75.|Der erste Tag zurück

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Avery

Ein paar Minuten später ist Prudence in das Zimmer gestürmt und hat mich schockieren mit Tränen in den Augen angeguckt.

Ich habe versucht Sie schwach anzulächeln und Sie ist zu mir gekommen und hat mich vorsichtig umarmt.

»Ah.« Habe ich vor Schmerzen gestöhnt. Alles tat noch weh. »Tut mir leid. Wie......Wie geht es dir? Oh man was für eine blöde Frage. Man Kann dir ja wohl ansehen wie es dir geht. Also w..... wie ist das passiert? Verdammt wir sind alle verrückt geworden vor Sorge. Lev hat einen Arzt sogar fast zusammengeschlagen weil er zu dir wollte. Vergiss das aber, erzähl mir lieber, wie es hierzu kam. Ich meine wer macht sowas einfach so. Ich ...... Ich versteh das nicht.«

Jetzt liefen ihr ein paar Tränen über die Wange. »Das ist alles nicht mehr wichtig Prudence. Mir gehts gut. Das wird schon. Mach dir keine Sorgen. Die Hauptsache ist doch das wir jetzt zusammen hier sind. Diese Arschlöcher wurden sowieso fest genommen.

Ich habe meine Aussage bei der Polizei schon gemacht und ein Gutachten wird auch noch erstellt. Ich will einfach nur nach Hause und mich ausruhen. Bitte sag aber den anderen nichts, ich will grade mit niemandem reden. Nach allem was passiert ist, will ich nur alleine sein. Bitte!«

Ein Wort hat schon gereicht mir Flashbacks zu verschaffen. Mir ist eingefallen, wie ich ihn angefleht hatte, mich nicht anzufassen, aber er hat nicht aufgehört. Er hat es nicht getan.

Prudence hat wohl gemerkt, dass ich kurz mit meinen Gedanken weg war und hat mich am Arm angefasst. Reflexartig bin ich zusammen gezuckt und etwas weg gerutscht von ihr. Ich glaube ich bin noch nicht so weit von anderem Menschen angefasst zu werden, die Umarmung vorhin war schon zufiel.

Sie hat mich verwirrt angeguckt und wusste nicht was auf einmal los war. »Alles gut habe mich nur kurz erschreckt.« Sie hat mir zugenickt und ist dann aufgestanden.

Ich hatte ihr noch gesagt das ich wahrscheinlich heute entlassen werde und Sie hatte mir netterweise ein paar Klamotten mitgebracht. Ich schätze mal die Ärzte haben ihr das gesagt.

Sie hat mir eine Jogginghose, Unterwäsche und ein T-Shirt raus geholt und ich habe angefangen mich umzuziehen. Da ich es unangenehm fand in diesem Zustand mich vor ihr umzuziehen habe ich mich dabei kurz umgedreht.

Das hat länger gedauert als gedacht. Ich glaube das hat jetzt 10 Minuten gedauert bis ich beides an hatte. Ein BH hätte jetzt eh nur weh getan, deswegen habe ich den weg gelassen.

»Danke Pru........was machst du da?!« Habe ich Sie wütend angeschrieen. Sie hatte meine Akte in der Hand und ich habe es ihr weg gerissen. Zum Glück ist Sie nicht soweit gewesen, dass Sie von der Vergewaltigung gelesen hätte, aber verdammt nochmal sie Sie hat das von der Fehlgeburt mitbekommen.

Jetzt hat Sie mich ängstlicher und trauriger als davor angeguckt. »Dd....Du warst Schwanger?!« Hat Sie perplex gefragt.

Jetzt habe ich mich wieder auf mein Krankenbett gesetzt und zu Boden gestarrt. »Ja.« Habe ich leise gesagt.

»Seit wann wusstest du es? Es.....Es war von Lev oder?« Hat Sie mich jetzt schon weinend gefragt.

»Ja. Es war von ihm und ich wusste es auch nicht bis es dann weg war.« Habe ich traurig gesagt und dabei auch eine Träne verloren die direkt auf den Boden tropfte.

»Du....Du musst es ihm Sagen.« Hat Sie jetzt schluchzend gesagt und mich wieder umarmt. »Es tut mir so Leid Avery. Ich wünschte ich hätte bei dir sein können in diesem Moment.«

Mein Herz wurde schwerer. Darüber zu reden viel mir noch zu schwer, deswegen konnte ich nichts anderes tun, als meine beste Freundin zu umarmen und zu weinen.

Genau in dem Moment ging auf einmal dir Tür wieder auf und Lev stürmte ins Zimmer und hat mich geschockt angeguckt. »Avery.« hat er voller Besorgnis fast schon geflüstert und mich angestarrt.

Oh nein! Das kann ich noch nicht. Nicht jetzt. Ich habe den Knopf für die Schwester gedrückt und habe mich sofort weg gedreht. Das letzte Gespräch was wir geführt hatten war, dass ich ihm gesagt hatte das ich ihn liebe und er immer noch keine Beziehung will.

Nichtmal das war geklärt da kann ich noch nicht mit ihm über die Fehlgeburt oder geschweige denn, die anderen Sachen reden die passiert sind. Kurz darauf sind zwei Krankenpfleger rein gekommen und haben sich verwirrt umgeschaut.

»Können Sie den Herren hier bitte raus begleiten?« Habe ich zu ihnen gesagt ohne hinzugucken. »Ist das jetzt dein ernst Avery?!« Hat er wütend und gleichzeitig verletzt gesagt.

»Kommen Sie bitte mit Sir.« Einer der Krankenpfleger hat eine Gestik in Richtung der Tür gemacht und ihm damit so gedeutet, dass er den Raum verlassen soll.

Ich konnte nur hören, wie er genervt ausgeatmet hat und dann die Tür geschlossen wurde. Er war weg.

»Der Arzt meinte du musst heute Abend doch noch hier bleiben. Ich schicke die anderen nach Hause und sage das du noch unter schweren Schmerzmitteln stehst und nicht mit ihnen reden kannst. Deine Eltern kann ich leider nicht aufhalten. Die sind schon auf dem Weg hier her.«

Ich habe mich ruckartig zu ihr gedreht und sie verwirrt angeblickt. Was ich im nächsten Moment schon bereut hatte. Das hat echt weh getan. »Woher wissen die denn Bescheid?«

Jetzt hat Sie mich verwirrt angestarrt. »Weißt du es noch nicht? Es ist überall in den Nachrichten. "Die Gouverneurs Tochter Hope Kennedy wurde entführt." "Gouverneur und Frau in Panik um Tochter." Du kennst den ganzen Scheiß ja schon.

Natürlich mussten Sie dann kommen. Sie haben mich sogar angerufen und nach dir gefragt. Das war echt seltsam. Sie klangen echt besorgt. Unten wimmelt es nur so vor Paparazzos. Alle Welt wartet jetzt auf dich Avery.«

Ach du scheiße! Das alles ist ja viel größer als erwartet. »Verdammt. Können die mich nicht mal jetzt alle in Ruhe lassen? Ich will keinen sehen. Gibt es eigentlich schon Bilder von mir?« Ich hoffe mal nicht.

»Leider ja. Als du hier angekommen bist, warst du nicht richtig bei Sinnen, haben die Ärzte gesagt. Du hast anscheinend im Krankenwagen deinen Namen gesagt und bist dann wieder ohnmächtig geworden.

Einer der Leute die hier arbeiten, haben dann mitbekommen das du, du bist. Naja dann hat eins zum anderen Geführt und die Paparazzos waren direkt hier. Man hat zwar nicht viel erkannt, aber man konnte erkennen, was...... dir angetan wurde. Achja und dein Vater hat die Wahlen gewonnen. Glückwunsch.«

Hat Sie leicht grinsend gesagt. Ich musste auch schmunzeln und habe mich dann wieder in das Bett gelegt. »Danke Prudence. Für alles.«

Sie hat mich traurig angeguckt und genickt. »Nicht dafür. Das ist Selbstverständlich.« Dann ist Sie raus gegangen und hat wahrscheinlich den anderen Bescheid gegeben, dass Sie lieber nach Hause gehen sollten.

Es tut mir echt Leid, dass Sie so lange auf mich gewartet haben und jetzt gehen sollen. Es ist echt süß, dass Sie sich sorgen machen, aber ich fühle mich noch nicht stark genug meine Maske wieder aufzusetzen und so zu tun als ob nichts währe.

Ich konnte durch die Spiegelung mich selber im Fenster erkennen und war geschockt wie entstellt ich aussehe. Die Wunde an meiner Stirn haben Sie mit einem Pflaster abgedeckt, mein Wangenknochen waren auf einer Seite rot Blau verfärbt und sind total angeschwollen.

Meine Lippe ist aufgeplatzt und meine Augenlieder waren auch schon Blau-Lila von den ganzen Faustschlägen. Von meinem Körper will ich garnicht anfangen. Automatisch habe ich meine Hände auf meinen Bauch gelegt und mir liefen direkt ein paar Tränen über die Wangen.

Ich wusste selber nicht, ob ich das Kind gewollt hätte, wenn ich die Wahl hätte, aber es war einfach grausam es auf diese Art und Weise zu verlieren und dabei nichts selber entscheiden zu können. Irgendwann war ich dann wirklich so kaputt, dass ich eingeschlafen bin.

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt