Avery
Gestern ist nichts spannendes mehr passiert. Nach dem Film sind wir beide auf der Couch eingeschlafen. Jetzt sitze ich gerade im Café auf unserem Campus und warte auf Chico.
Wenn man vom Teufel spricht. Er ist grinsend auf mich zugekommen. Wir haben uns kurz umarmt und dann hat er sich vor mich gesetzt. Die Kellnerin hat unsere Bestellung aufgenommen und ist dann wieder gegangen.
»Wartest du schon lange?« fragte er mich und kniff dabei etwas ein Auge zu, als ob er Angst vor meiner Antwort hätte.
»Zu meiner Verteidigung, gab es sehr viel Stau heute. Ich bin sogar früher als sonst los gefahren.«
»Alles gut. Ich bin auch erst vor zwei Minuten angekommen.«
»Okay, dann ist ja gut.« Dann kamen wir ins Gespräch. Er hat mir erzählt, bei wem er alles Unterricht hat und dann ist raus gekommen, das wir in zwei Fächern sogar den selben Lehrer haben.
Und wir beide konnte ihn nicht Leiden. »Ja ich meine, er will immer das wir pünktlich erscheinen aber wenn er selber zu spät kommt 'Kann das ja mal passieren.' Ich sag's dir. Der Typ kann mich nicht ausstehen.«
Vor lachen tat mir mein Bauch weh. Er hatte einfach eins zu eins seine Stimme nachgemacht. »Dann hasst er wohl nicht nur dich. Mich kann er auch nicht ausstehen.
Immer wenn ich mich melde nimmt er mich nicht dran, auch wen ich die einzige bin die sich meldet, aber wenn ich mich mal nicht melde, nimmt er mich sofort dran. Ich glaube ja er liebt es einfach seine Schüler zu ärgern.«
Jetzt musste er auch lachen. Nachdem wir und beide beruhigt hatten, guckte er mich immer noch schmunzelnd an. Er hat eine Serviette in die Hand genommen und ist näher zu mir gekommen.
»Du hast da etwas Schlagsahne an deiner Lippe von deinem Kakao.« Er hat es weg gewischt und die Serviette wieder auf den Tisch gestellt. Meine Wangen fingen sofort an zu glühen und habe beschämt auf den Tisch gestarrt.
»Ehm...danke.« als ich auf die Uhrzeit auf meinem Handy gesehen habe, hätte ich fast einen Herzinfarkt bekommen. Ich hatte nur noch 5 Minuten, bis mein Unterricht anfing.
»Oh nein! Ich muss los. Mein Unterricht fängt gleich an.« Habe ich panisch gesagt.
Er hat genickt und die Kellnerin gerufen um die Rechnung zu zahlen. Dieses Mal hab ich ihm sein Geld weg genommen und habe für uns beide gezahlt.
Er hat mich sauer angeguckt und ich habe ihm sein Geld wieder gegeben. »Letztes mal hast du bezahlt und jetzt bin ich dran. Guck erst garnicht so.«
Er hat sein Geld wieder eingesteckt und mich mürrisch angeguckt. »Das ist aber garnicht Gentleman like gewesen Chico. Seit wann bezahlt den die Frau für das Date?«
Lev stand auf einmal hinter Chico und grinste uns an. »Das ist kein Date! Und es geht dich ja wohl nichts an, wer von uns beiden zahlt. Letztes mal hat er auch für uns alle bezahlt. Das war nur fair, aber das ist ja ein Fremdwort für dich.«
Ich bin schnell aufgestanden und habe meine Tasche geschultert. Es war heute mal wieder ein sehr heißer Tag. »Wir sehen uns Chico. Ich muss jetzt los.«
Er ist auch aufgestanden. »Ja ich muss jetzt auch in meinen Unterricht. Wir sehen uns.« Wir haben uns kurz umarmt und dann ist Chico auch schon gegangen. Davor hatte er sich noch von Lev verabschiedet.
Ich habe Lev monoton angeguckt und bin an ihm vorbei gelaufen. »Lev.«
»Häschen.« Argh. Ich hasse es wenn er mich so nennt. Als ich raus gelaufen bin, ist er mir hinterher gekommen.
»Warum läufst du mir jetzt hinterher? Oder eher gesagt, was machst du hier? Der Campus gehört doch zur Uni. Und da du nicht hier studierst....«
»Das hättest du wohl gerne, aber tragischerweise bin ich nicht wegen dir gekommen, sondern geschäftlich. Ich soll hier vom Gebäude B irgend einen Papierkram für Alex abholen.«
Oh. Ich hatte auch im Gebäude B Unterricht. Das erklärt es dann wohl, warum er hier ist. »Sonst noch Fragen Häschen?«
Er meinte die Frage zwar nicht ernst, aber seine Antwort auf diese Frage interessiert mich wirklich. »Wofür steht Lev eigentlich. Das ist doch irgendeine Abkürzung für etwas. Wie ist dein ganzer name? Heißt du Levin oder so?«
Er spannte sich augenblicklich an. Er sah auf einmal ganz wütend aus. Was ist den mit dem los? Ich habe ihn nur nach seinem Namen gefragt und nicht ob er ein Enten Kostüm anziehen und alle meine Entchen singen will.
»Du bist heute ziemlich neugierig Häschen. Das geht dich nichts an. Ich muss jetzt sowieso hier lang gehen. Wir sehen uns.«
Er ist rechts abgebogen und ich musste nach links. Was war den mit dem los? Ist wohl ein empfindliches Thema. Ich habe mit den Schultern gezuckt und mich zu meinem Unterricht beeilt.
Als die Schule dann wieder zu Ende war, habe ich meine Kopfhörer aufgesetzt und bin wie immer meinen Weg zur Bushaltestelle gelaufen.
Naja auf jeden Fall bis ein Auto auf einmal neben mir gehupt hat. Das Fenster wurde runter gefahren und Chico grinste mich an. Er fuhr einen Range Rover. So einen hatte mein Vater auch. Nur in Schwarz.
Seiner war silber. »Wohin des Weges Señorita?« Da meine Musik nicht so laut war konnte ich ihn trotzdem hören.
Ich habe grinsend die Kopfhörer abgenommen und mich zu ihm gedreht. »Ich gehe nach Hause und du?«
»Ich treffe mich mit den Jungs. Soll ich dich nach Hause fahren?« fragte er.
»Nein, das brauchst du doch nicht. Ich will dir keine Umstände bereiten.« Als ich weiter laufen wollte, ist er auch neben mir her gefahren.
»Du bereitest mir doch keine Umstände. Es währe mir eine Ehre. Jetzt komm und steig ein.« Er hat mich angegrinst, sich rüber gelehnt und die Tür geöffnet.
Ich bin lächelnd eingestiegen und habe die Tür wieder geschlossen. »Danke.«
»Kein Ding. Gib einfach deine Adresse im Navi ein.« Ich habe ihm zugenickt und schnell die Adresse eingegeben. Wir haben uns ein bisschen Unterhalten, aber hauptsächlich haben wir lautstark zu den Liedern mitgesungen, die im Radio liefen.
Gerade als wir an einer Ampel hielten, ging das Lied zu Ende und da das nächste Lied mir nicht so gefällt, habe ich das Radio leiser gestellt. Da es heute 30 Grad waren, wurde es im Auto echt heiß.
Ich habe das Fenster herunter gefahren und auf einmal ein mir sehr bekanntes Motorrad gesehen. Lev saß mit irgendeinem Mädchen auf seinem Motorrad und grinste uns an.
Er hat seinen Motor aufheulen lassen und dabei Chico angeguckt. Die Blondine hinter ihm lächelte uns zu und hat ihre Haare über die Schulter geworfen. Chico fing auf einmal auch an zu lachen und guckte zu Lev.
»Schnall dich jetzt lieber an.« Meinte Chico zu mir. Oh oh. Die wollten doch jetzt nicht ein rennen fahren. Ich bekam meine Antwort, als Chico auch seinen Motor aufheulen ließ.
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A.💫
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The hell I came from
RomanceAvery ist ein einfaches Mädchen, was in einer für Sie falschen Welt leben musste. Daher hat Sie sich dazu entschlossen, mit ihrer besten Freundin in eine WG zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Weit weg von ihrer dunklen Vergangenheit. Mit zwe...