Avery
»Schnall dich jetzt lieber an.« Meinte Chico zu mir. Oh oh. Die wollten doch jetzt nicht ein rennen fahren. Ich bekam meine Antwort, als Chico auch seinen Motor aufheulen ließ.
Ich habe mich schnell angeschnallt und panisch zu Lev geguckt. Bitte nicht. Flehte ich innerlich, aber als die Ampel auf Gelb geschaltet hat, drehten die Räder sich schon. Wir fuhren beide mit einer unglaublichen Geschwindigkeit los.
Ich habe mich in den Sitz gekrallt und mit einer Hand an der Tür fest gehalten. Erst waren wir gleich schnell, doch dann überholten wir die anderen.
Gerade als ich mich gefreut hatte, das es zu Ende war, erschien Lev wieder neben uns. Der Blondine hinter ihm gefiel das alles anscheinend. Denn Sie lachte die ganze Zeit und stachelte Lev an noch schneller zu fahren.
Was er dann auch tat. Da er ein Motorrad hatte, schlängelte er sich einfach an allen Autos die vor uns waren vorbei und überholte uns. Die Blondine schrie freudig auf.
Chico wollte das anscheinend nicht auf sich sitzen lassen und hat mit seinem riesigen Range Rover zwei Pkw's vor uns überholt. »Chico ich glaube das reicht jetzt.«
Er jedoch war total auf die Straße konzentriert und nahm meine Aussage nur halb wahr. »Warte ab, wir überholen Sie gleich wieder.«
Er ist wieder auf den Gegenverkehr gefahren, um einen weiteren Pkw zu überholen, als auf einmal ein Bus kam.
»Chico! Pass auf!« Schrie ich und kniff schon die Augen zu. Ich spürte nur noch, wie das Auto auf einmal nach recht gelenkt wurde und hörte ein Hupen. Als ich meine Augen wieder geöffnet hatte, waren wir wieder in der richtigen Spur.
Ich habe erstmal erleichtert durchgeatmet. »Fahr bitte recht ran.« Er hat mich traurig angeguckt und dann wieder verzweifelt auf die Straße. »Es ist doch alles gut Avy. Wir sind gleich......«
»Fahr einfach rechts ran!« Er hat geseufzt und hat auf einen Parkplatz der auf der rechten Seite war geparkt. Ich bin direkt ausgestiegen und hörte nur noch die Kieselsteine unter meinen Schuhen.
Ich hatte eine Panikattacke. Na toll! Die hatte ich das letzte mal, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe. Meine Atmung ging viel zu schnell, ich konnte nicht mehr klar denken.
Alles nur wegen diesem verdammten Typ. Hätte er mich damals im Aufzug einfach in Ruhe gelassen, dann währe das alles nie passiert.
»Gehts dir gut? Soll ich etwas machen?«
Ich wollte ihm sagen, das ich eine Panikattacke habe, aber ich konnte es einfach nicht. Die Hyperventilation erlaubte es mir nicht, ganze Sätze zu bilden.
»I..Ic...I.....Pan....Pani...a.....« Auf einmal ist Lev hinter ihm aufgetaucht. Mir wurde schon schwindelig. Ich glaube ich werde gleich ohnmächtig.
»Sie hat eine Panikattacke du Idiot. Hol irgend eine Tüte. Deine Brottüte oder so, aber mach schnell!«
Er hat mein Gesicht in seine Hände genommen und mir tief in die Augen geguckt. Ich wollte seine Hände weg schlagen, aber er ließ mich nicht.
»Hör mir zu verdammt! Beruhig dich okay. Versuch dich auf meine Stimme zu konzentrieren. Jetzt schließ deine Augen. Vertrau mir.«
Ich hatte keine andere Wahl und habe meine Augen geschlossen. Seine stimme wurde auf einmal ganz sanft. Er hat mit seinen Daumen über meine Wangenknochen gestrichen.
»Ganz ruhig. Versuche dich jetzt auf deine Atmung zu konzentrieren. Spür die Luft, die in deine Lungen dringt.«
Er hat seine linke Hand auf meinen Brustkorb gelegt. »Spür wie sich dein Brustkorb bei jedem Atemzug ausdehnt und versuche es zu verlangsamen. Du kannst das. Ich weiß es.«
Mein Kopf tat schon höllisch weh, aber ich habe versucht zu machen, was er gesagt hat. Mit jedem Atemzug wurde meine Atmung langsamer.
»Gut. Du hast es gleich. Ganz ruhig.«
Als ich meine Augen wieder geöffnet hatte, hielt Lev seine rechte Hand in der Luft und signalisierte damit Chico, dass er stehen bleiben sollte.
Er stand mit einer Tüte in der Hand da und guckte uns verwirrt an. Als sich meine Atmung wieder beruhigt hatte, hat er mich erst los gelassen.
»Geht's wieder?« Ich war so verwirrt und gleichzeitig brummte immer noch mein Kopf. »Ich.....ehm....ja, danke.«
Er hat mir zugenickt und ist dann zu Chico gegangen. Ich habe mich in der Zwischenzeit auf eine Bank gesetzt, die vor dem Auto stand.
Wir waren auf irgend einer Art Berg. Ich habe keine Ahnung wie wir hier her gekommen sind, aber die Aussicht von hier aus war unglaublich. Und da es langsam dunkel wurde, sah es noch schöner aus.
Lev hat sich neben mich gesetzt und einfach die Aussicht betrachtet genau wie ich. »Was ist mit deiner Freundin? Musst du nicht zu ihr?«
Ich habe ihn wieder angeguckt und ein leichtes schmunzeln auf seinen Lippen erkannt. »Das war eh nur ein One-night-stand. Sie hatte mich schon genervt.
Sie wohn hier irgendwo in der nähe und ist zum Glück gegangen. Du bist heute wirklich sehr neugierig Häschen.«
Ich habe einfach geseufzt und mich wieder nach hinten gelehnt. »Wo ist Chico?« fragte ich nun wieder.
»Er ist kurz weg gefahren um etwas zu trinken oder so für dich zu holen. Ich musste ihm versprechen bei dir zu bleiben bis er wieder da ist. Er scheint dich zu mögen. Breche ihm ja nicht das Herz.«
Ich habe kurz gelacht und dann ungläubig meinen Kopf geschüttelt. »Sagte der 'Herzensbrecher'. Chico ist nur ein guter Freund, mehr nicht.«
Sein Blick wurde wieder ernster. »An deiner Stelle würde ich ihm das dann auch sagen. Er scheint dich zu mögen.«
Ich habe die Augen verdreht und meine Arme verschränkt. »Du kennst meine Antwort darauf. Ich habe keine Lust mehr das mit dir zu diskutieren.«
Er hat sich daraufhin zu mir gedreht und somit ein Bein schräg auf die Bank gelegt. »Dann lass uns über etwas anderes diskutieren. Wieso hattest du eine Panikattacke?
Die kriegt man nicht einfach so. Ich kenne mich mit sowas aus. Eigentlich ist nichts so schlimmes passiert. Ich kann verstehen das du Angst gekriegt hast, aber da steckt noch mehr dahinter.«
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A.💫
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The hell I came from
RomanceAvery ist ein einfaches Mädchen, was in einer für Sie falschen Welt leben musste. Daher hat Sie sich dazu entschlossen, mit ihrer besten Freundin in eine WG zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Weit weg von ihrer dunklen Vergangenheit. Mit zwe...