Avery
Hätten wir uns doch nur in der Stadt getroffen. Denn neben Lilly stand auf einmal ein verwirrter Lev. Seine Haare waren total zerzaust und hingen in alle Richtungen und sein Oberteil war ausgeleiert und etwas zerrissen. Mann konnte einen Kratzer an seiner Schulter erkennen. Wow es ging ja ganz schön wild zu bei ihm.
Er wusste anscheinend auch nicht ganz was er sagen soll. »Freu dich nicht zu früh. Sie ist diesesmal wegen mir gekommen.« Hat Lilly lächelnd zu Lev gesagt. Daraufhin hat Lev mich verwirrt angeguckt.
Ich habe nur eine Augenbraue gehoben und ihn von oben bis unten gemustert. Es schien so, als ob ihm erst da eingefallen ist wie er gerade aussieht.
»Deine neue ist ja richtig abgegangen.« Meinte Lilly und Lev hat Sie direkt ernst angeguckt. »Geht dich nichts an. Ich geh duschen.« Ohne einen weiteren Blick an uns zu verschwenden, ist er dann an uns vorbei ins Bad gelaufen.
»Irgendwann kriegst du noch Syphilis.« Hat Lilly ihm lachend hinterher geschrieen. Wir haben uns wieder auf die Couch gesetzt und haben etwas gegessen. Lilly war echt lustig. Es macht spaß einfach mit ihr zu chillen.
Nach einer halben Stunde ist Lev aus dem Bad gekommen und hatte nur ein Handtuch um die Hüfte. Oh man, vielleicht hätte ich doch nicht den Rest mit Lilly essen sollen. Sie hat mich sogar total vergessen lassen, das mir schlecht ist.
Ich könnte mich echt übergeben grade. Trotz allem könnte ich grade sabbern. Die Wassertropfen die seine Muskeln runter liefen hypnotisierten mich.
Er hat kurz gelächelt und sich dann umgedreht und ist in sein Zimmer gegangen. Wow sein Rücken war mit zwei riesigen blauen Flecken geziert. Was haben die bitte angestellt? Lily hat die ganze Zeit auf ihr Handy gestarrt. Es schien so, als ob Sie auf eine Antwort warten würde.
Irgendwie zappelte Sie die ganze Zeit rum und konnte nicht still rumsitzen. Nach ein paar weiteren Minuten kam dann Lev und setzte sich zu uns. Er hat sich mit breiten Beinen genau mir gegenüber gesetzt.
Dann hat er sich zurück gelehnt und so geguckt, als ob er auf eine Antwort warten würde. »Oh man, meine Freundin hat mir grade geschrieben, dass Sie mich braucht. Ich muss los, aber ihr beiden könnt ja hier chillen.«
Irgendwie hab ich das Gefühl das sie nicht zu einer FreundIN geht. Ich musste schmunzeln und Sie hat sich von uns verabschiedet. Es freut mich, dass Sie jemanden hat. Nur war ich jetzt leider mit Lev alleine.
Sein schwarzes T-Shirt hat sich über seine Muskeln gespannt und durch die Jogginghose konnte man eine Beule erkennen. Okay, jetzt muss ich mich konzentrieren, wenn ich ihm sage, dass ich mich wirklich nur mit Lilly treffen wollte, könnte es sein, dass er es checkt.
Also musste ich Improvisieren. »Also? Erzähl mal warum du wirklich gekommen bist. Nach heute Mittag würdest du niemals freiwillig hier her kommen, um nur mit Lilly zu chillen.«
Erst jetzt merke ich das er an seinem Arm auch einen Kratzer hat, der auch noch grade anfängt zu bluten. Er hat es nicht mal bemerkt. Ich habe ein Tempo vom Tisch genommen und mich vor ihn gekniet.
Ich habe total konzentriert auf seinen Arm geschaut, um auch ja nicht ihn anzustarren. »Das musst du desinfizieren.«
Er war total geschockt und hat mich seltsam angeguckt, aber ich konnte nicht anders. Soll ich ihn den ganzen Boden Vollbluten lassen? »Sag schon Avery, was ist los? Du bist ja wohl nicht gekommen um meine Wunden zu verarzten.«
Gerade als ich einen weiteren Tropfen Blut abtupfen wollte, hat er meine Hand fest gehalten und mich ernst angeguckt. Ich hab schnell meine Hand weg gezogen und mich wieder gegenüber von ihm gesetzt.
»Das heute Mittag ist unnötig ausgeartet und ich wollte nicht zerstritten mit dir sein.« Er hat seine Arme vor der Brust verschränkt und mich verwirrt angeguckt.
»Wir sind doch nicht zerstritten. Wir sind beide einfach kurz sauer geworden und haben irgend einen Blödsinn gelabert. Scheiß drauf. Deswegen hast du dir jetzt so einen Kopf gemacht und bist hier her gekommen?«
»Nicht nur das. Guck mal. Wir wollen doch offensichtlich nichts voneinander, also du kannst keine Beziehungen führen und ich kann nichts lockeres führen. Deswegen wollte ich dass endgültig mit dir klären.
Das wir beide andauernd rum machen oder den ganzen Rest halt, tut uns nicht gut. Das tut unserer Freundschaft nicht gut. Ich mag dich Lev. Wirklich. Deswegen will ich auch, so nicht mehr weiter machen. Ich will dich nicht als einen Freund verlieren Lev.
Wie es scheint, hast du schon jemanden gefunden, mit der du das machen kannst, was du willst. Du findest immer jemanden. Vielleicht finde ich ja auch je.....« wollte ich sagen.
»Okay Avery. Es reicht! Du redest schon so, als ob du schluss machen würdest. Das mit uns beiden war doch von Anfang an nichts ernstes. Deswegen komm mir jetzt nicht mit dem Scheiß, dass wir neue Leute kennenlernen sollen. Ich habe keine neue und will es auch grade nicht.
Ich habe keinen Kopf für sowas. Ich hatte einen verdammten Kampf Avery. Ich wollte etwas Geld dazu gewinnen für das Treffen. Hör auf dich selber zu belügen.«
Er ist auf einmal aufgestanden und hat sich neben mich gesetzt. Als er mich dann auf einmal auf seinen Schoß gezogen hat, habe ich ein erschrockenes quicken von mir gegeben. Er hat mit seinen Händen meinen Po massiert und ihn an sein bestes Stück gerieben.
»Sag mir jetzt noch einmal, dass es dir nicht gefällt, dass du das nicht willst.« Wieso macht er das nur immer? Dann hat er auch noch angefangen meinen Hals zu küssen. »Du willst das genauso wie ich Avery. Versuch es nicht zu leugnen. Das macht dich genauso geil wie mich.«
Er hat das alles mir mit seiner rauen Stimme ins Ohr geflüstert, was das ganze nicht leichter macht. Wenn ich jetzt nicht aufstehe, werde ich es garnicht mehr können.
Ich habe ihn sanft von mir weg gedrückt und bin aufgestanden. »Ich meine es ernst Lev. Lass das einfach. Das eben war das letzte mal das sowas passiert. Du machst mich damit kaputt Lev. Bitte hör einfach auf.«
Egal wie sehr ich gerade weinen wollen würde, ich halte mich jetzt verdammt nochmal zurück. Für einen Moment hätte ich schwören können, Schmerz in seinen Augen gesehen zu haben, aber mit einem Wimpernschlag verschwand das direkt wieder.
»Ich...Ich hole mal lieber mein Handy. Es läd gerade in deinem Zimmer auf.«
Von ihm kam garnichts mehr. Wirklich kein Ton. Er hat einfach mit einer ernsten Miene die Wand angestarrt. Ich habe schnell mein Handy aus seinem Zimmer genommen und habe noch mal zu ihm geguckt.
Er saß immer noch da. Da habe ich nichts mehr gesagt und bin einfach gegangen. Das war eins der schwersten Gespräche, die ich jeh führen musste. Jetzt nur noch das letzte Problem.
Meine Mutter.
Ich habe Sie angerufen und gefragt ob Sie einen Fahrer vorbei schicken kann. Ich könnte gerade zusammenbrechen.
Irgenwie fühle ich mich so, als ob ich ihn schon verloren hätte. Ich bin so ein Mensch, ich halte es generell nicht aus, wenn jemand sauer auf mich ist und vorallem nicht wenn es Menschen sind, die mir wichtig sind.
Wenn ich mich beispielsweise mit Prudy streite, kann ich nicht mal schlafen gehen, bevor wir uns vertragen haben. Ich habe mich an einer Haltestelle hingesetzt und habe auf den Fahrer gewartet.
Meine Mutter meinte er müsste gleich da sein. Es war schon spät, ich hoffe sie stimmt dem ganzen zu. Noch länger ertrage ich das alles nicht.
Ich habe kurz meine Augen geschlossen und meinen Kopf gegen die Scheibe der Haltestation gelehnt. Auf einmal habe ich irgend ein Geschrei gehört.
-----------------------------------
A.💫
DU LIEST GERADE
The hell I came from
RomanceAvery ist ein einfaches Mädchen, was in einer für Sie falschen Welt leben musste. Daher hat Sie sich dazu entschlossen, mit ihrer besten Freundin in eine WG zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Weit weg von ihrer dunklen Vergangenheit. Mit zwe...