First Heart Act

2.6K 73 7
                                    

Steckbrief:

Name: Gina Hana

Alter: 15

Haarfarbe: Blond

Augenfarbe: Braun

Größe: 1,65m

Hobbies: Lesen, Zeichen, Ballett. Kann sowohl Klavier als auch Geige spielen.

Kennzeichen: Silberkette mit Anhänger, Fledermaus

"Wie ihr wisst werde ich euch dieses Schuljahr nicht mehr unterrichten, aber nicht weinen! Gelegentlich komme ich sicherlich vorbei und dann..."

Und dann kam der glorreiche Moment in dem meine Augen zu fielen.
Mrs. Oberpflaume war nun schon seit 10 Minuten damit beschäftigt sich großherzig dafür zu bedanken uns als Klasse gehabt zu haben. Dass ihr so gut wie niemand zuhörte, (niemand gab sich die Mühe so zu tun als ob) übersah sie einfach. Wie üblich.

Genervt krizelte ich in mein Heft. Normalerweise konnte ich echt gut Zeichen, nur in der Schule fehlte mir einfach die Inspiration.
War bei so einer Stimmung auch kein Wunder.

"Und deshalb habe ich beschlossen in den letzten Stunden vorm Wochenende einen Überraschungstest für die nächste Lehrkraft zu schreiben, ist das nicht wunderbar?"

Schockierte und genervte Blicke wurden in der Klasse getauscht. Ein Test. unangekündigt, vor dem Wochenende? Wunderbar.

"Entschuldigen Sie, Mrs. Clean, ich hab eine Frage."

"Ja Kai?"

"Wo werden sie denn jetzt unterrichten?"

Bevor die Frau antworten konnte musste Kai husten und zwei mal niesen. Sogleich kramte sie in ihren Schreibtisch Schubladen nach Taschentüchern. Doch was für Mrs. Clean nach den Anzeichen einer Erkältung aussah, war für uns eine klare Botschaft: Ablenkung.

"Ich glaub mir ist schlecht", sagte Kai und krümmte sich. Also Notfallplan y. Unsere Klassenlehrerin, die Erkältungen, sowie Bakterien aller Art hasste, verzog ihr Gesicht.

"Hana, bring Kai auf die Krankenstation. Sobald du wieder da bist, geht der Test los."

Ich stand auf und half Kai aus dem Klassenzimmer bis zum Ende des Flur. Sobald wir außer Hörweite waren lachte ich leise. So weit, so gut. "Und Kai? Musst du immernoch zur Krankenstation?"

"Es ist erstaunlich, aber plötzlich fühle ich mich besser."

So schnell wir konnten rannten wir zum Hausmeister-Büro. Um diese Urzeit war er nicht da, verbrachte seine verdiente Pause im Café neben der Schule.

"Du kennst den Plan?"

Ich grinste. "Wie kann man etwas vergessen, das man selbst entworfen hat?"

Die Tür ließ sich, dank einer netten Kopie des Schlüssels mit Leichtigkeit öffnen. Kai heckte sich ins System, während ich die Überwachung stoppte und schnell bearbeitete. Immerhin sollte man uns lieber nicht erwischen, wenn wir was gutes taten.

"Feuerwehrverbindung ist vorübergehend lahmgelegt. Auf wie viele Minuten hast du es eingestellt?"

"Fünf, etwa so lange brauch ich um zur Krankenstation zu rennen. Überwachung?"

"Schaltet sich in 30 Sekunden wieder ein." Ich drückte auf Start.

~...~

"Ach wie schön, Hana ist wieder da. Wie geht es Kai?"

"Schon etwas besser", antwortete ich knapp, aber freundlich. "Perfekt, dann können wir ja jetzt beginnen. Würdet ihr bitte alle eure Sachen vom Tisch legen, Zettel gibt es gleich von Hana." Sie reichte mir einen Stapel Blätter. Ich ließ mir mit dem Austeilen Zeit, jeder hatte Gelegenheit sich in aller Ruhe die Fragen durchzulesen. Zum Schluss setzte ich mich wieder hin. 10. 9. 8... "Hat noch irgendwer eine Frage?" 4. 3. 2... "na schön, beginnt..."

"An alle Schüler und Lehrkräfte, es wird ein Probealarm durchgeführt. Bitte verlassen sie ruhig und in zweier Reihen unverzüglich das Schulgebäude."

Bingo. Kurz darauf setzte die Feuer Sirene ein. "Gut Kinder, dann..." Aber Mrs. Clean hörte man gar nicht, die ganze Aufmerksamkeit der Schüler, lag bei mir. Innerlich lachend ordnete ich die Kinder (wir hatten das ganze schon längst eingeübt, kannten uns seit 10 Jahren - außer den Namen des Plans musste ich also nicht wirklich was sagen) und ging anschließend mit den andren auf den Schulhof. Die anderen Klassen versammelten sich auch dort, so dass es selbstverständlich ein lautes durcheinander war. Auch Kai stieß wieder zu uns, Mrs. Clean hakte ihn auf der Liste ab und wir waren vollständig. Und im Gegensatz zu den anderen, leise.

Der Tumult hatte sich nach einer Stunde wieder geklärt, es war leider nicht mehr genug Zeit um den Test zu schreiben. Mrs. Clean wurde es zuviel, (sie hat wirklich leichte Nerven, wenn es um so etwas ging) kurzerhand entließ sie uns ins Wochenende. Eine Halbe Stunde früher als geplant. Als komplette Klasse beschlossen wir Eis essen zu gehen, im Café gleich neben der Schule.
"Das habt ihr super hingekommen, echt", lobte ich die anderen.

Es war immmer wieder erstaunlich, wie durchtrieben die Jungs und Mädchen der Elite doch waren, wenn es darum ging Lehrer auszutriksen.

"Quatsch keinen Blödsinn, ohne euch müssten wir jetzt noch in der Schule vergammeln!", fuhr mich Cho (meine beste Freundin) scherzhaft an. Kai und ich waren jetzt schon seit vier Jahren Klassensprecher. Auf uns hörte man, egal in welcher Situation. Die Lehrer vertrauten uns, (mir etwas mehr als Kai,  immerhin konnte man auf mich noch runter schauen) da wir wirklich noch nie erwischt wurden wie wir was anstellten.

Dazu kam noch, das unsere Klasse die vorbildlichste in ihrem Jahrgang war. Nicht nur in den Noten (damit hatten wir aber nichts zu tun) sondern auch im verhalten. Ruhig und höflich, eben die perfekten Schüler von perfekten Familien mit viel Geld, bescheiden und zuvorkommend. Wenn die Wüssten. Ich schaute auf die Uhr. Der frühere Bus käme in vier Minuten. Ups.
"Ich muss weg!" Schnell schnappte ich mir meine Schultasche, drückte mein noch nicht angefangenes Eis Cho in die Hand und rannte los.
Der Bus wollte abfahren, grade noch rechtzeitig sprang ich mit rein, zeigte meinen Ausweis und setzte mich, gefolgt von einem noch nicht mal schweratmenden Kai. Dabei lag die Haltestelle mindestens 600m von der Eisdiele entfernt, oh man.

Wir waren Nachbarn, waren schon immer in derselben Klasse gewesen. Echte Freunde wurden wir allerdings erst, als ich 11 und er 12 Unsere Eltern, kannten sich schon seit ihrer Kindheit, weshalb wir so gut wie alles tuen durften (Nachts alleine in den Wald zu gehen zum Beispiel; bei der friedlichen Gegend nichts atemberaubendes, aber es tat gut zu wissen, dass man durfte.) solange der jeweils Andere dabei war. Das hatten wir schon oft ausgenutzt, vor allem, wenn es ums Spionieren ging.

"Und, kommst du noch mit zum Training?", fragte Kai als wir ausstiegen. Ich hasste Boxen nicht unbedingt, aber zusehen tat ich auch nicht so oft. "Nein, hab Ballett." Winkend verabschiedete ich mich und schloss die Haustür auf.

Zum Training musste ich erst in einer halben Stunde. Genug Zeit um nach Akayo zu sehen.
Er hing wie immer mit dem Kopf von der Decke, für eine Fledermaus war das echt Süß. "Hey kleiner, wie geht's dir?" Als Antwort hörte ich ein quietschen. Das heißt dann wohl gut. Früher dachte ich Akayo könnte sprechen. Doch auch wenn das nicht der Fall war, (ich wusste ja gar nicht, wie sehr ich mich täuschte) er verstand mich besser als jeder anderer. Auch als meine Eltern, was wohl dran lag, das ich sie fast nie unter der Woche sah. Nicht dass ich darüber traurig wäre - bis 18 war es vielleicht ganz gut, kaum Einfluss von ihnen zu bekommen.

Mein Wecker klingelte, ich musste los.

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt