Fifth Rose Act

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Zwischen Raum und Zeit ist es nicht sehr weit.
Das kann es auch nicht sein, schließlich konnten Nick und Koro wann immer Sie wollten von einem Flur, in den nächsten gehen. Meistens rannte der eine, da die Zeit knapp war. Schon recht lustig, wenn man genauer darüber nachdachte. Schließlich war der Hund unsterblich. Das weiße Kätzchen, welches meistens mehr stolperte als zu laufen, war es nicht. Sie würde nicht mehr lange leben. Aber das war nicht schlimm. Koro war schon sieben mal, nach ihrem Tod zurück nach Melenium gekommen. Kina rief sie immer wieder zurück aus Eden, um nicht gänzlich allein mit ihrer Mutter zu sein. Selbstsüchtig, könnte man das nennen. Könnte man. Aber wer auch nur eine Minute mit Lady Alexandria alleine war, cund die Macht dazu hätte, würde sich sofort einen ganzen Zoo beschaffen.
Doch dieses mal, war es keines der Haustiere Melenium, die irgendwas in Ordnung bringen wollten, Nein.
Es war ein weiß haariger Dämon, der mit einem grinsen im Gesicht, entschlossen durch die Flure Schritt. Sein Ziel?
Ein Geschenk für ein Mädchen, welches er liebte. Was er dafür brauchte?
Unverschämtes Glück und eine Puppe.
Was er schon hatte?

Genug Grips (und Wahnsinn) sich beides zu besorgen.

Hana

"Gina! Los komm und spiel mit uns!"

"Ich bin doch schon auf dem Weg, John. Aber die ganzen Elfen hier drin versperren die Tür!"
Und das taten sie wortwörtlich. Sie schubsten mich immer wieder zurück in den Garten, oder nahmen mir den Schlüsselbund weg. Wer jemals behaupten sollte, Elfen seinen harmlos und liebevoll, der hatte
wohl nicht richtig im Märchenbuch gelesen. Elfen waren unglaublich flink und gerissen. Ab und an, waren sie so groß wie Menschen, dann mal wieder klein genug um in einen Blüten Kelch zu klettern. Und wenn sie nicht das bekamen was sie wollten, wurden sie meistens ziemlich... wie sollte man sagen... unangenehme Gesellen.
So wie in meinem Fall gerade.
"Na Gina? Tut es dir leid, uns als albern und verträumt bezeichnet zu haben? Bittetest du um Nachsicht?"
Alle sprachen gleichzeitig, lachten dabei hämisch und drehten ihren Reigen. Obwohl es mitten am Tage zu sein schien, das Wetter angenehm Warm, und die Wiese strahlend grün war, zitterte ich. Diese geflügelten Kreaturen waren mir unheimlich.
"Mir scheint, dass kleine Kind weiß immer noch nicht ganz, wo sein Platz ist. Wollen wir nicht so freundlich sein und ihn ihr zeigen?"
Ein lautes pochen, dröhnte über der Wiese. Im nächsten Moment war ich in mitten des Kreises, welchen die Elfen tanzten.
Eine mit dunkelblauen Haaren schnaltzte mit der Zunge, musterte mich abfällig. "So ein ungezogenes Menschlein. Ztztz... Kleine Hana, süß und fein, wolltest keine Puppe sein?"
Sie tanzten schneller, immer schneller um mich herum. Alles fing sich an zu drehen und ich bekam Kopfschmerzen. Schwindelfrei war ich nie gewesen, weder damals noch heute. Außerdem war ich verwirrt, von den vielen Worten."W-was-"
"Oder willst du genau das sein? Eine Puppe? Eine süße kleine Puppe? Dann bleib doch einfach bei deinem Prinzen, Prinzessin. Nur Adam ist in der Lage, Eve zu kontrollieren, zu einer Spielfigur zu machen. Und nur Eve ist in der Lage, ihren Prinzen davon abzuhalten, ganz Libera zu zerstören..."
"Hana wo um alles steckt dein blödes Traum Buch? Ich hab Maxi's Schublade jetzt mehr als einmal kaputt gemacht und wieder hergestellt, aber keine Spur davon. Es ist weg!
Wo bist du?!"
Die Elfen hatten aufgehört, sich zu drehen. Die Sonne ging gerade unter. Die, die mich davor betrachtet hatte, wie etwas wertloses, war hervor getreten und öffnete nun einen meiner Zöpfe. Ich wollte das nicht, traute mich nun aber weder, ihre Hand weg zuschlagen, noch sie von mir weg zu stoßen. Sie... sie machte mir Angst. Und ich wusste nicht einmal warum!
Ihr lächeln gleicht dem, welches Alice gern zutage setzt. So friedlich und schüchtern. W-...
Sanft öffnete sie auch den zweiten, sodass meine blonden Haare nun in falschen Locken herab fielen. Ihre goldenen Augen sahen mich unschuldig und mit kindlicher Neugier an. Erst jetzt bemerkte ich das ihre Flügel grau und... blutig. Und exremst mit blutsprenkeln versehen waren. Ich schluckte.
"...Also. Was meinst du wo dein Platz nun sein mag, Puppen Prinzessin Gina. Welche Seite des Buches willst du deine Welt nennen? Wen will Eve als Ewigen Begleiter erwählen?
Deine Zeit ist bald um, ist dir das überhaupt bewusst?"

Hana

Ketten raschelten, als ich meine Hände bewegte. Ich spürte ein schmerzhaftes ziehen in meinen Armen, als ob man sie gewaltsam länger hatte machen wollen. Abgesehen davon brannte mein Hals wie Feuer, ich hatte höllische Kopfschmerzen und es war stockdunkel.
Tolle Voraussichten.
Und wo genau bin ich hier?
Und wo ist...
"Akayo? Akayo bist du hier?"
Meine Stimme klang dunf und kratzig, war kaum zu verstehen. Doch trotzdem, hörte ich kurz darauf das vertraute Geräusch flatternder Flügel über mir. "Nnn-nur noch fünf Minuten, Herrin, bbbin gleich wach." Etwas landete auf meiner Brust. Akayo kuschelte sich in meinen Pullover und blieb dort liegen. Da mir das Sprechen wohl zu schwer fiel, blieb ich stumm und dachte nach. Das stellte sich zwar auch nicht schmerzlos an, war aber nicht so anstrengend.
Das ich träumte, ohne die Symbolik dahinter zu begreifen, war mir neu. Normalerweise Begriff ich wenigstens einen teil, wenn nicht sogar ein ganzes Stück - aber das, war doch purer Stuss gewesen.
Der Untergrund auf welchem ich lag, war hart wie Stein und furchtbar unbequem. Erst jetzt bemerkte ich das meine Arme, sich über meinem Kopf befanden. Vorsichtig zog ich diese zurück, was wieder ein rascheln verursachte. Um meine Handgelenke waren Ketten geschlungen, machten diese schwerer.
Allerdings konnte ich sie ganz leicht entfernen, jene Person welche sie mir angelegt hatte, hielt scheinbar nichts von dem Wort "abschließen".
"Akayo, fünf Minuten sind um."
Ein müdes fiepen. "Ja ich weiß. Das waren sie schon vor zehn. Soll ich das Licht anschalten oder dir zuerst erklären wie du hier her gekommen bist?"
"Mach bitte zuerst das Licht...,"
Ich hustete einmal kräftig, "an. Danach würde ich gerne erfahren wo... das ist Ayato's Zimmer, Richtig?"
Als das Licht anging und ich sah worauf ich lag, hätte ich meinen Kopf gern gegen die Wand gehauen. Geschafft stand ich auf, trat über einen am Boden liegendem und schlafenden Ayato und ließ Akayo auf meiner Schulter landen.

"Weist du was? Ich hab's mir anders überlegt. Kein Wort. Bis ich wieder bei klarem Verstand bin, will ich kein Wort darüber hören. Verstanden, Großer?"

1057. 11.06.16

Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt