgeschaltet und die Tür geöffnet. »Ich kann nicht drauf gucken. Du musst das machen.« Habe ich zu Lev gesagt und er hat mir zugenickt. Das warten hat mich umgebracht.

Jede Minute hat sich wie eine Stunde angefühlt. Dann war es aber endlich so weit. Ich habe Lev ängstlich angeguckt und er ist ins Bad gegangen. Es kam kein Ton von ihm. Ist das jetzt was gutes oder schlechtes?

Er ist mit dem Test raus gekommen und hat mich total blass und geschockt angeguckt. »Und was steht da jetzt?« Habe ich ihn genervt und neugierig gefragt.

»Er ist Negativ!« Meinte er jetzt. Oh halleluja! Ich habe erleichtert ausgeatmet und habe für einen Moment die Augen geschlossen. Gott sei dank ist er nicht Positiv raus gekommen, ich wüsste sonst nicht, was ich tun sollte, auch wenn das Ergebnis nicht endgültig ist.

Frieden für die Seele. Zumindest für den Moment. Ich glaube Lev hat keine Ahnung wie das wirklich funktioniert, also dass dieser Test nichts wirklich standhaftes aussagt. Nach einem Tag wird nicht direkt klar ob ich schwanger bin oder nicht. Ich wollte mich nur etwas wohler fühlen.

Einfach nur für das Gewissen und genau deswegen habe ich auch für nächste Woche einen Termin beim Frauenarzt gemacht um sicher zu gehen.

Lev würde nur unnötig in Panik geraten bis dahin. Deswegen wollte ich ihm jetzt nicht nochmal alles erklären. So ist es besser. Wir haben uns beide erleichtert umarmt und haben kein Ton von uns gegeben.

Wieso kann er nicht einfach das selbe fühlen wie ich? Wieso kann er keine scheiß Beziehung führen, aber den ganzen Tag mit mir rum machen?

Durch den Gedanken hatte ich wieder das Gefühl schwer atmen zu können. Was war dieses Wochenende nur mit uns los? Wir haben uns die ganze Zeit wie ein Liebespaar benommen. Dann hat er auch noch diesen einen Typen wegen mir zusammen geschlagen.

Ich hatte ihn garnicht wieder erkannt in diesem Moment. Er war so anders, aber für Lev schien das irgendwie normal zu sein. Er war schon immer irgendwie mysteriös.

Wir sind dann in die Küche gelaufen und ich habe mich an den Tresen gesetzt. »Was willst du essen? Lilly hat schon gefrühstückt, Sie ist wahrscheinlich schon auf der Arbeit.« Hat er mich gefragt, während er irgendwelche Sachen aus dem Kühlschrank geholt hat.

»Lev ich hab wirklich kein Hunger. Mir ist noch bisschen schlecht vor der Aufregung von eben.« Er hat mich skeptisch angeguckt und dann einfach etwas in der Pfanne für sich gebraten.

Dann hat er die Pfanne zwischen uns auf den Tresen gelegt und noch Brötchen und wurst und Käse. »Ein Ei wirst du schon schaffen. Komm schon.« Er hat mir die Gaben hin gehalten und mir eindringlich in die Augen gestarrt.

»Nagut, aber nur das Ei mehr nicht.« Gezwungener maßen habe ich das Ei gegessen und zwischendurch hat er mich immer wieder von seinem Brötchen probieren lassen, weil er unbedingt wollte, dass ich von diesem neuen Aufstrich probiere.

Jetzt hatte ich doch ganz gefrühstückt und schon nur bei dem Gedanken daran ist mir total schlecht geworden. Ich bin aufgestanden und wollte auf die Toilette und das Ei und diese eine Scheibe Brot die ich gegessen hatte wieder raus zu kotzen.

Daraufhin ist Lev direkt auch aufgestanden. »Avery lass das. Du hast das nicht nötig. Bitte!« seine blöde Aussage hat mich so genervt. »Lev ich bin kein verdammtes Kind worum du dich sorgen musst. Ich weiß selber was gut für mich ist und was nicht. Denkst du echt ich merke nicht, was du da die ganze Zeit versuchst?! Hör einfach auf damit!«

Ich bin in sein Zimmer gestampft und habe schnell meine Sachen wieder angezogen und meinen Rucksack geholt. Er ist mir hinterher gekommen und hat mich genau an dem verletzten Arm fest gehalten.

»Hau jetzt nicht einfach ab Avery!« Ich habe zusammengezuckt und einen schmerzerfüllten Ton von mir gegeben. »Lass mich los Lev! Du tust mir weh!« Es war so, als ob er erst jetzt realisieren würde, dass er mich genau dort fest hält.

Er hat erschrocken meinen Arm los gelassen und mich verängstigt angeguckt. »Tut mir Leid, ich....« Hat er versucht zu sagen.

»Ist schon okay. Ich glaube es wäre das beste wenn ich jetzt einfach gehe. Bitte geh mir aus dem Weg Lev.« Ich habe dabei die ganze Zeit auf den Boden hinter ihm gestarrt.

In seine Augen konnte ich grade nicht gucken. Zum Glück hat er ohne weiter zu diskutieren mich einfach durchgelassen und ich bin meine Schuhe anziehen gegangen. Ich habe die Tür geöffnet und vor mir stand ein Mädchen die ihre Hand grade nach der Klingel ausgestreckt hatte.

Sie kommt mir irgendwie bekommt vor. Jetzt weiß ich es!

»Leeeeevyyy« Kam es von einer piepsigen Stimme aus der Wohnung. Das lächeln verging mir direkt, das klang nicht nach Lilly. Jetzt war ich verwirrt. Wer könnte das jetzt sein? Ein Mädchen ist auf einmal zu uns an die Tür gekommen und Sie hatte sein T-Shirt an. »Guck mal Levy was ich.....Wer ist das denn?« Sein ganzer Körper hat sich auf einmal angespannt.

Sie war damals bei Lev zu Hause, als ich nach der Übergabe des Geldes zu ihm wollte. Was für ein perfekter Zeitpunkt um aufzutauchen.

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt