56.|Von der Erleichterung zur Standpauke

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Avery

»Was hast du schon wie..........Lev?« Habe ich schockiert gesagt, als ich die Tür geöffnet habe.

Okay jetzt wird er mich umbringen. Er hat mich erst einmal von oben nach unten abgescannt und hat mich dann auf einmal stürmisch umarmt. Jetzt war ich total perplex. Was passiert hier grade?

»Ich krieg keine Luft mehr Lev.« Habe ich gesagt, als er mich etwas zu sehr gedrückt hat. Er hat sofort locker gelassen und ist etwas zurück gegangen, sodass er grade noch mein Gesicht sehen konnte. Wir haben uns beide in die Augen gestarrt und ich fühlt so ein komisches kribbeln an meinem ganzen Körper.

Leider hat er sich dann auf einmal schlagartig von mir entfernt. Er hat die Tür hinter sich geschlossen und mich an der Hand ins Wohnzimmer gezogen. »Ist Prudence da?« Hat er mürrisch gefragt.

»Nein, Sie musste zu ihrer Mutter. Es gab einen kleinen Notfall.« habe ich geflüstert. »Gut.«
Er hat sich mir gegenüber gestellt und hat mich jetzt wieder sauer angeguckt.

»Ich hatte dir doch gesagt, dass du dich da nicht einmischen sollst Avery!« Ich habe mich seufzend auf das Sofa fallen lassen und habe ihn gelangweilt angeguckt.

»Ich meine, was hast du dir dabei gedacht? Du kannst doch nicht einfach versuchen meine Probleme zu lösen oder dich generell in Sachen einmischen, die dich nichts angehen! Dir hätte sonst was passieren können, verdammt nochmal! Du......« Er war so in Rage, das er grade alles raus geschrieen hatte und tigerte die ganze Zeit auf und ab.

»Es ist aber nichts passiert Lev und es wird auch nichts mehr passieren. Beruhig dich doch bitte erst mal.« Habe ich ihm gesagt.

»Wie soll ich mich denn beruhigen Avery?! Ich könnte grade platzen vor Wut! Ich meine es ernst, wäre jetzt auch nur einer von denen vor mir, würde ich die zusammen schlagen, bis Sie ohnmächtig werden. Du hast keine Ahnung was für Typen das sind Avery.

Ich versuche schon mein ganzes Leben lang Lilly von denen fern zu halten, weil die unberechenbar sind. Das was du getan hast war einfach dumm und naiv. Ich meine es ernst! Wie kann man nur so dumm sein und sich mit irgendwelchen Kriminellen ganz alleine Nachts in einer Gasse treffen?

Was hättest du gemacht, wenn Sie dich angegriffen hätten hm? Was wäre, wenn einer von denen eine verdammte Waffe oder ein beschissenes Messer dabei gehabt hätte? Das ist dein Problem Avery! Du verstehst einfach nie wann du die Grenze überschreitest! Du musst es immer übertreiben und so Naiv handeln! Das ist einfach nur dumm!«

Er wurde immer lauter und lauter, bis ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe und ihn einfach umarmt habe. Er war kurz schockiert und hat aufgehört zu reden. Ich habe sofort meine Chance genutzt und ihn aufs Sofa gezogen. Da ich Angst hatte, das er wieder anfängt zu nörgeln wenn ich los lasse, habe ich mich einfach auf seinen Schoß gesetzt.

Er hat geseufzt und mich zurück umarmt. Für die nächsten paar Minuten saßen wir beide da einfach so in der Stille. Ich konnte deutlich spüren das er angespannt war und sein Herz schlug ziemlich schnell. Irgendwann habe ich mich wieder gerade hin gerichtet um ihn ins Gesicht sehen zu können.

Wir konnten in der eile nicht mal das Licht an machen. Das einzige Licht was den Raum erhellte, war der Fernseher. Ich habe sein Gesicht in meine Hände genommen und ihm tief in die Augen gestarrt.

»Es ist alles gut. Mir ist nichts passiert. Ich bin da einfach hin, habe ihnen das Geld gegeben und gesagt, dass Sie sich nie wieder bei euch wegen so etwas melden sollen. Das ganze Gespräch habe ich natürlich aufgenommen, da ich dort Kameras angebracht hatte und hab ihnen gesagt, dass wenn Sie nicht gehen würden, das Video an jedes Polizeipräsidium und Richter gehen würde, die wir kennen.

Da haben Sie schiss bekommen haben das Geld genommen und sind gegangen. Mehr ist garnicht passiert. Es ist endlich vorbei Lev. Alles. Ich weiß, dass es dumm und naiv war, aber ich musste dir helfen. Ich konnte dich doch nicht einfach alleine lassen.

Glaub mir für meine Eltern macht das nicht mal den klitzekleinsten unterschied. Die werden keinen Verlust empfinden und haben es auch irgendwie verdient. Den Plan den du hattest, war auch nicht gerade großartig. Für sowas sind doch Freunde da.«

Auch wenn der letzte Teil erzwungen war habe ich ihn angelächelt und er hat das Gesicht verzogen. »Sag das nicht andauernd.« Meinte er und hat etwas genervt geguckt dabei. »Was denn?« Habe ich gefragt.

»"Freunde" Jedes mal wenn du das sagst, entfernst du dich ein Stück mehr von mir, obwohl wir beide wissen, dass es nicht das ist was du wirklich willst.«

Er hat an mir vorbei nach draußen geguckt, aber ich konnte meinen Blick nicht von seinen Augen nehmen. »Was soll ich denn sonnst sagen? Ich will dich einfach nicht verlieren Lev und da du keine Bezieh.......« wollte ich sagen, als er mich unterbrochen hat.

»Du verlierst mich aber nicht! Ja ich hasse Beziehungen und werde auch nie eine führen, aber können wir nicht einfach so weiter machen wie früher. Ohne Gefühle ohne alles. Nur du und ich. Es lief doch gut so wie es war.« Meinte er und für mich war das wieder ein schlag ins Herz.

Er wird das aber nie Verstehen. Er hat einfach wieder angefangen mich zu küssen und natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe den Kuss erwidert. Als er dann seine Hände unter das T-Shirt geschoben hat und an meine Seiten ran gekommen ist, habe ich ein leises schmerzvolles Zischen von mir gegeben und bin von ihm weg gerutscht.

Er hat mich verwirrt angeguckt und hat nicht verstanden was gerade passiert ist. »Was ist los? Hab ich dir irgendwie weh getan?« Hat er besorgt gefragt. Ach kann er nicht immer so sein?

Ich bin einfach aufgestanden und Richtung Küche gelaufen. »Nein alles gut, ich hatte da nur einen kleinen blauen Fleck und du bist dran gekommen.

Ich hole mir etwas zu trinken. Willst du auch was?« Habe ich gefragt, um das Thema schnell zu wechseln. Er ist mir natürlich direkt hinterher gekommen. Jetzt habe ich mir wirklich ein Glas Wasser genommen und habe es getrunken.

Er hat mich skeptisch gemustert. Dann hat er kurz gelächelt. »Ist das mein T-Shirt?« Hat er lächelnd gefragt.

Ich habe spielerisch unwissend an mir runter geguckt und mit den Schultern gezuckt. »Ja, es war das erste was gerade da lag. Ich kann es dir gerne wiedergeben, wenn du es haben willst.«

Meinte ich und hoffte dabei, dass er es natürlich nicht wollen würde. »Nein, nein es steht dir besser als mir. Du kannst es ruhig behalten, aber versuch nicht vom Thema abzulenken.«

Er ist näher gekommen und hat das T-Shirt so weit hoch gezogen, dass er die blauen Flecken sehen konnte. Er hat schockiert geguckt und ein zischen von sich gegeben. »Das nennst du einen kleinen blauen Fleck?« Er hat das T-Shirt wieder los gelassen und hat mich ernst angeguckt.

»Sag die Wahrheit Avery! Haben diese Typen dir das angetan? Ich schwöre dir bei Gott ich bringe Sie um. Keiner darf dir so weh tun, verstehst du?!«

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt