Avery
Ich war gerade fertig mit meiner Schicht in der Bäckerei und bin zur Uni gelaufen. Wir haben uns heute alle draußen vor dem Gebäude getroffen. Da wir heute unseren "Ausflug" hatten. Wir wollten in ein Krankenhaus und durften eine echte Autopsie durchführen.
Irgendwie freue ich mich schon. Wir sind mit der Bahn hingefahren und durften direkt anfangen als wir da waren. Unser Lehrer kennt da so jemanden, der uns das ermöglicht hat.
Normalerweise müssten wir an so komischen Puppen üben. Er hat nur die besten vom Kurs mitgenommen. Fünf andere und natürlich ich durften heute mitgehen.
Es roch nicht gerade angenehm hier, aber die Erfahrung war es mir Wert. Wir sollten unsere Ergebnisse und Notizen abgeben, aber unser Lehrer war nicht mehr mit uns im Raum.
Wo ist der jetzt schon wieder hin? Ich hasse es wenn Lehrer einfach so mal verschwinden. Am Ende meckert er dann wieder, weil wir nichts abgegeben haben.
»Suchst du auch gerade Hr. Baker?« Ein hübscher Junge, etwa in meinem alter, vielleicht auch älter stand auf einmal neben mir und lächelte mich an.
»Ehm.....ja. Woher kennst du ihn?« Ich kannte ihn nicht und er war definitiv auch nicht einer der anderen fünf Personen, die heute mit mir hier waren. Die kannte ich nämlich alle.
»Ich bin in meinem Vorletzten Jahr an der Uni. Hr. Baker meinte, wenn ich heute seinen Assistenten spiele, kriege ich ein paar extra Punkte. Und da ihr noch in eurem vorletztem Jahr seit, währe ich eine gute Bezugsperson für euch.
Falls ihr fragen hättet. Nur leider hat ihn gerade der Erdboden verschluckt. Ich suche ihn auch schon die ganze Zeit.«
Ich habe die Schultern fallen gelassen und geseufzt. »Oh.« Dann muss ich wohl hier bleiben bis er wieder auftaucht.
»Ich verstehe nicht wie er nicht hier bleiben will, wenn hier doch so eine verzaubernde Frau ist.«
Meine Wangen fingen sofort an zu glühen. Ich wusste gerade nicht was ich sagen sollte und habe ihn verwundert angeguckt.
»Das war ein Kompliment. Gib mir einfach deine Zettel, ich werde Sie ihm nachher mit meinen zusammen abgeben. Ich muss sowieso auf ihn warten. Er will mich mit ein paar Ärzten bekannt machen, die er noch von früher kennt.«
Ich habe kurz überlegt ihm aber dann doch die Zettel gegeben. »Danke. Wie heißt du eigentlich?« Er hat noch breiter gegrinst und seine weißen Zähne kamen zum Vorschein.
»Dylan. Und darf ich auch deinen Namen erfahren?« Jetzt musste ich auch grinsen. Er hatte einen Knicks gemacht, als er sich vorgestellt hat.
»Avery. Freut mich dich kennen zu lernen Dylan.« Ich habe meinen imaginären Rock gehalten und auch einen Knicks gemacht.
Dann habe ich eine Nachricht bekommen und habe mein Handy raus geholt.
Wir müssen reden!
Die Nachricht war von Lev. Der soll mich einfach in Ruhe lassen. Ich hätte es nie zugeben sollen. Es ist mir einfach so raus gerutscht. »Dein Freund?« Dylan hat versucht unauffällig auf meinem Handy zu gucken.
»Nein. Ich habe keinen Freund.« Er hat gegrinst und mir mein Handy weg genommen. »Hey! Gib das wieder her!«
Er hat kurz was eingetippt und dann sein Handy raus geholt. Anscheinend hat er sich selber angerufen. Er hat grinsend sein Handy wieder eingesteckt und mir meins wieder gegeben.
»Ich rufe dich mal an.« Dann hat er mir zugezwinkert und ist gegangen. Als er dann weg war, habe ich wieder auf mein Handy geguckt.
Als ich gesehen habe, wie er sich selber eingespeichert hat musste ich lachen. 'Dylan der heiße Junge von vorhin' Lev's Nachricht habe ich dabei einfach mal ignoriert.
Der soll sich einfach nur von mir fern halten. Ich habe schnell meine Sachen zusammen gepackt und bin los gegangen .
Der Tag hatte so lange gedauert, das wir schon Abends hatten. Es wurde sogar etwas kühler. Hätte ich mir lieber mal einen Cardigan oder sowas mitgenommen.
Ich war gerade wieder an der Haltestelle, wo ich letztes mal diesen Dennis kennengelernt hatte. Und wo Lev mich ....... okay, ich habe keine Lust jetzt dadran zu denken.
Gegenüber von dieser Haltestelle war eine Bar. Da standen gerade zwei Männer davor und diskutierten über etwas. Der eine hatte eine Lederjacke an und stand mit dem Rücken zu mir.
Der andere hat angefangen den mit der Lederjacke zu schupsen und der ist nach hinten getaumelt und stand dann auf der Straße. Ich konnte von weitem ein Auto sehen, das angefahren kam. Da der Typ in der Lederjacke sich nicht vom Fleck bewegt hat, bin ich schnell zu ihm gerannt und habe ihn noch gerade so von der Straße gezogen.
Er währe fast überfahren worden. Mein Herz pochte wie verrückt. Das nenne ich einen Adrenalinschub. Ich habe den Jungen mit der Lederjacke angeguckt und mir blieb vor Schock der Mund offen.
»Lev.« Habe ich geflüstert. Er hat mich mindestens genauso geschockt angeguckt, wie ich ihn. Genau in dem Moment kam der andere wieder und hat ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen.
Ich habe einen erschrockenen Schrei von mir gegeben. Lev hat sich seine jetzt blutende Nase gehalten. Er hat sich aber so schnell gefangen, dass ich es nicht mal richtig mitkriegen konnte.
Denn im nächsten Moment konnte ich nur noch das Feuer in seinen Augen sehen. Er wurde stinkwütend. Im nächsten Augenblick hat er den anderen Jungen wütend zusammengeschlagen.
Nach dem ersten Schlag ist der andere schon umgefallen. Lev hat trotzdem nicht von ihm abgelassen.
Obwohl er total betrunken war, landete er jeden Schlag. Wenn auch etwas schwankend. Da der andere schon anfing zu bluten, habe ich Lev von ihm runter gezogen.
»Lev es reicht. Er blutet schon. Komm mit!« Ich habe an seinem Arm gezogen und zum Glück hat er am Ende nachgegeben und ist aufgestanden.
Ich habe seinen Arm über meine Schultern gelegt und ihn -naja so weit es geht- gestützt. Verdammt wo bringe ich ihn jetzt hin?
»Gehn wia zwu dia oda mia?« Er hat gegrinst, was nicht mal ansatzweise so gut aussah wie normalerweise.
Es würde jetzt noch eine Stunde dauern, bis wir von hier bis zu mir nach Hause gehen würden, da der Bus eben abgefahren ist. Ergo müssten wir zu ihm.
»Wo wohnst du denn?« Er hat mit seinem Finger auf das Gebäude etwas weiter hinten gezeigt. Ich habe geseufzt und bin mit ihm los gelaufen.
Nachdem er die ganze Zeit hin und her getaumelt ist und währenddessen mich die ganze Zeit genervt hat, sind wir endlich angekommen.
Ich habe einfach seine Jackentaschen nach dem Schlüssel abgesucht. »Wua gantz lagusam wia zind nuch nisch ma im Schlafzima.«
Ich habe die Augen verdreht und nichts dazu gesagt. Er hat schon die ganze Zeit so blöde Sprüche von sich gegeben. Ich habe aufgeschlossen und guckte ihn fragen an. »In welches Stockwerk müssen wir?«
Er wollte irgendwas sagen, taumelte dann aber etwas nach hinten und knallte gegen die Wand. »Verdammt Lev! Wie viel hast du nur getrunken?«
Ich habe ihn wieder zu mir gezogen und wir standen uns auf einmal wieder sehr nah. »Alscho erchte frage. Isch wohn im 15 stok im Penthouse und zweite frage isch hab glaub isch 2 Flaschn getrungen.«
Oh man. Wie soll ich mit dem nur in den 15 Stock gehen, ohne den Aufzug zu benutzen. Er kann ja nicht mal gerade laufen.
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A.💫
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The hell I came from
RomanceAvery ist ein einfaches Mädchen, was in einer für Sie falschen Welt leben musste. Daher hat Sie sich dazu entschlossen, mit ihrer besten Freundin in eine WG zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Weit weg von ihrer dunklen Vergangenheit. Mit zwe...