63.|Eigenen Wert erkennen

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Avery

Ich bin freundlich lächelnd stehen geblieben und habe ihn dann fragend angeguckt. »Ich ..... also ......Es hat echt spaß mit dir gemacht. Ruf mich einfach an, wenn du Lust hast dich mal wieder zu treffen oder so.« Er hat mir eine Serviette mit seiner Nummer darauf gegeben und ist dann ohne eine Antwort abzuwarten wieder gegangen.

Das war echt süß von ihm. Ich habe die Serviette in meine Tasche getan und habe dabei Lev's kalten Blick ignoriert. Nachdem Prudence auch gekommen ist, haben wir uns von allen verabschiedet, und ich und Sie sind zu einem Taxi gelaufen.

»Was ist den mit dir und Alex los?« Sie schien ziemlich traurig zu sein deswegen. »Ach ich will dich jetzt nicht auch noch deswegen nerven. Vergiss das einfach, du hast genug Probleme mit dem anderen Idioten.«

Sie hat mich schwach angelächelt und ist in das Taxi eingestiegen. Ich bin natürlich auch eingestiegen und habe sie direkt in den Arm genommen.

»Du nervest mich doch nicht Prudence. Erzähl mal was los ist.« Dann habe ich dem Taxifahrer schnell unsere Adresse genannt und wir sind los gefahren. »Es steht immer zwischen uns. Sein Geld. Sein Leben. Er ist einfach anders. Ich weiß nicht ob das so funktionieren wird.

Diese ganzen reichen Weiber um ihn herum lassen ihn nie in Ruhe, auch wenn er sagt, dass ich seine Freundin bin. Keine von denen nimmt mich ernst.

Die haben irgend eine richtig teuere Flasche bestellt und ich meinte zu Alex, dass wir doch auch die billigere Version bestellen können, da ich den Sinn dahinter nicht verstehe für eine Flasche 400 Euro auszugeben, auch wenn er es nicht nötig hat über solche Sachen nachzudenken oder es sich Leisten kann.

Die haben mich alle ausgelacht, als ob ich das naive Bauernmädchen wäre. Alex hat es natürlich Leid getan, aber ich hab es echt satt, jedesmal mich als seine Freundin beweisen zu müssen. Ich will nicht für so etwas unnötiges jedesmal kämpfen müssen. Ich will mich doch nur mit Alex gut verstehen und eine normal Beziehung führen. Ist das denn wirklich zu viel verlangt?«

Oh man, ihr ging es echt nicht gut. Ein paar Tränen liefen ihr schon über die Wange. »Ach Prudy. Du musst dich niemanden gegenüber Beweisen. Das wichtige ist doch das es zwischen dir und Alex passt.

Ihr liebt euch, dass sieht nun wirklich jeder. Er ist bestimmt genauso verzweifelt wie du. Er gibt sich echt Mühe sich deiner Welt anzupassen. Weißt du nicht mehr als wir das eine mal Burger essen wollten.

Er war total aufgeschmissen, aber hat es weiter für dich versucht. Er wollte wirklich Messer und Gabel für einen Burger haben. Also bitte! Das war schon lustig, als der Kellner ihn so verwirrt angeguckt hat. Da kannst du auch für ihn ein paar Kompromisse eingehen.

Lass ihn einfach die Flasche holen die er will. Er kennt es nicht anders. Oder sag ihm das im Privaten. Keine Ahnung, wenn es dich so sehr stört, mach eine Verkostung. Kauf die billigeren Flaschen und probier sie mit ihm zusammen. Zeig ihm, dass der Preis nicht immer den Geschmack ausmacht.«

Sie hatte ihren Kopf an meine Schulter angelehnt und nachdenklich geguckt. Ich habe mich etwas zurück gelehnt und lautstark geseufzt. Was für ein Tag. »Okay du hast recht. Ich werde das mit der Verkostung echt mal machen und mir echt etwas Mühe geben mehr auf ihn einzugehen. Danke Avy! Was würde ich nur ohne dich machen.«

Wir haben uns gegenseitig angelächelt und dann wieder unseren Blick der Straße zugewendet. »Erzähl du mir mal lieber, was wieder zwischen dir und Lev los war.« Sie hat zu mir aufgeguckt und fragend gewartet.

Schon darüber nachzudenken bereitet mir Kopfschmerzen. »Ach, nichts neues eigentlich. Hab so blöd wie immer gehandelt. Er hat sich darüber aufgeregt das wir da oben getanzt haben und wir haben angefangen uns zu streiten.

Er hat mich aus der Wut hinaus eine Hure genannt, ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben, er hat sich entschuldigt und wir sind.......... "Nach hinten gegangen". Den Rest kennst du ja.« Wir haben schon zu viel neben dem Taxifahrer geredet, dass war schon etwas zu privat.

»Gott ich kann ihn nicht ausstehen. Er behandelt dich so als ob ihr schon Jahre zusammen seid, aber wenns dann drauf ankommt will er keine Beziehung ich versteh ihn nicht. Du solltest.....«

Daraufhin hat sich der Taxifahrer geräuspert und uns kurz durch den Rückspiegel angeguckt. Er war ein dunkelhäutiger Mann der etwas älter aussah. Vielleicht so um die 40?

»Dürfte ich etwas dazu sagen die Damen? Also nur wenn Sie der Rat eines alten Mannes hören wollen. ich will auf keinen fall aufdringlich wirken oder so. Wenn Sie wollen bin ich auch einfach still.«

Prudence und ich haben uns kurz angeguckt und mit den Schultern gezuckt. Wieso nicht? »Klar doch. Bitte sagen Sie uns was Sie von all dem halten. Die besten Ratschläge kommen doch immer von den älteren.« Ich habe ihn freundlich angelächelt und er hat auch gegrinst.

»Also so alt bin ich nun auch wieder nicht, aber danke das ich was dazu sagen darf. Also erstmal seid ihr beiden doch wunderschöne Damen. Ich habe sogar eine Tochter in eurem alter.Sie ist genauso.

Ihr müsst erstmal euren eigenen Wert erkennen. Ihr seht beide so freundlich aus, ich glaube nicht, dass ihr das verdient habt. Ihr seid noch so jung. Ihr habt euer ganzes Leben noch vor euch.

Ich weiß ja nicht, wie ihr beiden heißt, aber die Dame im weißen kleid, es scheint mir so, als ob Sie bisschen selbstbewusster sein sollten. verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber es wird immer andere geben.

Das wichtige ist, was ihr Freund will und da Sie zusammen sind denke ich mal, dass Sie es sind. Hätte er andere gewollt, wäre er doch bei denen, aber er will Sie, denke ich mal. Deswegen müssten Sie noch selbstbewusster auftreten, weil die anderen am Ende des Tages alleine dastehen werden und Sie mit ihm gehen können.

Und zu der Dame im schwarzen Kleid, bei ihnen glaube ich, dass Sie wirklich ihren Wert erkennen müssen. Es ist glaube ich offensichtlich, dass Sie Gefühle für diesen Mann haben, aber sowas läuft nicht einseitig.

Wenn er immer wieder zu ihnen zurück kommt, gibt es bestimmt etwas, was ihm gefällt an ihnen. Das ist aber kein Grund schwach zu werden. Es gibt niemals einen Grund eine Dame so zu beleidigen. Wenn Sie nicht für sich selber einstehen, wer soll es denn sonst tun?

Sowas kann schwer sein, aber Sie müssen sich durchsetzten und ihren Standpunkt klar machen und wenn es denen nicht passt können die ja gehen und sehen was Sie davon haben. Sie sind beide sehr hübsch, Sie werden es leicht haben jemand anderen zu finden, aber die Herren werden es schwer haben, jemanden mit so einem Herz zu finden. Die immer über ihn nachdenken oder sich Sorgen und Gedanken machen um jemanden machen.

Würde meine Tochter mir nur manchmal zuhören. Für Sie bin ich der peinliche Dad, der sich bloß nicht einmischen soll. sie weiß nur nicht, dass es mir mehr als ihr weh tut, Sie so Leiden zu sehen. Deswegen wollte ich ihnen auch den Rat mitgeben.

Das muss sie natürlich nicht interessieren und wenn ich Sie damit beleidigt oder sonst etwas ähnliches getan habe tut es mir Leid. Ich wollte nicht aufdringlich sien. Es tut mir nur leid wenn so nette Damen wie Sie wegen irgendwelchen Männern Leiden müssen.«

Dann sind wir auch schon angekommen. Der alte man war so süß, dass es mich schon fast zu Tränen gerührt hat. »Ich bitte Sie. Das war das schönste und wahrhaftigste was ich seit längerer Zeit gehört habe.

Ich, nein, wir danken ihnen für diese Weisheiten. Das hat echt gut getan. Es gibt nicht mehr so viele Menschen wie sie. Ihre Tochter kann sich glücklich schätzen so einen Vater wie Sie zu haben. Danke.«

Wir haben den netten Mann sein Geld gegeben und uns gefühlt noch 100 mal bedankt, damit er sich nicht schlecht fühlt. Er war so süß. Er heißt Abdul. Seine Worte haben mich echt zum nachdenken angeregt.

Wir sind hoch in die Wohnung gegangen und ich habe mich schnell ausgezogen und in Unterwäsche ins Bett gelegt. Ich war soo kaputt, dass ich mich nicht mal abgeschminkt hatte. Kurz daraufhin bin ich schon eingeschlafen.

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A.💫

The hell I came fromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt