61.|Endloses Leid

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Avery

Es geht ihn ja nicht mal was an. Er sagt doch immer, dass er nicht mein Freund ist. Deswegen habe ich mich einfach umgedreht und mich hinter der ganzen Menschenmasse versteckt.

Als erstes bin ich an die Bar gegangen und habe mir noch drei weitere shots bestellt, die ich daraufhin direkt bezahlt habe. Als ich alle leer getrunken hatte, wollte ich gerade noch ein paar weiter bestellen, als auf einmal Chico zu mir gekommen ist.

Er hat dem Typen hinter der Bar gedeutet, dass er uns beiden noch nachfüllen soll und hat die dann auch bezahlt. Ich habe mich bei ihm bedankt und wir haben angestoßen.

»Also wie du da oben getanzt hast, war echt......wow. Also ich....« Er war auch schon angetrunken. Das konnte ich direkt an seiner Aussprachen und dem Geruch erkennen. Egal, mir ging es grade nicht anders.

Ich habe beschämt gekichert und Chico wurde auch leicht rot. Dann musste natürlich wieder Lev kommen. Er hat uns beide ernst gemustert. Sogar Chico schien etwas genervt. Lev hat irgendwas auf Spanisch zu ihm gesagt, sodass er direkt weg gegangen ist.

Mich hat er dann an der Hand zur Seite gezogen, da es hier nicht so laut war wie mitten in der Masse. Hier waren auch die Toiletten. »Was soll der scheiß Avery? Was machst du da oben?« Hat er wütend gefragt.

»Nach was sah es denn aus Lev? Ich habe getanzt. Du und Alex tut so, als ob wir ein Schwerverbrechen begannen hätten. Chico hat es auch gefallen.« Ich habe die Augen verdreht und an dem Strohhalm von meinem Getränk, was mir Chico geholt hatte nervös gekaut.

»Ja weil er auch auf dich steht verdammt!« Hat er jetzt schon wütend geschrien.

Ich habe verwirrt die Augenbrauen zusammen gezogen. Niemals. Er sieht mich bestimmt auch nur als eine normale Freundin. »Nein! Das tut er nicht! Und außerdem, wieso mischst du dich jetzt ein? Du bist doch nicht mein Freund oder sowas!«

Jetzt konnte ich das erste mal seinen Spruch gegen ihn selber verwenden. Ich weiß aber nicht, ob das eine so gute Idee war, er sah so aus, als ob er jetzt vor Wut kochen würde.

»Und das gibt dir das Recht dich wie ein Hure aufzuführen oder was?« Hat er mich angeschnauzt.

Noch nie in meinem Leben ist meine Hand so schnell so hoch geflogen. Ich konnte es selber nicht glauben. Ich hatte ihm wirklich eine Ohrfeige verpasst. Er hat mich schockiert und ich habe ihn ernst angeguckt. Dann habe ich mich einfach umgedreht und bin weiter gelaufen.

Für wen hält er sich eigentlich? Er kann mich doch nicht einfach als Hure bezeichnen, nur weil ich da oben etwas mit meiner Freundin getanzt hatte. Dieser Alkohol gibt mir mehr Mut als ich überhaupt hatte. Jetzt kochte ich förmlich vor Wut.

Er ist mir dann doch hinterher gekommen und hat mich wieder fest gehalten. »Es tut mir Leid. Wenn ich wütend werde, sage ich immer etwas, um die Menschen um mich zu verletzen, aber ich meine es nicht so. Ich wollte dich nicht so bezeichnen, aber du hast mich grade echt zur Weißglut gebracht. Du.....du siehst das einfach nicht.

Gefühlt jeder Typ hier drin hat dich mit offenem Mund angestarrt und ich weiß am besten wie solche Typen drauf sind. Die haben sich schon förmlich vorgestellt, wie sie dich ausziehen und das hat mich so aufgeregt. Verstehst du? Ich will nicht das dich andere so angucken. Ich.........verdammt!«

Er hat mich einfach zu sich gezogen und geküsst. Oh man. Es fühlte sich so an, als ob unsere Lippen brennen würden. Sein Geschmack auf meinen Lippen macht mich immer verrückt.

Das ich schon betrunken bin macht es nicht besser. »Das heißt trotzdem nicht, dass ich dir verziehen habe, was du grade zu mir gesagt hast.« Habe ich gesagt und mich leicht von ihm entfernt.

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt